kunstlyriklamauk


   
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Wir haben hier in den Kommentaren seit Monaten das Thema "Telepolis" und überhaupt den ganzen Heise-Stall, dessen Qualität in einem Tempo den Bach runtergeht, dass einem schwindlig wird. Am Ende der Entwertungskette (oder auch am Anfang, je nach Perspektive), stehen Artikel in der "c’t", einem ehemaligen Fachmagazin, in dem nur mehr gequirlter Stuss steht. Wer soll dafür eigentlich noch einen Cent bezahlen?

Was sie bei der Telepolis jetzt allerdings geschafft haben, ist nicht nur das Gegenteil dessen, wofür dieses Medium gegründet worden ist, sondern es stellt einen Tiefpunkt in der Geschichte des deutschen Journalismus dar, der in dieser Ausprägung kaum reproduzierbar ist.

Idiocracy

Sie erreichen ein tatsächlich orwellsches Niveau, indem sie die – ihre eigene – Geschichte nicht nur uminterpretieren, sondern gleich verschwinden lassen, um sie gefiltert und gereinigt neu aufzusetzen. Dass sie diesen intellektuellen und politischen Kahlschlag obendrein "Qualitätsoffensive" nennen, rundet das Bild ab. Hier sind Fanatiker am Werk, die ihrem eigenen PR-geschwätzigen Bullshit-Bingo auf den Leim gehen.

Ich. Bin. Enttäuscht! Mir fehlen dafür tatsächlich die Worte. Dass die Einschläge der fucking Dystopie so nah kommen, macht mir äußerst finstere Laune. Woher kommen diese Gesäßkrampen, verseucht mit atlantischer Deppenideologie und völlig unbeleckt von jeglicher relevanter Qualifikation, wie vor allem geraten sie in Positionen, an denen sie derartige Schluchten der Verwüstung schlagen können?

Handelsübliche Verschwörungstheorien versagen hier; die Erklärung, dass die Idiokratie eben so weit vorangeschritten ist, hinter sogenanntem "Fachkräftemangel" vielmehr eine flächendeckende Fachkenntniswüste steckt, erscheint ungenügend. Es muss eine Art Magie sein. Eine Form alles zersetzender Blödheit, deren Dynamik noch nicht annähernd verstanden ist.

Blitzpsychose und Alzheimer Turbo beschreiben ja nur einen Aspekt des Desasters. Dass es so virulent ist, ist das größte Problem. Womöglich war Corona tatsächlich eine Ablenkung. Die wahre Pandemie ist viel verheerender und jegliche Heilmittel dagegen werden systematisch vernichtet.

   
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Früher war alles gar nicht mal so unabsehbar.

Deutschland entwickelt sich rasant zur Kriegsnation. Dabei sollte niemand glauben, es sei noch lange keine Militärmacht. Was andere mit Soldaten erledigen, besorgt hier der Exportapparat. Dem stand in der Bundesrepublik traditionell eine gewisse Zurückhaltung entgegen, was die direkte Unterstützung von Kriegsparteien anbetraf.

Der Lack ist ab, und daß deutsche Militärs sich nunmehr ohne jede Scham am Töten beteiligen, ist ein Paradigmenwechsel, der die Welt noch weniger friedlich macht. In der Tat stehen wir vor der Entscheidung, ob Deutschland sich zur aggressiven Großmacht entwickeln soll, auch wenn es dabei zugeht wie bei der Echternacher Springprozession.

Völlig absurd ist dabei das ewige Totschlagargument, man müsse den neuen Hitler da und und das nächste Auschwitz dort verhindern, indem man Menschen tötet. Darauf haben wir noch immer sämtliche Urheberrechte, und wenn es ein Volk gibt, das ich nicht im Krieg sehen will, ist es das deutsche. Die ultima ratio in jeder Wirtschaftskrise, das Volk zu den Waffen zu rufen, würde der Welt beizeiten nur wieder vor Augen halten, wer der Meister aus Deutschland ist. Davor bewahre uns, wer immer dann noch dazu in der Lage sein wird.

Dezember 2009

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Liebe Volksgenossen!
Der Russe steht vor der Tür. Wir sind ein Volk, und wir sind immer bereit!
Wir sind Weltmeister.
Arbeitsplätze®, Arbeitsplätze®, Wettbewerb®, in Frieden und Freiheit®.

Amen.

Der Herr Poroschenko, ein von Selbstlosigkeit und Menschenfreundschaft gezeichneter Schokoladenfabrikant, ist der beste Freund, den sich irgendwer vorstellen kann. Wir kennen aber die Verführungskünste der Hure Russland, denen zu erliegen ihm im Fadenkreuz des Finstren jederzeit droht. Wer weiß; vielleicht erweist auch er sich eines Tages als Hurenbock des Bösen, und wir müssen unsere Freiheit am Dnepr auch gegen ihn verteidigen.

Dezember 2014

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Zum schluss noch was fürn Spass

Wer in der Kneipe raucht, verliert den Anspruch auf Lohnersatzleistungen. Trifft immer die Richtigen. Schwarzfahrern wird die Krankenversicherung gestrichen. Boom! Schulschwänzer kriegen keine Rente. Bang! Blau machen am Arbeitsplatz? Kinder ins Heim. Bamm! Köter kackt auf die Straße? Exkommunikation. Yeah! Radau auf der Demo? Lebenslänglich Einzelhaft. Zack, Boom, Bang! Ich habe da noch einiges im Köcher, das machen wir dann aber erst nach ein paar klitzekleinen Reformen am Grundgesetz.
Immer für Sie da!

04. Dezember 2019

   
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Original: Wikimedia Commons/MarkusBaumer, Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Germany

Ich muss das sagen, weil es sich gehört und die Stimme von Barbara Streisand es mir zuflüstert. Auch der Bezeichnung "Stuhlkreis-Machiavelli" kann ich mich, bei allem Respekt für das wunderbare Bild, nicht anschließen. Man muss schließlich jederzeit damit rechnen, dass man auch wegen Beleidigung der Toten gefaesert wird.

Habeck ist zweifellos ein Schwätzer, der sich um Kopf und Kragen quasselt, wobei er dafür stets von der Medienmischpoke seines Stallgeruchs noch gelobt wird. Damit teilt er spät das Schicksal des kongenialen Plappermädchens, das offenbar durch falsches Lob und Überverwöhnung zu jener fatalen Melange aus Arroganz und Hybris verzogen wurde. Blabla, schwafel, schwurbel. Toll gemacht, du bist ein Genie!

Die Größten der Größten

Ernsthaft eskortiert das vermeintliche Nachrichtenportal von "T-Online" den Philatelisten im Wirtschaftsministerium mit den Worten, es sei "philosophisch anmutend", wenn er (12/23 in Anne Wills Schwafelrunde) salbadert: "Wir sind umzingelt von Wirklichkeit". Da dräut eine Erkenntnis, die ihn aber nie erreichen wird. Realität und der Robert, das ist wie die Asymptote und die Y-Achse. In ewiger Liebe, doch unerreichbar.

Aktuell versteigt er sich zu einem weiteren Zeugnis seiner Annäherung an etwas, das man ggf. wahrnehmen oder messen könnte, und verbindet es gar mit dem von ihm produzierten Output:

"Die Antworten, die wir geben oder die ich gebe, reichen an die Dimension der Wirklichkeit heran."

die nie ein Mensch zuvor …

Das ist weise und beschreibt mit anderen Worten gar nicht unpräzise sein Verhältnis zu dem Universum, in dem alle anderen Leben. Wirklichkeit, so stellt etwas in seinem starken Kopf fest, liegt in einer völlig anderen Dimension als der, durch die das in ihm gefangene Hirn marodiert. Es ist die Meldung aus einem Paralleluniversum.

Von dort aus reicht er beinahe an die Wirklichkeit heran, bis nur noch ein hauchzarter Luftzug zwischen dem einen und der anderen weht. Doch Gefahr besteht nicht. Er bleibt stets auf der sicheren Seite, immer ne Handbreit Wasser unterm Kiel.

Nur so und von dort bringt der scharfe Denker es zusammen, eine "Streitkultur" (siehe Link oben) zu fordern und alles juristisch durchrammeln zu lassen, von dem er sich schief angeguckt fühlt. Streitkultur, das ist, wenn der Plebs sich fügt und nicht lästerlich aufbegehrt. Ganz schön schlau, der Habeck Robert. Zumindest in seinem Universum.

   
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Quelle:Pixabay

Nachdem die Redaktion im jüngsten Artikel eine neue Linie gegen den ausdrücklichen Widerstand des ehemaligen Chefredakteurs durchgesetzt hatte, hat der bisherige Stammautor und Mitgründer des Medien- und Webangebots "Feynsinn" das Team verlassen und gibt den Weg frei für jüngeren, modernen Journalismus.

Mit ihm verlässt ebenfalls Greta Leo die Redaktion, deren extrem umstrittene Beiträge schon zu Zeiten des Altmeisters als grenzwertig betrachtet werden mussten. Künftig werden Talente aus den Reihen von "Polentennis" und "Landmirabellen" die schwere Aufgabe übernehmen, dem für seine spitze Feder bekannten "Flatter" in seinen Fußstapfen nachzufolgen.

Noch unklar ist, ob dieses Urgestein sich zur Ruhe setzen wird oder sich unter einem anderem Label neu erfinden will. In einer Redaktionssitzung am Mittwoch wurde jedoch deutlich, dass die Zeichen auf Trennung stehen, da die Differenzen zwischen Verlag und Magazinredaktion einerseits und dem ehemaligen Chefredakteur andererseits sich als unüberwindbar erwiesen. Die Entscheidung fiel mit großer Mehrheit.

Dank und Verabschiedung

Die neue Kernredaktion ist "Flatter" zu großem Dank verpflichtet und wünscht ihm alles erdenklich Gute auf seinem weiteren Lebensweg. Es ist zu hoffen, dass der Markt ihn zu jener Einsicht bewegt, der er sich zuletzt in der redaktionellen Arbeit verweigert hat. Es wäre sonst schade um den kreativen Medienschaffenden.

Hier wird es weitergehen mit mit frischeren, aktuelleren Inhalten. Unsere gute Vernetzung in Kreisen des politischen Managements werden zu jeweils brandaktuellen Beiträgen über News und Gossip in der Hauptstadt führen, wir werden dabei wie gehabt kritisch, aber immer respektvoll bleiben. Die Freuden des Alttags sollen auch endlich zu ihrem Recht kommen, in Form von unterhaltsamen Stories zu Ernährung, Beauty und Gesundheit.

Neue Schwerpunkte wie die Aufarbeitung des dunklen deutschen Kapitels "Corona" und Insidergeschichten aus dem Blaulichtmilieu runden das Bild ab. Wir freuen uns extremst auf die neue Zeit und das freshe neue Blog. Mögen es interessante Zeiten werden.

Eure/Ihre Redakteur:_*Innen

 
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Ausschnitte aus dem TAZ-Titel vom 19.11.2024

Feynsinn schließt sich dem aktuellen Trend niemals an, es setzt ihn selbst und geht voran. Wenn die Nachrichten nur noch Sorgen bereiten und die staatstragenden Medien offensichtlich überfordert sind, glaubhaft ihre Nachrichten aus der wunderbaren Welt an den Mann zu bringen, wird hier, wo es uns allen so gut geht wie nie wieder, ab fünf Uhr fünfundvierzig das Schöne und Gute hervorgehoben. Und los geht’s:

Die Bundesregierung und der Deutsche Bundestag haben ein Gesetz beschlossen, das uns alle sicherer macht. Es ist jetzt verboten, böse Dinge im Internet zu sagen. Wer böse Dinge sagt, wird eingesperrt. Das ist eine gute Nachricht für alle Guten, die so etwas nie sagen würden, und macht das Leben schöner. Viele Politiker haben gesagt, dass das ein sehr gutes Gesetz ist.

Auf Wiedersehen!

Einer der Bösen, der 30-jährige Martin Müller, wurde heute im Fernsehen gezeigt. Er hat einen der wichtigsten Politiker beleidigt und wurde von der Polizei am frühen Morgen geweckt, um bei ihm zu Hause nach Beweisen zu suchen. Die Polizisten haben die Sachen mitgenommen, mit denen er ins Internet schreibt: Seine Tastatur, seinen Monitor und seinen Drucker.

Auch die Bundeswehr macht bald alles noch sicherer. Heute Morgen sind unsere Soldaten in ein fernes Land gefahren, um gegen die Bösen zu kämpfen. Viele, viele Menschen standen mit deutschen Fahnen an der Straße, um die tapferen Held*_I:nnen zu verabschieden und ihnen Glück zu wünschen. Viel Glück, liebe Soldat*_I:nnen!

Das Innenministerium hat heute viele Turnhallen für Menschen aufgemacht, die kein Zuhause haben. In der Turnhalle haben es sie es schön warm und bekommen sogar einen Tee. Starke Männer von einem sogenannten Wachdienst passen auf, dass keine Leute dazukommen, die nur sparen wollen und deshalb ihre eigene Heizung nicht anmachen. Die kommen hier nicht rein. Danke, Innenministerium, und einen wunderschönen Tag euch allen da draußen!

 
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Das ehemalige (einige Ältere erinnern sich noch) Nachrichtenmagazin ist im "Schock". Warum? Weil das eingetreten ist, was jeder, der sich nicht von seinem Fanatismus hat in die Ahnungslosigkeit abführen lassen, erwartet hat. An der Ericusspitze geht die Sonne plötzlich im Osten auf.

Wenn man einem Konglomerat angehört, das die Medien völlig beherrscht, sodass die Realität schon weit vor ihren Toren kapituliert, ist man immer wieder überrascht, wenn er ihr zufällig doch einmal begegnet. Macht aber nix, vor der nächsten Runde der Goldfische ist das längst wieder vergessen. Das Leben kann so ungemein spannend sein.

Keine Ahnung von nichts

Umso bemerkenswerter, dass selbst jene, die als alternativ gelten wollen, sich die Splitter aus demselben Holzweg in die Füße latschen. Sei es dieser Neuber, der eine Reihe von Klischees auftürmt oder ein Rötzer, dem nur beim Orangenmann auffällt, dass da wer ein Problem mit der Wirklichkeit hat. Echt jetzt, bei den anderen alles im Lack? Na dann prost!

Es gibt viele Details, die zu kurz kommen in den Betrachtungen, so etwa die Frage, ob eine dunkelhäutige Frau die Richtige ist, um eine elitäre Charge zu repräsentieren und den mächtigsten Mann der Welt zu spielen. Den Mümmelgreis haben sie derweil schneller vergessen als er selbst alles andere, und es sind seine Wähler, die nicht mehr mitgemacht haben.

Die Politik der Neocons, die in Europa von ihren Kapos weiterhin gefeiert und angehimmelt werden, ist auf ganzer Linie gescheitert, und es mag wohl sein, dass ihre Anhänger das inzwischen merken. Freiheit, Menschenrechte, das Gute – aus Afghanistan getürmt, in die Ukraine einmarschiert, das Abschlachten der Ölaugen durch die Netanjahus bedingungslos gedeckt und dabei je die eigene Wirtschaft vor die Wand gefahren. Das Sahnehäubchen: Wer dabei nicht mitjubelt, ist Nazi, pfui und böse. Das soll jetzt wen genau überzeugen?

Das Ende ist nah

Es gibt deutliche Unterschiede zwischen Europa und den USA, vor allem die konkrete Organisation der Unterdrückung durch Armut. Am Ende aber kannst du das Internet auch komplett verbieten, die Leute merken trotzdem, wie viel Monat am Ende des Geldes übrig ist, und finden es zum Kotzen, wenn sie noch Steuern dafür bezahlen sollen, dass korrupte Nazigangs am Arsch der Welt sinnlose Kriege führen. Da hilft nur eins: Diesen Verführten ihre Meinung gänzlich verbieten. Sonst regieren nachher noch die Faschisten.

Aber so ist das jetzt im Amerikaland, und als nächstes wird die AfD irgendwo in Deutschland regieren. Die Hölle tut sich auf. Wir werden erleben, dass Migranten beim Versuch der Einreise ertrinken. Wir werden Zensur, Unterdrückung und wirtschaftlichen Niedergang erleben. Die Armen werden ärmer, die Reichen reicher. Und Putin lacht sich ins Fäustchen.

 
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Ich stehe am Rand des Ballsaals in der Ericusspitze, gleich am Eingang zum Relotius-Raum. Das Licht fällt durch die hohen viktorianischen Fenster auf die Kristallanhänger der Lüster und wird von dort auf das edle Antlitz meiner Gesprächspartnerin, Petti Kelli, reflektiert.

Sie hat sich von der Tochter eines sehr einfachen Erziehers mit ihrer eigenen Hände Arbeit hochgedient zur Keynote-Speakerin und Duftdesignerin. Für das Poesiealbum des Verlags verfasste sie jüngst den legendären Aphorismus: "Journalisten sind die Philosophen unserer Zeit". Befragt, was sie zu diesem genialen Einfall inspirierte, erzählt sie, wie sie bei ihrer langen und intensiven Recherche deutsche Philosophen aufgesucht hat.

Worauf es ankommt

Bei der Bildersuche wurden ihr unter anderem Adorno, Habermas, Sloterdijk und Precht angezeigt. Mit ihrem verschmitzten Lächeln erklärt sie der gebannten Zuhörerschaft, dass sie analysieren konnte, bestenfalls "Slotterdick", wie sie ihn zärtlich nennt, habe "wenigstens ein tinimini bisschen Stil" gehabt und erst "der Richie Precht" sei annähernd sexy gewesen. Hier vor Ort aber sehe sie die Zukunft, in den Gesichtern der jungen strammen Kerle, die sich ihre ersten Meriten verdienen.

"Vom Tellerwäscher zum Storyteller", merkt ein schlecht angezogener Gast an, den sie mit einem Zucken ihrer Mundwinkel und einer kurzen Kopfbewegung hinaus auf dem Hamburger Asphalt schleifen lässt. Manche Neider können es einfach nicht lassen. Sie schnippt mit dem Finger, die Kapelle spielt auf.

Nach einem furiosen Kurzauftritt, der mit dem wohlverdient tosenden Applaus endet, gesellt sie sich noch einmal kurz zu mir und stellt fest: "Diese Leute sind gut. Richtig gut. Der Hammer diese Woche war das Ding mit der Orgasmusgerechtigkeit." Dabei greift sie sich an die Dose und schiebt mindesten zwei Finger bis zum Anschlag hinein. "Sagen, was geil ist, ne?" Sie packt mir in den Schritt und zerrt mich hinter einen Vorhang. Lesen Sie nächste Woche, warum, wie und was.

 
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Herrn Lindners Zuträger haben ihm eine Idee gegeben: einfach weniger Miete zahlen – für die Faulpelze, die dem Staat auf der Tasche liegen. Jene Faulpelze, die sich ausgerechnet immer dann wie wild vermehren, wenn die Konjunktur eine Delle hat. Kann man mal sehen, wie asozial diese Leute sind.

Also: Nur noch eine Pauschale zahlen. Bei wem die nicht reicht, der muss halt hungern oder umziehen. Da draußen gibt es doch sicher Hunderttausende kleine Wohnungen, in denen man billig leben kann, und die Schmarotzer lassen sich ihre 400 m² in Mitte vom Staat zahlen.

Was das spart

Wenn das alles so klappt, wie sich seine liberalen Hassprediger das vorstellen, kann man sicher auf zehn Jahre gerechnet einen chicen Tarnkappenbomber mehr kaufen, (den keiner sehen kann, weil er nicht fliegt und im Hangar verschimmelt). An dem ist jede Schraube mehr wert als so ein Parasit aus der Faulenschicht.

Die etwas Intelligenteren unter den Vertretern einer biegsamen Menschenwürde begrüßen das, weil es eine widerwärtige Foltermethode ist, mit der man dem Prekariat drohen und es auf diese Art sinnlos, aber einfach stressen kann. Sie sollen Angst haben, von morgens bis abends. Sie sollen sie nicht aushalten können. Sie sollen sich besaufen und bekiffen, um das noch zu ertragen und damit man sie erst recht bespucken kann.

Die Depression der Arbeitslosen ist dabei wiederum nur Mittel zum Zweck, denn es geht um die aktuell noch Versklavten, die beißen und treten, um sich ihr Leben zu verdienen und die auf diese Weise ihre eigene Angst kompensieren. Wir brauchen Sklaven, die Angst um ihr Sklaventum haben. Dass auch die irgendwann anfangen zu saufen, ist eingepreist. Hält das Rad schon auf Touren.

Schade eigentlich

Einzig eine relevante Gruppe könnte das Ganze sehr unschön finden und erfolgreich dagegen opponieren, was ein Kompetenzhänfling wie Lindner auch nicht kapiert: Die Immobilieneigentümer. Obdachlosigkeit ist nämlich ein übles Verlustgeschäft. Nicht nur, weil die schönen Daueraufträge vom Amt ausbleiben, sondern auch, weil das die Mieten drückt. Geht’s noch?

Daher wird also nichts aus der eigentlich doch so kreativen und wundervollen Idee der neoliberalen Leistungsträger und ihrer selbst verschuldeten Vertretung. Dann bleibt ihnen wenigstens auch erspart, dass irgendein dahergelaufener Senat des BVerfG ihnen doch noch erfolgreich erklärt, was Artikel 1 bedeutet. Das wäre nämlich das Ende der FDP.

 
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Abb.: Synapsenparty

Kollege Tux0r weist freundlicherweise darauf hin, dass sich heute vor 100 Jahren der Surrealismus erstmals manifestierte, unter dem gleichnamigen Titel aus der Tastatur von André Breton. Das epische, mit Verlaub, Gelaber des Herrn blieb dabei weit weniger einflussreich als eine grobe Idee, die aus der Taumtänzerei im Folgenden die Bildende Kunst beeinflussen sollte.

Banausen wissen heute: Surrealismus, das ist das mit den zerfließenden Uhren. Das war dieser Dali. Hochgebildete Partygänger hingegen kennen gar René Magritte und können akzentfrei "Pyrenäeenschloss" sagen. Das ganze Gewusel zwischen Traum, Realität und Psychoanalyse, das als Nebel der Assoziation darum herum wabert, ist schließlich nur mehr Kunstkennern bekannt oder halt jenen, die ihre Bildung nur dazu angehäuft haben, andere mit ihren vermeintlichen Analysen auf die Murmeln zu gehen.

Wirres, Irres, res

So etwas muss ich schreiben – nicht nur um des Zeilenschindens willen, auch, um nicht ohne Verzögerung in die deprimierende Realität eintauchen zu müssen. Wozu haben wir schließlich die Kunst, wenn nicht, um im Duft ihrer Aura den Schaum etwas zu dämpfen, in den man zu derselben Depression hinabtaucht? Tröster, Dichter und Narr.

Weil nämlich, ja doch, ich komme ja schon zur Sache, mir bei der Überschrift spontan nur einfiel: "Ja." So fühlt es sich an, wenn einem das Geschwätz des Politisch-Medialen Komplexes das Blut aus den Ohren treibt. Parallelwelt, Wünschdirwas, Albtraum und Wirrvision – wohlgemerkt als ernsthafte Beiträge zur vermeintlichen Realität feilgeboten und nur mit einem Maß am Drogen zu ertragen, das keinen Spaß mehr macht.

Der Beispiele sind es ja Hunderte, aber der wohltemperierte Deprimeur genießt eines nach dem anderen, der meisterlich gute Menschenverstand bewacht sich gar derart, dass er es bei einem pro Tag belässt. Wohlan, das zum heutigen Jahrestag:

Einer reicht

Friedensfazilität. Welch ein gar vorzüglich albtraumhaftes Ungetüm einer Sprachkreatur, Ausgeburt aus Gegenteiltag und abgründigen Hass auf alles, was den Bezug zur Realität noch nicht endgültig vernichtet und vergessen hat. Die letzte "Faszilität", von der wir heimgesucht wurden, war die "Finanz-Stabilisierungs-Faszilität", ein Vehikel für willkürliche Maßnahmen zur Rettung von Vermögen und Profiten. Aber so kann man das ja nicht nennen.

Jetzt haben wir die mit dem Frieden®. Wo kein Freud je hinkam, haben wir immerhin den Orwell, der uns einmal mehr aushilft. Es geht um Krieg, Mordmaschinen und – Fasziliät eben – um Profite. Der Weltkapitalismus ist im Arsch, im Westen noch im ärscher, also entledigen die Amis sich zuerst der Konkurrenz durch ihre Vasallen. Schüss Europa! Vorher darf dieser unterentwickelte Kontinent aber noch reichlich Kabumm-Plunder kaufen, am liebsten beim Hegemon. Dafür braucht er Geld oder halt eine Fasziliät, die zumindest welches übern großen Teich buchen kann.

Und jetzt alle: Frieden! Freiheit! Menschenrechte! Arbeitsplätze! Werte! Moral! Tugend! Gott! Vaterland! Treue! Ehre! Blut! Boden! Raum im Osten! Wolgograd! Moskowien! Gegen Nazis! Na? Kommt, dagegen ist die Lyrik von Hans Arp doch der reinste Beamtenjargon.

 
zara

Abb.: Arbeitsplätzchen hassischer Rucker

Die folgende Kollage besteht aus Zitaten des deutschen Qualitätsjournalismus. Kämpfen wir gemeinsam für die Wahrheit und gegen die feindliche Propaganda!

Als Machthaber Putin unprovoziert die brutale volle Invasion gegen das demokratische Nachbarland befahl, haben russische Hacker den hybriden Cyberkrieg ausgerufen. Unterstützt wird Russland vor allem durch das Regime von Machthaber Assad, die Diktatur des Kim Jong Un und Xi Jinping, dem Parteisekretär und überzeugten Kommunisten.

Mit dem Diktator von Belalalaruss, Machthaber Lukaschenko, ist Putin gar verbündet. Wer sind also die Getreuen des brutalen Zars von Moskau, was zeichnet sie aus? Dem mächtigsten unter ihnen, Xi, geht es vor allem um ideologische Treue und nationale Sicherheit. Dafür unterdrückt er Volksgruppen wie die Uiguren und will Taiwan annektieren. Der Reichtum in seinem Land ist höchst ungleich verteilt.

Who Is Who

Lukaschenko ist der letzte Diktator Europas. Regierungsgegner werden bei ihm von Polizisten und Gefängniswärtern geschlagen, misshandelt und gefoltert. Die Schreie sind bis auf die Straße vor dem Gefängnis zu hören. Man kann das Knirschen der Knochen hören.

Über Kim Jong Un ist nicht viel bekannt, da er sein Land aus einer Geheimbasis regiert. Er soll Gegner regelmäßig hinrichten lassen. Dazu bindet er sie vor Kanonen, lässt sie totschlagen oder verfüttert sie – sogar die eigenen Verwandten – lebendig an Hunde. Oft werden dabei auch die Familien der Opfer hingerichtet, einschließlich der Kinder, die er dabei zusehen lässt.

Die unheimliche Weltgefahr

Am wichtigsten aber sind Putins Hacker von der Cyberarmee, die sich für seinen Cyberkrieg gerüstet haben und die ganze Welt manipulieren wollen. Aber auch díe prorussische Hackermafia von Putins Gnaden gehört dazu. In ihrem weltweiten Cyberkrieg greifen die gefährlichsten Hacker der Welt Microsoft, den Bundestag, die SPD, deutsche Kommunen oder das Schienennetz an. Sogar mit DDoS und Phishing. Sie können auch die Strom- und Wasserversorgung lahmlegen. Das macht Angst, verständlicherweise.

Sie verbreiten außerdem als Putins Lügenmaschine Desinformationen, zum Beispiel, die Ukraine werde von einem Neonazi-Regime regiert. Dabei vertritt die demokratisch gewählte ukrainische Regierung mit einem Präsidenten jüdischer Herkunft keine neonazistische Ideologie. Mit solchen und anderen Verschwörungstheorien manipulieren sie sogar die Wahlen im Westen, einschließlich der US-Präsidentenwahl.

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