2024


   
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Original: Wikimedia Commons/MarkusBaumer, Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Germany

Ich muss das sagen, weil es sich gehört und die Stimme von Barbara Streisand es mir zuflüstert. Auch der Bezeichnung "Stuhlkreis-Machiavelli" kann ich mich, bei allem Respekt für das wunderbare Bild, nicht anschließen. Man muss schließlich jederzeit damit rechnen, dass man auch wegen Beleidigung der Toten gefaesert wird.

Habeck ist zweifellos ein Schwätzer, der sich um Kopf und Kragen quasselt, wobei er dafür stets von der Medienmischpoke seines Stallgeruchs noch gelobt wird. Damit teilt er spät das Schicksal des kongenialen Plappermädchens, das offenbar durch falsches Lob und Überverwöhnung zu jener fatalen Melange aus Arroganz und Hybris verzogen wurde. Blabla, schwafel, schwurbel. Toll gemacht, du bist ein Genie!

Die Größten der Größten

Ernsthaft eskortiert das vermeintliche Nachrichtenportal von "T-Online" den Philatelisten im Wirtschaftsministerium mit den Worten, es sei "philosophisch anmutend", wenn er (12/23 in Anne Wills Schwafelrunde) salbadert: "Wir sind umzingelt von Wirklichkeit". Da dräut eine Erkenntnis, die ihn aber nie erreichen wird. Realität und der Robert, das ist wie die Asymptote und die Y-Achse. In ewiger Liebe, doch unerreichbar.

Aktuell versteigt er sich zu einem weiteren Zeugnis seiner Annäherung an etwas, das man ggf. wahrnehmen oder messen könnte, und verbindet es gar mit dem von ihm produzierten Output:

"Die Antworten, die wir geben oder die ich gebe, reichen an die Dimension der Wirklichkeit heran."

die nie ein Mensch zuvor …

Das ist weise und beschreibt mit anderen Worten gar nicht unpräzise sein Verhältnis zu dem Universum, in dem alle anderen Leben. Wirklichkeit, so stellt etwas in seinem starken Kopf fest, liegt in einer völlig anderen Dimension als der, durch die das in ihm gefangene Hirn marodiert. Es ist die Meldung aus einem Paralleluniversum.

Von dort aus reicht er beinahe an die Wirklichkeit heran, bis nur noch ein hauchzarter Luftzug zwischen dem einen und der anderen weht. Doch Gefahr besteht nicht. Er bleibt stets auf der sicheren Seite, immer ne Handbreit Wasser unterm Kiel.

Nur so und von dort bringt der scharfe Denker es zusammen, eine "Streitkultur" (siehe Link oben) zu fordern und alles juristisch durchrammeln zu lassen, von dem er sich schief angeguckt fühlt. Streitkultur, das ist, wenn der Plebs sich fügt und nicht lästerlich aufbegehrt. Ganz schön schlau, der Habeck Robert. Zumindest in seinem Universum.

   
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Alle Parteien eifern aktuell der AfD nach, Motto "Migration stoppen" oder "kontrollieren". Selbst das Original kreischt nicht mehr "Ausländer raus"; alle sind sich also im Grunde einig, dass Millionen, die hier gelandet sind, nicht hierher gehören. Die Differenzen sind marginal.

Das ganze Geschwätz ist insbesondere deshalb wohlfeil, weil niemand wirklich die Absicht hat, dem weitere Taten außer den Verbrechen rund ums Mittelmeer folgen zu lassen, denn nur, wenn man nichts tut, bleibt das ideologische Potential erhalten. Wenn ein Problem gelöst ist, kann man niemanden des Versagens beschuldigen, und wenn keine Ausländer mehr da sind, fehlt der wichtigste Popanz.

Macht doch

Nehmen wir einmal die seit 2015 gekommenen Flüchtlinge und reduzieren die Zahl auf zwei Millionen. Könnte man den Aufwand, jeden dieser Menschen zu erfassen, aufzuspüren, einzufangen, zu internieren und in das Herkunftsland zu transportieren, auf je 20 Stunden begrenzen (was mir illusorisch erscheint), wären das 40 Millionen Arbeitsstunden, für die man 24.000 Leute ein ganzes Jahr in Vollzeit beschäftigen müsste.

Dazu aber müsste man sie erst einmal haben, sowie die Infrastruktur dafür, die Planung und die Sicherung für die Zukunft. Letzteres ist das größte Problem, denn jemanden rauszuwerfen, geht noch, aber es ist kaum zu verhindern, dass der sich umdreht und wiederkommt. Kurzum: Es ist unmöglich, diese Menschen wieder loszuwerden; es sei denn durch Massenmord.

(End)lösung erwünscht?

In der Ableitung wird gern über "die EU" lamentiert, als sei diese ein Instrument für politische Lösungen. Das war sie aber nie. Dieses Vehikel zur Sicherung deutscher Exportweltmeisterschaften und der NATO-Erweiterung hat längst seine Hülle abgestreift und ist auf seinen Kern aus Korruption und Bürokratie implodiert. Dort hat niemand die Kompetenz oder die Absicht, Migration oder sonst etwas vernünftig zu handhaben.

Die Situation ist ohnehin so gewollt: Es fehlt an Nachwuchs und Qualifikation, also will man das durch Einwanderung statt Ausbildung regeln. Die Arbeiterschaft wird dadurch optimal ausgebeutet und gespalten – in den alten Rassismus (Neger, Ölaugen und Kanaken raus) und den neuen (alter weißer Mann pfui, Transgenderafrikaner hui), Deutsche, Nichtdeutsche und anderweitig Angeekelte. Win-win-win für alle, die uns für ihren Reichtum schuften lassen – egal, wo wir herkommen.

   
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Quelle:Pixabay

Nachdem die Redaktion im jüngsten Artikel eine neue Linie gegen den ausdrücklichen Widerstand des ehemaligen Chefredakteurs durchgesetzt hatte, hat der bisherige Stammautor und Mitgründer des Medien- und Webangebots "Feynsinn" das Team verlassen und gibt den Weg frei für jüngeren, modernen Journalismus.

Mit ihm verlässt ebenfalls Greta Leo die Redaktion, deren extrem umstrittene Beiträge schon zu Zeiten des Altmeisters als grenzwertig betrachtet werden mussten. Künftig werden Talente aus den Reihen von "Polentennis" und "Landmirabellen" die schwere Aufgabe übernehmen, dem für seine spitze Feder bekannten "Flatter" in seinen Fußstapfen nachzufolgen.

Noch unklar ist, ob dieses Urgestein sich zur Ruhe setzen wird oder sich unter einem anderem Label neu erfinden will. In einer Redaktionssitzung am Mittwoch wurde jedoch deutlich, dass die Zeichen auf Trennung stehen, da die Differenzen zwischen Verlag und Magazinredaktion einerseits und dem ehemaligen Chefredakteur andererseits sich als unüberwindbar erwiesen. Die Entscheidung fiel mit großer Mehrheit.

Dank und Verabschiedung

Die neue Kernredaktion ist "Flatter" zu großem Dank verpflichtet und wünscht ihm alles erdenklich Gute auf seinem weiteren Lebensweg. Es ist zu hoffen, dass der Markt ihn zu jener Einsicht bewegt, der er sich zuletzt in der redaktionellen Arbeit verweigert hat. Es wäre sonst schade um den kreativen Medienschaffenden.

Hier wird es weitergehen mit mit frischeren, aktuelleren Inhalten. Unsere gute Vernetzung in Kreisen des politischen Managements werden zu jeweils brandaktuellen Beiträgen über News und Gossip in der Hauptstadt führen, wir werden dabei wie gehabt kritisch, aber immer respektvoll bleiben. Die Freuden des Alttags sollen auch endlich zu ihrem Recht kommen, in Form von unterhaltsamen Stories zu Ernährung, Beauty und Gesundheit.

Neue Schwerpunkte wie die Aufarbeitung des dunklen deutschen Kapitels "Corona" und Insidergeschichten aus dem Blaulichtmilieu runden das Bild ab. Wir freuen uns extremst auf die neue Zeit und das freshe neue Blog. Mögen es interessante Zeiten werden.

Eure/Ihre Redakteur:_*Innen

 
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Ausschnitte aus dem TAZ-Titel vom 19.11.2024

Feynsinn schließt sich dem aktuellen Trend niemals an, es setzt ihn selbst und geht voran. Wenn die Nachrichten nur noch Sorgen bereiten und die staatstragenden Medien offensichtlich überfordert sind, glaubhaft ihre Nachrichten aus der wunderbaren Welt an den Mann zu bringen, wird hier, wo es uns allen so gut geht wie nie wieder, ab fünf Uhr fünfundvierzig das Schöne und Gute hervorgehoben. Und los geht’s:

Die Bundesregierung und der Deutsche Bundestag haben ein Gesetz beschlossen, das uns alle sicherer macht. Es ist jetzt verboten, böse Dinge im Internet zu sagen. Wer böse Dinge sagt, wird eingesperrt. Das ist eine gute Nachricht für alle Guten, die so etwas nie sagen würden, und macht das Leben schöner. Viele Politiker haben gesagt, dass das ein sehr gutes Gesetz ist.

Auf Wiedersehen!

Einer der Bösen, der 30-jährige Martin Müller, wurde heute im Fernsehen gezeigt. Er hat einen der wichtigsten Politiker beleidigt und wurde von der Polizei am frühen Morgen geweckt, um bei ihm zu Hause nach Beweisen zu suchen. Die Polizisten haben die Sachen mitgenommen, mit denen er ins Internet schreibt: Seine Tastatur, seinen Monitor und seinen Drucker.

Auch die Bundeswehr macht bald alles noch sicherer. Heute Morgen sind unsere Soldaten in ein fernes Land gefahren, um gegen die Bösen zu kämpfen. Viele, viele Menschen standen mit deutschen Fahnen an der Straße, um die tapferen Held*_I:nnen zu verabschieden und ihnen Glück zu wünschen. Viel Glück, liebe Soldat*_I:nnen!

Das Innenministerium hat heute viele Turnhallen für Menschen aufgemacht, die kein Zuhause haben. In der Turnhalle haben es sie es schön warm und bekommen sogar einen Tee. Starke Männer von einem sogenannten Wachdienst passen auf, dass keine Leute dazukommen, die nur sparen wollen und deshalb ihre eigene Heizung nicht anmachen. Die kommen hier nicht rein. Danke, Innenministerium, und einen wunderschönen Tag euch allen da draußen!

 
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Niemand kennt Mathias Ilka, und das sollte auch so bleiben, ginge es nach der Nomenklatura der Partei "Bündnis90/Die Grünen". Ich habe den Grünen einmal sehr nahegestanden, wie viele Linke, nicht zuletzt der radikaleren Art. Was sich heute so nennt, hat nichts mehr mit dieser Partei zu tun. Selbst die Protagonisten haben nichts mehr mit sich selbst zu tun.

Claudia Roth ist eines dieser unverzichtbaren Beispiele; ein Beispiel für das Maß von innerer Korruption, das jemanden binnen weniger Jahrzehnte regelrecht umstülpen kann. Und so steht sie dann da, lächerlich, ein widerwärtiges Bündel Fremdscham, und zeigt mit dem Finger auf einen, der sein Geschwätz von gestern noch immer ernst nimmt. Ein Geschwätz, das einmal ihr eigenes war.

Unsagbar gestrig

Sie ist empört, weil da dieser Mathias Ilka steht, für alles, was sie selbst einmal gefaselt hat, weil es damals alle gefaselt haben. Gemeint hat sie nie etwas. Sie hat damals mitgeplappert, mit den Anarchos, den Pazifisten, den Sozialisten. Heute erträgt sie all das nicht mehr, weil das Geplapper heute das Lob der Mittelschicht singt, das Lob der Kriegstucht, das Lob der Rüstungsindustrie. Das plappert sie heute mit. Der Gestrige da am Rednerpult aber ist ihr und den anderen Neu-Vorgestrigen unerträglich.

"Keine Macht für niemand" war der Hit der Band, in die sie sich einst als Begleitpersonal eingezeckt hat. Heute fügt sie an: "und freie Bahn dem Kapital". Ich ekle mich vor diesen Figuren – Roth, Lang, Borbeck, Habeck, Özdemir. Claudia Roth bin ich allerdings dankbar dafür, dass ihr die visuelle Umsetzung der ganzen Ekelhaftigkeit ihrer Mischpoke so virtuos gelungen ist.

Und Mathias Ilka? Junge, du bist mir und vielen hier draußen hier sausympathisch, aber du bist ein Clown, der seinen Moment gehabt hat. Dafür Respekt und umso mehr Dank. Aber jetzt ist es gut. Du kannst nichts mehr tun; nicht für dich und nicht für uns. Lass los, sonst stirbst du einen langsamen unschönen Tod.

 
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Abb.: Demokraten im Kampf gegen das Böse

Es ist wohl, das hatte Brecht so nicht kommen sehen, zu spät, sich ein neues Volk zu wählen. Dem alten hat man zwar alles gegeben, aber es ist undankbar; manche gehen gar so weit, das Unmögliche der von den Regierungsfähigen® ausgeübten Demokratie® vorzuziehen. Es ist aber ungewiss, wie ein neues Volk beschaffen sein sollte, das endlich demokratisch wäre.

Also geht man den anderen alternativlosen Weg und bekämpft das Böse, das Unmögliche, die Nazis und Hitlers. Das beste Mittel, so haben sie beschlossen, ist Rechtundgesetz®, das sie konsequent gegen die Unmöglichen in Stellung bringen. Verbote, Prozesse, Straf- und Zivilklagen, und gegen die Kleinen, die ihnen folgen, Hausdurchsuchungen. Man will ja nicht warten, bis ein lästiger Strafprozess durch ist. Die Polizei kann schon bei einfachem Verdacht durch ihre Ermittlungen empfindlich faesern strafen.

Das Tor zur Hölle bewachen

Trump, der Böse in den USA, sah sich dutzenden, meist an den Haaren herbeigezogenen Klagen gegenüber. Nicht immer heiße Luft, aber der Mann ist nicht annähernd so korrupt wie die Familie Biden. In Frankreich verkörpert Le Pen das Böse, also muss man ihr das passive Wahlrecht entziehen.

In Deutschland ist man eifriger und will gleich eine ganze aufkommende Volkspartei verbieten. Das sind Nazis. Schlimmer als die NPD. Das sind Nazis, die den Hitler in Moskau unterstützen in seinem brutalen maximalinvasiven Angriffskrieg gegen die Demokraten von Asow, Ajdar, Rechter Sektor, Schachtjorsk, S14, Dnjepr, Donbass und Swoboda, die schon die Putin verhasste Freiheit im Namen tragen.

Die AfD muss man verbieten, weil immer mehr im Volk sich sonst in den Schlund des dämonisch Bösen verführen lassen, von wo aus sie die Rückkehr des Führers vorbereiten. Weltweit sprießen die Nazis wie Pilze aus dem Boden. Kamala Harris, Emmanuel Macron, Friedrich Merz – das sind doch keine Bösen. Die muss man doch wählen, weil jeder weiß, dass sonst der Höllenfürst wiedergeht. Wer kann ein solches Angebot denn ablehnen? Was wollt ihr denn noch?

 
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"Ist’n schönes Land, aber sie haben’s gestohlen, schon vor langer Zeit. Wenn ihr die Wüste hinter euch habt, kommt ihr in das Land, was um Bakersfield ‘rum liegt. Und ihr habt noch nie so’n schönes Land gesehn. Lauter Weingärten und überall Obst – wirklich das schönste Land, was ihr euch denken könnt. Und ihr fahrt an guten, fetten Feldern vorbei, und die Felder liegen brach. Aber ihr könnt nichts haben von den Feldern. Die gehören der Land-und Vieh-Gesellschaft. Und wenn sie die Felder nicht bearbeiten wollen, dann lassen sie’s eben bleiben. Aber wenn ihr auf die Felder geht und euch da ‘n bißchen was anbaut, stecken sie euch ins Gefängnis."
[John Steinbeck, "Früchte des Zorns" (1939) ]

Zu jeder Zeit wurde Land genommen, und noch heute ist Grundbesitz vielleicht der Hauptindikator für Wohlstand. Die Tragweite des Prinzips “Landnahme” geht aber viel weiter. Wie der oben zitierte Abschnitt zeigt, geht es um Verfügungsgewalt, im Zweifel zählt diese in Form purer Willkür mehr als der Hunger, das Überleben der Besitzlosen.

Mein Luxus, dein Hunger

Soziale Unruhen drohen überall dort, wo das Verhältnis der Verfügungsgewalt Weniger zu den unbefriedigten Bedürfnissen Vieler nicht mehr austariert werden kann. Hungerrevolten sind durch das stärkste Militär nicht zu verhindern, Ungerechtigkeit und Unfreiheit können zu ähnlichen Aufständen führen. Wer nichts zu verlieren hat, vergreift sich an denen, bei denen die Gewinne landen.

Unfriede herrscht nicht erst bei Ausbruch der Krawalle, und Unfreiheit ist nicht erst gegeben, wenn die Handschellen klicken. Wer freilich glaubt, "Freiheit" sei das Recht auf Privatbesitz, kann so etwas nicht verstehen.

Ungerechtigkeit ist vor allem dann erträglich, wenn für die Betrogenen noch so viel übrigbleibt, dass sie sich damit einrichten können. Ein solches System funktioniert dann am besten, wenn die wirklich Elenden mit Kriegen beschäftigt werden und der Rest der Welt sich in Profiteure und geduldig Abhängige einteilen lässt.

Zu allen Zeiten sind selbst die verzweifelt Engagierten trotz des Einsatzes all ihrer Fertigkeiten verhungert. Und wo sie überleben dürfen, womöglich sogar ein Smartfon haben, müssen sie die Schuld ihres Versagens tragen, wenn man sie nicht mehr ausbeuten kann. Ernsthaft wirft man ihnen vor, auf Kosten anderer zu leben.

Privateigentum

Auf der anderen Seite steht eine Klasse, die sich dank ihrer Verfügungsgewalt nicht nur die Früchte der Arbeit von Millionen aneignet. Sie enteignet sie auch für alle Zukunft. Sie hält Patente, kauft Unternehmen auf, zerschlägt die Konkurrenz, nimmt Einfluss auf die Gesetzgebung, besticht, bespitzelt und manipuliert die Medien. All dies ist keine Folge der Erbsünde, sondern ein täglicher Landraub, der den Vielen die Chancen nimmt und den Wenigen und ihren Erben ihre Macht sichert. Das ist Eigentum.

Eigentum hat nichts zu tun mit der Zahnbürste, der Hose oder selbst dem Dach überm Kopf. Das braucht jeder, das soll jeder haben, das macht einem niemand streitig. Dafür zahlen zu müssen, ist schon absurd. Privateigentum bedeutet Eigentum an Produktionsmitteln. Es bedeutet die Aneignung der Arbeitsleistung anderer. Es bedeutet, ein System zu erhalten, in der wenige auf Kosten der Massen unerhört reich sind. Lohnarbeit und Geldwirtschaft sind die Säulen dieses Systems. Eine solidarische Gesellschaft kennt kein Eigentum.

 
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Das Manöver des Bundeskanzlers Scholz ist bemerkenswert. Man hätte es ihm nicht zugetraut, überhaupt zu regieren, geschweige denn, von seiner Richtlinienkompetenz Gebrauch zu machen, dann noch einen Minister zu feuern und ausgerechnet Lindner. So viel zum unterhaltsamen Teil.

Scholz ist zwar als Charakter nicht annähernd so interessant wie Trump, aber inzwischen ebenso unberechenbar. Als Kanzler fand er nicht statt, niemand kannte seine Meinung zu Themen der Regierungspolitik, aber jetzt handelt er plötzlich. Die gelieferten Gründe muss man allesamt anzweifeln. Die Frage ist, inwiefern das Ganze wirklich mit der Ukraine zu tun hat.

Nützliches Gemetzel

Wie steht er wirklich zum Krieg? Dass er sich von Biden und seinen Neocons hat vorführen lassen, war ungemein peinlich und ist kaum ohne Scholzens Erpressbarkeit zu erklären. Obendrein mit den Grünen Kriegshetzern an seiner Seite, insbesondere der eifrigen Plapperministerin des Äußersten, war er bislang auf die Unterstützung der US-NATO festgelegt.

Das könnte jetzt vorbei sein; gleichwohl braucht er den Krieg als Grund für seine Finanzpolitik. Das Problem Ukraine wird sich – so dürfte er hoffen – bald erledigt haben, das Geld steht aber dann für seine Pläne zur Verfügung. Er hat also die Gelegenheit genutzt, noch schnell die unsägliche 'Schuldenbremse' auszumanövrieren, ehe der Krieg vorbei ist.

Dass dies bald der Fall sein wird, dafür sprechen die Regierungsübernahme von Trump und die Situation an den Fronten. Die Ukraine mag das noch mithilfe der wertewestlichen Hassprediger hinauszögern, etwa, indem sie noch mehr Menschen sinnlos bei Angriffen auf die russische Peripherie verbrennt. Niemand von Verstand zweifelt aber mehr daran, dass für sie der Krieg verloren ist.

Von der Kette

Für Scholz kann sich das alles rechnen: Er muss von der Linie der Vasallentreue nicht abweichen (vor allem, solange die Neocons noch ums Weiße Haus turnen), er kann simulieren, eigene Entscheidungen zu treffen, er kann den finanziellen Spielraum vergrößern und seine Wahlchancen verbessern.

Dass er obendrein einen Buddy aus dem Wirecard-Desaster zum Finanzverweser macht, spircht dafür, dass er sich offenbar befreit fühlt von der Drohung, über die kriminellen Machenschaften der Vergangenheit noch zu stürzen. Der Wirtschaftsplan bleibt derweil der eines Spätkapitalismus auf den Weg in den Faschismus. Die Ausländer sind Schuld an jeder Misere und als Aufbauprogramm bleibt nur mehr sinnlose Aufrüstung.

Tröstlich dabei ist nur die Erkenntnis, dass Deutschland und Europa den Anforderungen an eine Mindestverteidigung Jahrzehnte hinterherhinken und Russland allein schon der ganzen NATO die Stirn bietet. Es geht also eher nicht um das Ziel, Kriege zu fördern, sondern darum, aus Steuern und Schulden eine nutzlose Scheinwirtschaft zu päppeln.

 
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Das ehemalige (einige Ältere erinnern sich noch) Nachrichtenmagazin ist im "Schock". Warum? Weil das eingetreten ist, was jeder, der sich nicht von seinem Fanatismus hat in die Ahnungslosigkeit abführen lassen, erwartet hat. An der Ericusspitze geht die Sonne plötzlich im Osten auf.

Wenn man einem Konglomerat angehört, das die Medien völlig beherrscht, sodass die Realität schon weit vor ihren Toren kapituliert, ist man immer wieder überrascht, wenn er ihr zufällig doch einmal begegnet. Macht aber nix, vor der nächsten Runde der Goldfische ist das längst wieder vergessen. Das Leben kann so ungemein spannend sein.

Keine Ahnung von nichts

Umso bemerkenswerter, dass selbst jene, die als alternativ gelten wollen, sich die Splitter aus demselben Holzweg in die Füße latschen. Sei es dieser Neuber, der eine Reihe von Klischees auftürmt oder ein Rötzer, dem nur beim Orangenmann auffällt, dass da wer ein Problem mit der Wirklichkeit hat. Echt jetzt, bei den anderen alles im Lack? Na dann prost!

Es gibt viele Details, die zu kurz kommen in den Betrachtungen, so etwa die Frage, ob eine dunkelhäutige Frau die Richtige ist, um eine elitäre Charge zu repräsentieren und den mächtigsten Mann der Welt zu spielen. Den Mümmelgreis haben sie derweil schneller vergessen als er selbst alles andere, und es sind seine Wähler, die nicht mehr mitgemacht haben.

Die Politik der Neocons, die in Europa von ihren Kapos weiterhin gefeiert und angehimmelt werden, ist auf ganzer Linie gescheitert, und es mag wohl sein, dass ihre Anhänger das inzwischen merken. Freiheit, Menschenrechte, das Gute – aus Afghanistan getürmt, in die Ukraine einmarschiert, das Abschlachten der Ölaugen durch die Netanjahus bedingungslos gedeckt und dabei je die eigene Wirtschaft vor die Wand gefahren. Das Sahnehäubchen: Wer dabei nicht mitjubelt, ist Nazi, pfui und böse. Das soll jetzt wen genau überzeugen?

Das Ende ist nah

Es gibt deutliche Unterschiede zwischen Europa und den USA, vor allem die konkrete Organisation der Unterdrückung durch Armut. Am Ende aber kannst du das Internet auch komplett verbieten, die Leute merken trotzdem, wie viel Monat am Ende des Geldes übrig ist, und finden es zum Kotzen, wenn sie noch Steuern dafür bezahlen sollen, dass korrupte Nazigangs am Arsch der Welt sinnlose Kriege führen. Da hilft nur eins: Diesen Verführten ihre Meinung gänzlich verbieten. Sonst regieren nachher noch die Faschisten.

Aber so ist das jetzt im Amerikaland, und als nächstes wird die AfD irgendwo in Deutschland regieren. Die Hölle tut sich auf. Wir werden erleben, dass Migranten beim Versuch der Einreise ertrinken. Wir werden Zensur, Unterdrückung und wirtschaftlichen Niedergang erleben. Die Armen werden ärmer, die Reichen reicher. Und Putin lacht sich ins Fäustchen.

 
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Ich möchte es einfach einmal aufschreiben, weil es mich nervt. Es sind keine neuen Erkenntnisse, es ist nicht vollständig und auch nicht die Quintessenz, vielmehr sind es ein paar Binsenweisheiten, die man beachten muss, um sich nicht zum publizistischen Vollhorst zu machen. Kann aber scheinbar niemand mehr. Die Journaille, die sich für ihr grottiges Ejakulat noch mit Medaillen behängt, ebenso wenig wie die ach so alternativen Fuzzis aus jedem Krawallblog, die glauben, es genau so gut zu können. Dabei könnten die wenigstens an der Stelle, wo sie damit recht haben, einmal kurz innehalten.

Es gibt so einiges, das ist von der Sorte 'Tut man nicht', und das heißt so, weil man es nicht tut. Das ist zum Beispiel abschreiben. Tut man nicht. Niemals. Wenn ich eine Meldung lese, habe ich der gefälligst zu misstrauen. Wenn sie nicht in mein Weltbild passt, bin ich misstrauisch, weil ich mir das nicht zufällig zusammengebaut habe. Ich halte Dinge für wahr, möglich, wahrscheinlich, unwahrscheinlich, unmöglich oder unwahr. Was da weiter rechts angesiedelt ist, macht mich stutzig.

Cogito ergo sum

Wenn ich etwas erfahre, das mein Weltbild stark bestätigt, – HALLO, ZUHÖREN! – dann macht mich das stutzig. Weil ich mir nicht traue. Ich bin ein Mensch, ich habe Neigungen, die meinen Verstand beeinträchtigen. Kritisch bin ich, wenn ich mich selbst anzweifle. Was mich bestätigt, hat daher geprüft zu werden, als sei es unmöglich. Gibt es noch andere Quellen? Hat meine einen Grund, das so und nicht anders darzustellen? Haben die, auf die ich mich beziehe, schon einmal gelogen? Ja, das ist ein anderes Geschäft als irgendwen zu zitieren, nicht wahr? Da ist der Copy and Paste-Hanswurst schon lange fertig, wo die Arbeit eigentlich beginnt.

Propaganda zum Beispiel, macht man nicht! Wenn ich eine öffentliche Meinung verstärke, dann ist das Propaganda, nichts anderes. Wenn die Medien voll sind mit Meldungen, dass Loriot ein furchtbarer Schurke ist, dann habe ich alles Mögliche im Sinn, aber nicht zu erzählen, wie furchtbar der Superschurke Loriot ist. Ich schreibe keine Anti-Loriot-Appelle¹, niemals, denn das ist Propaganda. Ich äußere mich niemals über Schurkereien von Loriot, die ich nicht für zweifelsfrei bewiesen halte, denn das wäre üble Propaganda. Im Gegenteil habe ich den Anspruch, nur etwas zu sagen, wenn es eine Sache aus einer neuen Perspektive beschreibt oder neue Fakten enthält. Sei es auch nur mein Ärger, dann habe ich das aber genau so deklarieren.

Womit wir bei Transparenz sind: Das Einzige, das nicht zur Informationspflicht gehört, sind Quellen, deren Wohlergehen sonst gefährdet wäre. Alles andere wird offengelegt, vor allem von mir selbst: was mich bewegt, warum ich etwas sage, wie ich denke, wie ich dazu komme, was mich treibt, wer mich beeinflusst, wer mich bezahlt. Alles andere läuft auf Propaganda hinaus. Ich kann mich auch irren, dann sage ich auch das, und zwar sobald ich meinen Irrtum feststelle. Das ist ganz einfach, wenn man sich selbst nicht für wichtiger hält als die Nachricht oder den Kommentar.

Das Urteil

Womit wir abschließend bei dem sind. Ein Kommentar darf fast alles, aber nur, wenn das da oben beachtet wird. Sonst ist er Propaganda. Der Kommentar ist die höchste Kunst, die das höchste Risiko birgt, in miserabelste Propaganda abzurutschen. Ein Kommentar ist ein Urteil, meist sogar eine Sammlung von Urteilen. Die lässt man nicht ab, wenn man sich nicht in die blutigen Abgründe des Zweifels begeben hat. Was zweifelhaft ist, muss zweifelhaft bleiben, der Rest ist die Wahrheit. Wenn einer dann ein verurteilter Hanswurst ist, darf man ihn so nennen. Wenn etwas skandalös ist, darf man Konsequenzen fordern.

Aber gerade hier gilt: Wenn ich mich geirrt habe, muss ich meinen Irrtum lauter beklagen als ich vorher andere angeklagt habe. Ich muss deutlich machen, dass, worin und warum ich mich geirrt habe. Ich muss mir und anderen die Gelegenheit geben, aus solchen Fehlern zu lernen, und ich selbst habe die verdammte Pflicht dazu.

So, und dann sagt mir mal, wo diese Maßstäbe gelten? Ich weiß, es ist traurig, aber wenn wir sie aufgeben, bleibt irgendwann nichts mehr außer Hetze und Geschrei.

¹: Für Schlaumeier ergänzend angemerkt: selbstverständlich schreibe ich auch keine Pro-Appelle oder Elogen jedweder Art. Muss ich erwähnen, dass das Propaganda wäre?

November 2014

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