2023


 
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Abb.: Pazifistische Bibliothek

Bundesaufpassministerin Faeser will jetzt endlich härter gegen Hassbotschaften vorgehen. Sie forderte auf einer Konferenz gegen falsche Opposition dringend die verbindliche Vorratsdatenspeicherung für Soziale Medien, Provider, Clouddienste, W-Lan-Betreiber und Nachbarschaftswachen. Insbesondere sollen Pazifisten schneller zur Verantwortung gezogen werden.

Diese Lumpen wollten, dass russische Horden blonde Ukrainerinnen und ihre Kinder vergewaltigen und andere Kriegsverbrechen begehen. Dies sei inzwischen eindeutig ein Straftatbestand, den man auch entsprechend verfolgen müsse.

Waffengleichheit

Bundeskriegsminister Pastorius stimmt dem zu und zeigt Entschlossenheit beim Kampf gegen Friedensverhandlungen. Wer diese fordere, sei nicht besser als die Mörder der SS und strebe Putins Weltherrschaft an. Es dürfe jetzt keine Tabus mehr geben; unter anderem müsse auch über ABC-Waffen geredet werden, um Waffengleichheit herzustellen.

Der gemeinsame Krisenstab beschloss darüber hinaus, die doppelte Staatsbürgerschaft für Bundeswehrsoldaten zu vereinfachen. Wenn sie ukrainischer Nationalität seien, könne man sie an die Front schicken, ohne dass es sich dabei um eine NATO-Beteiligung handele. Als Lohn für Freiwillige wurden zudem Grundstücke in der Ukraine in Aussicht gestellt.

Das gefiel auch Anjatanja Borbeck sehr gut. Sie schlug vor, die vielfache Staatsbürgerschaft auch für Geflüchtete_*Innen für den Fall eines Einsatzes gegen die roten Barbaren zu ermöglichen. "Dann kommen die Feinde von überall und die Russen wissen gar nicht mehr, wer der Feind ist und können dann niemanden mehr angreifen", sagte sie im Fernsehn.

Sieg der Freiheit

Dort betonte sie auch, sie habe Informationen von einem weiteren schändlichen Giftgasangriff Moskaus auf die Zivilbevölkerung. Die international renommierte, anerkannte und extrem neutrale Organisation der Weißhelme produziere in diesen Tagen erheblich beweiskräftiges Videomaterial. Sie schlug vor, ihren Freunden in Kiew auch deutsche Atomwaffen zur Verfügung zu stellen.

Die demokratischen Vertreter der Bürgerinitiativen Asow, Ajdar, Rechter Sektor, Schachtjorsk, Dnjepr, Donbass und Swoboda haben Wladodimir Selenski derweil davon überzeugt, keine Wahlen abzuhalten. Es gebe eh keine Opposition mehr und er wolle doch sicher nicht den Eindruck erwecken, sich durch Abwahl einen Ausweg offen zu halten. Er solle mal schön bis zum Ende seinen Job machen, heißt es aus Kreisen der besorgten Freiheitskämpfer.

 
Jemand hat festgestellt, dass unsere Beiträge inzwischen mehr als 24 Stunden füllen. Also: Nix wie einmal durchbingen und einen 9-Zoll-Nagel durch die Birne treiben, dann seht ihr das Nirwana. Ihr wollt es doch auch, wir wissen das genau und erklären euch wie immer, warum das so und nicht anders ist. Deshalb sind wir auch so unfassbar beliebt, und ihr könnt euch einmal mehr in einem Fitzelchen unseres Ruhms sonnen.

Bitte hier entlang!

Viel Spaß!

 
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Alles fing, wie wir wissen, in der Retrozeit an, auch "Adenauerzeit" genannt. Von 1949 bis 1963 tat dieser große Deutsche nur seine Pflicht und alles dafür, dass seinesgleichen bekam, was es verdiente. Schnelle Entnazifizierung, Entdeckung des Mitläufertums in den Eliten, weiter so! Die anderen aber auch: Kommunistenhatz, Parteiverbot, Berufsverbot, aus die Maus.

Weiber hatten das Maul zu halten, Kinder kriegten auf die Fresse, Befehl war Befehl und das rote Gesocks, einer wie der andere Agenten Moskaus, Vaterlandsverräter. Alles war gut, nicht zuletzt die gebratene Gans.

Ludwig Erhard, nur 3 Jahre Kanzler (1963-1966), durfte als Vater des Wirtschaftwunders® (Amis pumpen wie gestört Kohle ins System, bauen auf alte Kameraden und installieren ein Netzwerk von Günstlingen, dafür wird alles, was nach Sozialismus riecht, eingestampft) zur Belohnung auch mal Kanzler spielen. Plötzlich hat jeder gemerkt, dass er eine Niete war. Blöd gelaufen.

CDU, CDU, NSDAP

Kurt Georg Kiesinger (ich war Zeuge) darf auch nicht länger, nur bis 1969. Immerhin der erste Parteibuchnazi als Kanzler. Wir sind wieder wer. Wenn wir keine Zigeuner, Schwuchteln oder Kommies sind. Erste große Koalition – wer hat denn die Roten reingelassen?

Dann Willy Brandt, 1969 bis 1974. Geiler Typ, badet gern lau. Bringt die Demokratie (mehr Wagen!) voran und serviert endgültig das rote Pack ab, das unsere Kinder und Briefe missbrauchen will (Berufsverbote). Vergeigt eigentlich alles: 72 die Katastrophe bei den Olympischen Spielen, die schönen Profitraten und das mit seinen Kumpels. Einer von denen ist ein Ostspion. Schüss Willy!

Helmut Schmidt übernimmt (1974 – 1982). Kaum ist er Kanzler, wird Deutschland Fußballweltmeister. Keine Sicherheitsprobleme beim Turnier. Als drei Jahre später die palästinensischen Arschgeigen wieder Stress machen, lässt er sie abknallen. Überhaupt ist der Wehrmachtsoffizier, Retter von Hamburg und Erfinder der Staatsmannschaft ein Tausendsassa.

Sozen und Staatsmänner

Im Alleingang stellt er den NATO-Doppelbeschluss sicher, gegen Partei, Volk und Koalition. Die sagt "Danke" und macht mit Kohl weiter. Immerhin: Helmut Schmidt ist zweifelsfrei einer der größten Staatsmänner aller Zeiten, wie jemand notiert, der einzig fähig ist, das zu beurteilen: Helmut Schmidt.

Helmut Kohl, Bimbesbirne und Kanzlerdereinheit®, kommt als erster auf 16 Jahre (1982-1998). Hat die Politik etabliert, in der man wartet, bis sich die Dinge irgendwie entscheiden und blöde hinterher latscht (frei nach H. Grönemeier). Der Weltschmerz sagt "Au" wie in "Aussitzen", "Aufschieben" und "Aufschwung". Wegen quälender Langeweile wird die Serie 1998 abgesetzt.

Gerhard Schröder (Gas-Gerd, Armani-Acker, Genosse Boss) kommt und bleibt bis 2005. Arbeitslose werden öffentlich halbiert, Auschwitz ist endlich woanders, Angriffskriege liegen im Trend, sofern es gegen Zigeuner und Ölaugen geht (stellt sich später raus: Jugoslawien gehört nicht zu Europa!).

Renten werden gekürzt und der Plebs gezwungen, stattdessen die Kapitalmärkte zu füttern. Steuern runter, Löhne runter, Hose runter. Eine Line zu viel kostet ihn den Verstand. Vielleicht war es aber auch die Erkenntnis, dass eine graue Dumpfbacke aus der Uckermark mit ihm den Boden gewischt hat. Angela kommt:

Der Kreis schließt sich und bricht

Merkel und noch einmal 16 Jahre CDU. Ich nenne sie "die Bleierne" – Zeit wie Kanzleuse. Mit sadistischer Perfektion nuschelt sie sich durch die Vergessenheit, vor allem ihres eigenen Geschwätzes. Sie etabliert die Kunst, wenn überhaupt eine Aussage zu erkennen ist, deren Gegenteil zu liefern. Diese Taktik wird bald darauf von den Grünen kopiert und perfektioniert.

Merkel kann mit jedem, der ihr nicht zu nahe kommt. Inhalte perlen von ihr ab wie von Teflon. Sie wartet stets unerbittlich lächelnd darauf, dass sich ihre Gegner gegenseitig erledigen. Ihr Vertrauen® ist legendär: Als sie schließlich ihr Selbstvertrauen entdeckt, tritt sie 2021 ab. Schöner wird es eh nicht mehr.

Womit wir endlich bei Olaf sind. Cum Ex-Olaf, der sein eigenes Kompromat verströmt wie ein überparfümierter Stricher. Olaf führt die Regierung, doch doch! Um ihn herum die Besten der Besten aus der Charge der Postpolitiker. Jede Form von Inkompetenz willkommen: französisch, von hinten und ins Knie. Gut, dass die Victoria jede Woche anruft und ansagt, was geht. Den Rest besorgt ja die Ursula. Olaf ist der letzte Kanzler der Bundesrepublik Deutschland. Das war das Gebiet unter dieser großen Glasplatte, die man da unten sieht.

 
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Neulich saß ich draußen vor einer Kneipe und dachte an mein altes Wählscheibentelefon – ein Wort, das übrigens nicht einmal mehr in diesem nichtsnutzigen Wörterbuch hier steht. Ich denke nicht oft an mein altes Wählscheibentelefon und habe auch vollkommen vergessen, warum ich daran dachte, zumal ich auch vergessen habe, woran ich sonst noch so dachte, obwohl ich eigentlich auch das noch erwähnen wollte. Es hätte hier also eine völlig andere Geschichte stehen sollen.

Wie dem auch sei, ich habe auch kurz darüber nachgedacht, ob ich die umsitzende Jugend einmal fragen sollte, ob sie schon einmal einen Hörer auf eine Gabel geknallt hätte. Ob sie wenigstens wüssten, was das bedeutet. Eineinhalb Jahrhunderte lang wurden Hörer auf Gabeln geknallt. Heute gibt es noch so ein paar Kunststoffdinger mit einem einzelnen Plastikpin, aus dem der Hörer wieder rausfliegt, wenn man ihn nicht gleich durch das Gehäuse hämmert. In aller Regel aber findet das ja gar nicht mehr statt, und man beendet ein Gespräch, indem man einen winzigen Knopf drückt oder das Scheißding gar streicheln muss, um die Funkleitung zu unterbrechen. Streicheln!

Verstehe ich nicht

Was ist das für eine Geste, dass man eine Scheiß-Plastikschiene streichelt, wenn man fertig hat? Was ist das überhaupt für eine bescheuerte Welt, in der man sein blödes Telefon dauernd streichelt? Es ist ja noch viel schlimmer: Erst haben sie unsere Kinder daran gewöhnt, dass sie sich Bilder aus dem Netz angucken, um dabei an sich rumzufummeln, jetzt werden wir alle aus dem Netz beobachtet, während wir an dem Gerät rumfummeln. Was kommt denn da als nächstes? Müssen wir dann der Kamera einen blasen, die den ganzen Tag um uns rumschwirrt?

Und wenn das alles so seine Entwicklung nimmt, dass man also mit dem ursächlichen Vorwand, man könne jetzt auch unterwegs nicht nur jemanden anrufen, sondern auch angerufen werden, dazu übertölpelt wird, ein 'Telefon' bei sich zu tragen, das eine multifunktionale Wanze ist (Nachteil), in der dutzende von Spielzeugfunktionen untergebracht sind (Vorteil), ein Teil, das schon zu Telefonzeiten mit Vibrationsalarm ausgestattet war, warum zur Hölle gibt es das noch nicht in anatomisch geformt und leicht abwaschbar zum sich in Löcher Stecken?

Das sind so die Fragen, die ich stelle, während ich mit meinem alten Wählscheibentelefon mit dem Weltmeister telefoniere und ihn zusammenstauche, weil er so einen beschissenen Geschmack hat und so abartige Ideen und so eine bizarr idiotische Vorstellung von 'Welt', die er sich da zusammengemeistert hat, bis ich den Hörer auf die Gabel knalle und ihm nachgrolle:
"Blöde Ente!"

 
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Na, lest ihr auch Feynsinn, weil es keine Bücher für Depressionen gibt – immer nur Ratgeber dagegen? Ihr seid so verflucht gut drauf, und das geht euch auf die Murmeln? Und dann kommt auch noch dieses Sommerwetter dazu, das ist ja nicht auszuhalten. Aber gemach, Rettung naht!

Wir kommen prima voran, und daran schuld ist, wie jeder Demokratierende weiß, die AfD. Im Folgenden also einige Beispiele dafür, wie die AfD praktisch schon wieder die Machtergreifung, ähm … ergreift. Und das geht so:

Schutzhaft

Im München, der Hauptstadt der Bewegung, sperren sie Kinder und ihre Großeltern ein – ohne Urteil, ohne Tat, einfach als Schutzhaft. Um zum Beispiel eine Kapitalstensause wie die IAA zu schützen. Tausend Tonnen Diesel für ein Halleluja! Das nennen sie dann ganz passend "Rechtsstaat".

Uniform

Der Hammer des Tages war für mich die Meldung, dass AfD-Eltern jetzt erbarmungslos wenigstens in die 50er, wenn nicht in die 30er zurück marschieren wollen. Lotterjugend raus aus deutschen Schulen! In den 50ern haben sie die Dreckigen auch in den Hilfsschulen verklappt. Wilde Frisur? Löcher in den Hosen? Eine bessere kannst du dir nicht leisten? Raus! Du willst Punker sein? Dafür muss es wieder Sondereinrichtungen geben.

Für immer wegsperren

Die Organisation Gehlen&Co. Hat derweil einen Verräter entdeckt. Zweihundert Journalisten aus vier Redaktionen haben herausgefunden, dass vielleicht eine Anklage erhoben werden wird. Ein Russenspion, Steigerung des gleichnamigen Hackers, ist vielleicht eventuell entlarvt worden. Lebenslänglich fordert die AfD für solche Verräter am Bundessicherheitshauptamt.

Ausländer raus

Politisch fällt den Faschisten von der AfD auch partout nichts Neues ein. Während die Leute sich das Brot und die Miete nicht mehr leisten können, meinen sie ernsthaft, "Migration" sei das Problem Nummer eins. Damit man wen hat, der schuld ist. Nach der nächsten Preiserhöhung sollen wieder Asylantenheime brennen, so ihr widerwärtiges Kalkül.

Gegen die Untermenschen

Schließlich sind da noch ihre unerträgliche Kriegshetze und ihr abartiges Demokratiebild. Demokraten, die für ihre Freiheit kämpfen, das sind für die AfD bekanntlich die Verehrer eines Judenmörders, die Hakenkreuze zur Schau stellen und ihre Bataillone nach SS-Brigaden benennen, mit denen sie losziehen, um erklärtermaßen russische Untermenschen abzuschlachten. Dafür sind sie bereit, die Bundesbürger hungern und frieren zu lassen. Ganz zu schweigen von hunderttausenden Kriegsopfern, die sie nicht einmal mehr zählen, diese Nazis.

 
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Lebensmittel verteuern sich, der Preisanstieg, so schreibt die FR, sei "stärker als die Inflationsrate". Nun ist das mit der Inflation so eine Sache. Selbst wenn man den für die Wirklichkeit der Menschen eher unerheblichen Außenwert einer Währung und das Gewese um die Geldmenge nicht mit "Inflation" gleichsetzt, sondern nur die Preisentwicklung in Betracht zieht, ist der Wert noch verwässert. Die Verteuerung von Smartphones und Motorrädern ist schließlich relativ irrelevant, während die Nahrungsmittelpreise einen ganz anderen Stellenwert haben.

Es wäre übrigens grundfalsch, an dieser Stelle zu behaupten, sie seien stärker relevant. Hier zeigt sich vielmehr, dass die Zahlen, mit denen sogenannte "Wirtschaftswissenschaft" hantiert, schon bündig in den Klassenkampf eingebettet sind. Der Oberschicht, der Klasse der Eigentümer, kann es nämlich vollkommen egal sein, welchen Bruchteil eines Promilles sie für das tägliche Brot oder meinetwegen den Kaviar auslegt. Die Mittelschicht – jene höher bezahlten Angestellten, die eigentlich lohnabhängig sind, sich aber stets mit der Upperclass identifizieren, wird’s auch locker verkraften. Denen aber, die schon heute reichlich Monat übrig haben am Ende des Geldes, werden in Zeiten zurückgeworfen, die man noch vor kurzem für finsteres Mittelalter gehalten hat.

Obendrein sitzt die neoliberale Konfession der kapitalistischen Religion der Unterschicht wie die Bluthunde im Nacken. Die freundliche Staatsregierung der Einheitsfront Wachstum und Wohlstand® hat in Person ihres Finanzministers jüngst verlauten lassen, auch Nahrungsmittel mit der allgemeinen Mehrwertsteuer zu belasten. Dies würde Lebensmittel um weitere 11% verteuern. Allerdings nicht nur die, sondern ebenso u.a. Wasser, Miete, Gesundheitskosten und Bücher. Letztere mag man dem Plebs ohnehin nicht zubilligen und darf damit rechnen, dass der deshalb nicht aufbegehrt. Auf die anderen Waren allerdings kann er nicht verzichten.

Am Ende der Krise

Dieses irrsinnige Konzept ist die Verzweiflungstat am Ende der Krise, wo auch Keynes nicht weiterhilft. Für die Profite wird geschröpft und gewrungen, ausgequetscht und in die Verschuldung getrieben, was noch irgendwie Geld auftreiben kann. Der Rest muss halt klauen, betteln oder hungern. Ganz nebenbei wird allerdings die Inflation ordentlich angeheizt. Zwar kann man damit rechnen, dass die Sozialausgaben durch weitere Tricks und Streichungen nicht im gleichen Maße steigen. Man wird sie aber dennoch nicht stabil halten. Spannend ist die Frage, ob bzw. wann die Löhne steigen. Da die Gewerkschaften in den neoliberalen Korruptionskonsens einbezogen sind, dürfte erst nach deren Zerfall Druck von den Lohnabhängigen kommen. Bis dahin wird jede Karte ausgespielt werden, die zur Verfügung steht, um die Armen zu diskriminieren.

Es bildet sich also inmitten unfassbarer Produktivität ein neues Proletariat klassischen Schlages. Ungebildet, abgehängt, rechtlos und zunehmend mit der Sorge ums tägliche Brot befasst. Gleichzeitig findet eine Militarisierung der Innen- und Außenpolitik statt, die jeglichen Sinns entbehrt und mit eindimensionalen Feindbildern ‘legitimiert’ wird, die überall Bedrohungslagen® erzeugen. Egal, wo auf der Welt tatsächlich oder angeblich der Feind auftaucht, muss darauf militärisch reagiert werden. Es ist dabei absolut nicht zu ersehen, wo die 'Bedrohung' als nächstes auftaucht, nach welchen Kriterien sie beurteilt wird und daher, wo der nächste Einsatzort einer Angriffsarmee sein wird. Im Inneren muss das Volk immer strenger überwacht werden, um etwas zu verhindern, das noch nie passiert ist.

Politisch-ökonomisch erfüllt sich damit einmal mehr das Schicksal jedes kapitalistischen Experiments, wie es Marx bereits im 19. Jahrhundert analysiert hat. Es nimmt dabei beinahe exakt die Form an, die George Orwell in "1984" beschrieb.

18.01.2013

p.s.: Heute entdeckt Lindner das Lohnabstandsgebot, Merz fordert, "sich nicht in Transferleistungen zu überbieten", während Mieten und Lebensmittelpreise explodieren. Borbeck führt derweil "Krieg gegen Russland" und freut sich schon auf den gegen China. Es geht voran.

 
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Todd und Geufel sitzen wie jeden Freitag mit den Kleinen am Ufer des Flusses und schauen Leichen beim Vorbeitreiben zu.

Lucif: (trägt eine blutige Sense): Ich habe heute eine Ente getroffen.

Geufel: Wo das? Wie das?

Lucif: Im Wald. Enten, die einen verführen wollen, treffen kleine Enten immer
im Wald.

Lyllith: Was wollte sie denn?

Lucif: Er. Er stellte sich zunächst vor. Er hieß Jens.

Lyllith: Wieso "hieß"?

Lucif: Na lass mich doch mal erzählen, dann musst du nicht immer doof dazwischenquaken.

Lyllith: Ist ja gut.

Lucif: Also: Er komme aus der Familie Eitz. Eigentlich Jens B.Eitz, als solcher Nachfolger von Berthold, dem letzten Krupp. Nun aber heiße er Jens Eitz. Dabei fuchtelte er mit dieser Sense herum. Ich sagte zu ihm: "Wenn du mit mir reden willst, musst du die alberne Kapuze abziehen." Hat er gemacht. Ziemlich blass und abgemagert, das Kerlchen. Geradezu knöchrig.

Vladdy: Ist das albern!

Lucif: Hör mal, ich hab das Ding ja noch, wie du siehst. Das macht hässliche Falten im Gefieder.

Vladdy: Ist ja schon gut.

Lucif: Er habe da einen Vorschlag, einen geschäftlichen. Ich hab gesagt, er soll damit zu Geufel gehen, die hat ein Näschen fürs Geschäftliche. Ich bin ja noch vieel zu klen für sowas.

Beelze: Du bist böse.

Lucif: Weiß ich. "Aber nein, meine Liebe", näselt der mich an wie ein Autohändler, und dann packt er also aus: Er wollte den Fluss verbreitern.

Geufel: Den Fluss. Unseren Fluss.

Lucif: Yip.

Geufel: Der ist ja nicht ganz tacko.

Lucif: Hab ich ihm auch gesagt. Er aber so: Man könnte dann sowohl Wassermenge als auch Fließgeschwindigkeit so anpassen, dass viel mehr Leichen vorbeitreiben. Ich zu ihm: "Und was zur süßsauren Sauce haben wir davon?" Quakt er irgendwas von Effizienz, das sei heutzutage das A und O, quak quak, und er nähme auch nur ein klitzekleines Minimum an Beteiligung und Beratungsgebühr.

Hades: Boah.

Lucif: Das ist noch nicht alles. Er sei ja ein Krupp, da habe er beste Verbindungen. Zum Beispiel diese Lieferungen von Kabummszeugs und Wunderwaffeln, das sei er ganz groß im Geschäft. Haufenweise Leichen garantiert und ohne viel Aufwand, weil die Spezialspezies das ja alles selber erledige. Und guckt mich total stolz an, als sei jetzt ein Leckerli fällig.

Vladdy: Aua.

Hades: Böses Foul.

Lyllith: Hätte er nicht machen sollen.

Beelze: Und du dann so?

Lucif: Lebkuchenkruste. Orangensauce. 1500 Jahre bei 3,8 ⋅ 1026 Watt,
dann langsam schmoren.

Todd: Eieiei.

Geufel: Konsequent.

Lucif: Na, und das hier (schwingt die Sense) hab ich mal behalten. Falls wir noch ein Geschwisterchen kriegen.

 
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Während die üblichen Verdächtigen bei den üblichen Verdächtigen das üblich Verdächtige ablassen (die Corona-Diktatoren werden alle an die Wand gestellt [wo ist eigentlich Merkel?]), herrschen bei halbwegs besonnenen Zeitgenossen Frust und Depression. Wo der Faschismus zum Weltkrieg übergeht, ist der Spaß limitiert. Wenn die besten Kabarettisten das Handtuch werfen, ist das kein Symptom mehr, sondern eine Diagnose.

Weitermachen hat in solchen Zeiten etwas Reaktionäres. Ist es noch trotzig, schon stur oder bereits borniert? Vor knapp zehn Jahren schrub ich: "Inmitten der Trümmerlandschaft eines Parlamentarismus, der sich erst von der Demokratie und dann vom Rechtsstaat getrennt hat, diskutieren sie über die Farbe der Gardinen." Inzwischen haben sie den Sinn ihres Handelns wiedergefunden: Endsieg für die Guten!

Nichts zu berichten

Persönlich bin ich drei Tote weiter, meine zwei Liebsten und mein bester Freund haben den Planeten verlassen. Man soll vielleicht gehen, bevor es nur noch hässlicher wird, von daher nicht die schlechteste Wahl, hätten sie sie denn selbst getroffen. Man weiß halt nicht, wann die Geufel einen holt.

Im Austausch mit den Verbliebenen bin ich voller Respekt, dass man auf diesem Niveau immer noch weiter verblöden kann, tue mich selbst aber schwer, da mitzuhalten. Wenn man sich hier derweil die Kommentarquote anguckt – außer der üblichen Sommerflaute lesen hier nicht weniger als vorher – spricht das auch Bände. Sprachlosigkeit breitet sich aus.

Am Arsch die Räuber

Meinen Blogblues befeuert das noch weiter. Seit Jahren denke ich in immer höherer Taktung, dass ich keinen Bock mehr habe. Ich bin derweil auf den netten Nebenverdienst, den mir dieser Auftritt bietet, nicht angewiesen. Immerhin scheidet das niedrigste der Motive damit aus. Ich hätte mir aber in meinen phantasievollsten Albträumen nicht ausgemalt, dass ich einmal Kriegsanalyst am äußeren Rand des Imperiums werden würde. Wenck und Steiner sind weit, Tano und Bridger sind auch noch nicht aufgetaucht.

Müdes Gewitzel läuft mir übers Kinn. Wenn wir eine Revolution brauchen, müssen wir mit dem arbeiten, was wir haben. Wo sind genügend Wut, Zusammenhalt, Organisationsgrad und Militarismus? Richtig: bei Ultras und Hooligans. Holen wir uns die wahrhaft Herrschenden® und starten den Marsch auf den Kölner Keller! Die Bullerei sperrt die Innenstadt ab und wir rücken, von Norden kommend, stattdessen auf Chorweiler vor. Jungs, das da ist der Verfassungsschutz. Da liegen eure Akten!

 
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Der totalitäre Kapitalismus, der in der Endphase einer Ökonomie jedes Menschenrecht dem Profit zu opfern bereit ist, hat zwei hart konkurrierende Formen hervorgebracht, die in den USA und international aufeinander losgehen. Reizfiguren dieser Entwicklungsstufe sind etwa Biden, Trump und Putin.

Biden steht dabei für die 'liberale' Variante, Trump und Putin für eine 'wertkonservative'. Letztere ist eigentlich klassisch völkisch, christlich und familienaffin. Die liberale Variante hat sich diesbezüglich ins Gegenteil gewendet: globalistisch, weltlich, 'divers'.

Lechts oder Rinks

Diese liberale Variante firmiert in der Analyse dennoch unter "Neocons" wie Neokonservative; in Europa eher "neoliberal". Ökonomisch angebotsorientiert, mit Tendenz zum Nachtwächterstaat, wobei die "Wächter" zunehmend Priorität haben: Überwachung im Inneren und militärische Stärke im Äußeren sind der Trend, wie schon immer im Faschismus.

Ein Unterschied besteht wie gesagt in der kulturellen Ausrichtung: Die Liberalen, die sich gern als 'links' missverstehen lassen, haben Strategien entwickelt, die klassische Werteschemata verlassen und zum Teil umkehren. Ihr Rassismus hat die Rassenlehren auf den Kopf gestellt, Familie ersetzen sie durch Bildungs- und Betreuungseinrichtungen und gegenüber Religionen sind sie grundsätzlich neutral, bis auf öffentlichkeitswirksame Lippenbekenntnisse.

Die Liberalen haben durch ihre Strategien die Gesellschaften erfolgreich atomisiert. Ihre Welt sind Privatreligionen, Esoterik, Konkurrenz, Statusgehabe, Selbstoptimierung und individuelle 'Verwirklichung'. Dies hat den Vorteil, dass solche Menschen als Konsumenten kauffreudiger sind und vor allem als Lohnabhängige total entsolidarisiert.

Atomisiert

Sie treten nicht als Genossen mit gemeinsamen Interessen auf, sondern als Konkurrenten, die sich permanent voneinander abgrenzen. Sie halten sich für anspruchsvoll, leistungsbereit, kultiviert und sensibel. Abstrakte Rücksicht hat konkrete Solidarität ersetzt. Dies macht sie beherrschbar und sichert ihre Zustimmung zum System, solange es ihnen etwas besser geht als der zusehends wachsenden Unterschicht.

Die Angst der Liberalen vor den Konservativen ist daher nachvollziehbar. Ihre Gegner aus der andren Fraktion mögen durchaus gestrig sein, aber sie haben ein Potential, das den Liberalen fehlt: Gemeinsame Werte und einen christlich-konservativen Kollektivismus. Ihre deutlich höhere Zustimmung zur Anwendung von (auch nichtstaatlicher) Gewalt macht sie im Kampf um die Hegemonie in einer möglichen faschistischen Wende zum überlegenen Gegner.

Daher markieren die Liberalen mithilfe staatlicher Unterdrückung zunehmend alles, was ihrer Ideologie zuwiderläuft, als verbale Gewalt, illegale "hate speech" und unterminieren so ihren eigenen liberalen Anspruch. Dabei sind sie noch so blöde zu verkennen, dass sich diese Strategie mit erschütternder Wahrscheinlichkeit gegen sie selbst richten wird.

 
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Die Standard-Verschwörungsideologen bilden eigentlich keine Theorien. Von daher wäre der Begriff "Verschwörungserzählung" zutreffender für spinnertes Zeugs wie gechippte Menschen und Weltherrscher, die alles von oben herab bestimmen. Für den Spaß also mal eine Theorie:

Wenigstens falsifizierbare und von daher mögliche Szenarien sind die von der Freisetzung von Viren aus einem Labor, mit Einschränkung auch eine geplante Freisetzung. Hieran ließen sich auch Theorien knüpfen. Der große Unterschied liegt darin, dass eine Theorie aus Thesen gebildet wird, die man dann zu widerlegen sucht, während die Erzählung eine Allmachtsphantasie ist, die immer nur Bestätigung sucht.

Die Waffe

Eine realistische These also: SARS-CoV-2 zeichnet sich dadurch aus, dass die Grundstruktur endemischen, bekannten und weit verbreiteten Viren entspricht, die also zur Verfügung steht. Nähme man daran in einem Labor Veränderungen vor, die auf tödliche Wirkung, schnelle und u.a. zunächst symptomlose Verbreitung setzt, käme man dem pandemischen Virus schon sehr nahe.

Neben der Freisetzung aus einem Labor könnte nun auch auf natürlichem Wege ein solches Virus entstanden sein. Dumm nur: Die Dienste, mit deren Kenntnis die Biowaffe konstruiert wurde, können das nicht sicher bestätigen. Sie müssen vielmehr davon ausgehen, dass das ihr Zeugs ist, dass da kursiert. Bergamo entspricht dabei einem Szenario, das sie auch so hätten kommen sehen.

Diese Variante wäre auch eine der wenigen, in der Geheimdienste systemübergreifend Informationen austauschen, weil ja alle davon betroffen sind. Maßnahmen bis hin zum totalen Lockdown sind die logische Konsequenz, die man aber zu vermeiden sucht, um die Ökonomien nicht zu ruinieren. Das entscheidet freilich jede Regierung für sich.

Wenn und aber

Im Fortgang mutiert das Virus. Ein Fall, für den die Dienste keine Strategien haben, weil eine nicht mehr funktionierende Biowaffe sie strategisch nicht interessiert. Die jeweiligen Regierungen sind also künftig auf sich allein gestellt und handeln auf dem für sie je typischen Niveau von Korruption und Inkompetenz. Selbstverständlich versucht jeder dabei, die Gelegenheit für sich und seine Ziele zu nutzen. Übrigens auch die 'Widerständigen'.

Diese Theorie hätte u.a. den Vorteil, dass in ihr Raum für Zufall und Fehlerhaftigkeit ist, während die Erzählungen stets von der perfekten Umsetzung eines perfekten Plans einer allmächtigen Instanz ausgehen – Szenarien, die jeder Erfahrung zuwiderlaufen. Das Problem: Im Gegenteil zur Religion – das ist das mit den allmächtigen höheren Wesen – ist Theorie komplex. Da fängst du ggf. jeden Tag von vorn an.

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