kunstlyriklamauk


 
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Die Tagesschau begann heute mit der Meldung, dass sie einmal mehr für ihre großartige Arbeit ausgezeichnet wurde. "Die Tagesschau ist die Topmarke im deutschsprachigen Nachrichtenwesen. Niemand informiert mehr Menschen so objektiv und kritisch wie wir. Darauf sind wir mit Recht stolz."

Die Top-Meldung war dann die, dass die Bundesregierung sich einmal mehr über eine schwierige Frage geeinigt habe, nämlich die vereinfachte Asylregelung für Menschen, die sich bereit erklären, sofort in den Dienst der Freiheitlichen Demokratie zu treten. Dazu der Sprecher:

"Die Bundesregierung beweist einmal mehr, dass in Zeiten von Desinformation und Hasskommentaren die zivilisierte gesellschaftliche Diskussion stellvertretend im Kabinett stattfindet. Die Ergebnisse lassen sich sehen. So sehr, dass selbst die Union dem einhellig zustimmt."

Praxisorientiert

Außenministerin Anjatanja Borbeck wird eingeblendet, im chicen grünen Kostüm vor einem LKW der Bundeswehr, an dem Menschen anstehen und sich mit olivgrüner Kleidung versorgen lassen.

"Wir haben beschlossen, dass wir, und nach langer Diskussion, wir Asylverfahren straffen unter einer Bedingung, dass ehmt ein Dienst übernommen wird, im Sicherheits äh Bereich, zum Beispiel bei den äh Streitkräften oder der Grenzsicherung. Dabei laden wir ganz herzlich ein auch Transgender und Queer, People of Colour, ehmt divers und bunt.

Diese Menschen hier lassen sich direkt nach Aufnahme zu einem Ausbildungsort bringen und gehen anschließend in den Einsatz. Nach einem Jahr haben sie dann volles Asylrecht. Vor allem in Zeiten, in den die Verteidigung unserer Freiheit immer wichtiger wird, ist das ein ganz ganz wichtiger Kompromiss."

Der Sprecher erscheint wieder und stellt fest, dass diese sehr praxisorientierte Lösung ein kritisches Lob der Vierten Gewalt wert sei. Dann kündigt er den Wetterbericht an für Deutschland und die Gebiete, in denen Freiheit und Demokratie aktuell gesichert werden.

 
ds

Das Experiment

Was noch fehlt, um der Unterschicht deutlich zu machen, dass sie es besser hat als wir Leistungsträger, denen all die Verantwortung tonnenschwer auf den Schultern liegt, sollten wir einigen von ihnen ein Gehalt zahlen, von dem sie bislang nur träumen können. Sagen wir: 50.000 Euro pro Monat. Dafür müssen sie einen Job machen, in dem sie richtig gefordert werden.

Voraussetzung: Sie dürfen nicht kündigen und sich auch nicht so verhalten, dass ihnen gekündigt werden kann. Schaffen sie das nicht, sagen wir, zehn Jahre lang, müssen sie mindestens ein Jahresgehalt zurückzahlen. Das wäre doch fair. Dem Ganzen gibt man dann einen Rahmen in Form einer Fernsehshow, dann ist das auch solide finanziert.

Ich bin pornsüchtig

Ich kann gar nicht genug von den kleinen Ladies kriegen. Inzwischen ist es ja in Mode, dass sie total kaputt aussehen. Schadet ihnen nicht, im Gegenteil habe ich den Eindruck, dass sie dadurch sogar schöner singen, wenn man sie schlägt. Einige von ihnen leben schon länger hier, aber auch wenn ich mehr als genug habe, muss ich mir immer noch mehr angucken. Am liebsten natürlich Filme.

Normalintelligenz

Sagte ich, "Normalintelligente halten dich für arrogant, wenn du das Statusspiel nicht mitspielst"? Man kann das durchaus erweitern, nämlich um die Komponente, eine Diskussion "gewinnen" zu wollen. Wenn sie bemerken, dass es dir hundswurschtegal ist, ob sie sich nachher als Sieger fühlen, oder zu erkennen gibst, dass sie gar nicht können, weil das nicht Gegenstand eines zielführenden Disputs sein kann – siehe oben. Was schert's die Eiche?

Wokies Go Home

Da muss man immer aufpassen, dass einem nicht ein O zu viel reinrutscht. Ich habe nichts gegen Wookies. Dieses pseudolinke identitäre Pack hingegen ist nicht nur zu blöd, sondern auch noch inkonsequent. Sie stützen die Regierungen der Neocons, die ein starkes Interesse an der Atomisierung der Gesellschaften haben, weil sie eben auch so tun als ob. POC, LBQTGPDF*+ und Queereology ist hip, ja?

Warum gibt es dann immer noch keine Forderung nach Reparationen für die Negersklaven? Das Erbe der Baumwollindustrie den Erben der Pflücker! Da sind Billionen fällig, aber subito. Ach so, das mit der Umverteilung gilt auch nur unter der Prämisse des Eigentumsschutzes. Schade aber auch.

 
ds

Such den Russen!

Wenn die Rede von Medien ist, in denen gelogen, gebeugt und in Märchenform erzählt wird, fehlt oft der Blick aufs Vorbild. Keineswegs ist es nämlich Zufall, dass sogenannte "Nachrichten" und ihre Magazine inzwischen erzählen wie Hollywood. Sie erzählen sogar inhaltlich, was Hollywood vorgemacht hat – und immer noch vormacht.

Im recht aktuellen Film "Der Spion" mit Cumberbatch in der Hauptrolle wird eine krude Story aus der Zeit des Kalten Kriegs gemärchenonkelt. Chruschtschow wird dort als schäumender Irrer dargestellt, der die USA nuklear vernichten will. Ein 'guter' Ostspion aber verhindert das mithilfe eines westlichen Kaufmanns.

Unter anderem fällt dort der Satz: "Jeder Russe ist ein Auge des Staates", ein vernichtendes Urteil über ein Volk von Denunzianten. Niemandem kann man trauen. Woher dann eigentlich der Dissident kommt, bleibt ebenso ungeklärt wie die Frage, wieso eigentlich Russen. Sind vielmehr Sowjetbürger gemeint? Das ist freilich wurscht, denn es geht wie so oft um das Stereotyp des widerwärtigen Russen.

Wie im Film

Dieses Framing ist keineswegs zufällig. Der Einfluss des Pentagons etwa auf solche Produktionen ist lange bekannt, ebenso, wie dass die CIA aktiv an ihrem Image feilt. Es gibt gar ganz offiziell eine Abteilung dafür im Verteidigungsministerium, mit eigener Website. Vor einigen Jahren wusste das sogar der "Spiegel" noch, der eine Reihe von Beispielen dafür gab. Inzwischen stricken sie dort selbst fröhlich mit.

Diese Form von Imagepflege ist bereits seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Gange. Die Unterteilung in Schurken und Helden, hie die Helden im Kampf für das Gute, dort die brutalen gefühllosen Monster, ist ein Muster, das gern bedient wird. Dazu ein Zitat aus 2016:

"Unsere Schwäche ist das Mitgefühl. Wenn wir das Bild eines Kindes sehen, das tot an einen Strand bei Bodrum liegt, lässt es uns nicht kalt, sondern weckt den Wunsch, das Elend zu lindern.[…]
Zeigen Russen ausnahmsweise Gefühlsregungen, dann sind diese fast immer infantil: Es geht bei ihnen stets um Kränkung und Zorn wegen mangelnder Beachtung, nie um Empathie und Nachsicht.
"

Die Bestie

Es handelt sich hierbei nicht um ein Zitat aus einer primitiven Filmproduktion, sondern aus dem sogenannten 'Nachrichtenmagazin'. Das kann halt noch primitiver. Ich habe mir nur erlaubt, "Putin und seine Leute" durch "Russen" zu ersetzen. Das Niveau dieser Märchenerzählungen ist also längst im sogenannten Journalismus angekommen.

In meinem meistgelesenen Artikel und dem später auf dieser Basis erschienenen Buch habe ich einige weitere Beispiele aus der Vergangenheit erwähnt. Wie gesagt, wäre es unmöglich, annähernd Ähnliches über Amerikaner zu verfassen. Die Projektionsfläche dafür ist der Russe.

Es geht auch mit Terroristen wie Arabern oder anderen Stereotypen, aber keine Feindschaft ist so alt und ungebrochen wie die der USA und ihrer NATO zum Bösen Russen. Im Ursprung ist es ein und dasselbe wie das vom bolschewistischen Untermenschen. So lernt ein Imperium vom anderen.

 
ds

Herrliche neue Welt! Der Vorteil am kuscheligen Platz auf dem absoluten Nullpunkt des Journalismus ist, dass sich endlich jeder aussuchen kann, was wahr ist und was falsch. Die guten alten Kategorien der Logik sind nur mehr Marke, unterliegen mithin nicht mehr der strengen und anstrengenden Prüfung unter langweiligen Kriterien in einem frustrierenden Realitätsabgleich, sondern sie sind zum reinen Geschmacksurteil mutiert.

Gestern noch triumphierte die ohnehin schon zum großen Boulevard verschmolzene Medienmischpoke über lächerliche Figuren und pathologische Lügner von Donald Trump bis Bodo Schiffmann, heute hängt sie selber solchen an, von Joe Biden bis Anjatanja Borbeck. Argumente wurden uns gestrichen wie die Arbeitslosenhilfe, dafür gibt es jetzt Schuldzuweisung und Greuelmärchen. Kinder werden schon beim Frühstück wegen ihrer NATO-Liebe von russischen Folterern vergewaltigt. Und das ist eigentlich schon eine Verharmlosung.

Tiefer schießen

Der beeindruckend korrupte und gnadenlose Kanonenfutterproduzent von Kiew hatte hingegen Glück: Die Unterhaltungsbranche hat ihn vom Komiker zum Superhelden befördert. Was immer er sagt, fordert, verlangt, erklärt, wird automatisch wahr, heilig, heilige Wahrheit. Alles andere ist Putin, und der ist alles andere. Wer da noch Frieden fordert, ist auch putin. Wahr, falsch, putin, nichtputin. Pipikacka Brääbrää.

Gehen wir einen Schritt zurück in die Zeit der Wodargs und Schiffmanns. Die haben genau so funktioniert. Für Maßnahmen ist pfui, gegen Maßnahmen ist hui. Wer das anders sieht, ist system. Nicht völlig zu Unrecht war die Diagnose, dass hier eine ideologisch aufgeladene Minderheit der Mehrheit ihren Stuss an die Backe getrollt hat, per 'Social Media'. Das kann man deutlich zurückweisen und ansonsten aber damit leben.

Guten Appetit

Heute kübelt wieder eine ideologisch aufgeladene Minderheit ihren Fanatismus über der Mehrheit aus, nur ist es die Mittelschichtsmischpoke, die Irgendwasmitmedien oder in der politischen neoliberal-atlantischen Einheitsfront macht. Damit kann man nicht mehr leben wollen, weil es unter anderem nicht mehr nur Tausende in den Tod treibt, sondern die ganze Spezies bedroht.

Dass diese Charge es geschafft hat, nach ihrer Umwelt vernichtenden Kapitalanbetung mit dem drohenden Atomkrieg auch noch die Abkürzung auf den Weg zu bringen – Respekt! Nein, da gibt es keinen Grund mehr, friedlich zu bleiben. Da ist mal Feierabend mit dem Gewaltmonopol. Das nämlich war auch nur so eine Geschmacksrichtung.

 
ds

Wenn du dir ein Match zwischen Robert Milkins und Tiang Penfei anguckst, weißt du, dass bei dir etwas nicht in Ordnung ist. Gut, dass du schon vorher wusstest, dass bei dir etwas nicht in Ordnung ist. Was mag die Steigerung dessen sein? Mark Selby gegen Peter Ebdon? Oder das aufzuschreiben, wohl wissend, dass niemand weiß, wovon du redest?

Man kann auch ein DAZN/Sky/Dingsbums-Abo kaufen und nur noch dumm vor der Glotze Futzball gucken. Am besten wird man dann noch Fan des FC Bayern München. Das müsste – Gelingen vorausgesetzt – wahres Glück sein, zu steigern nur noch durch den Eintritt in die FDP.

Das dürfte auch der Zustand sein, in dem man George Soros – nein, nicht für einen von Bill Gates in einem früheren Leben programmierten Alienroboter hält – sondern ihn als "linken" "Philanthropen" bezeichnet. Was könnte auch linker und philanthropischer sein als ein Oligarch, der auf dem ganzen Planeten Wahlen manipuliert und Kriege anzettelt? So nämlich geht Kommunismus – jedenfalls in der Wahnwelt rechter Sprallos.

Die Mitte hat immer Recht

Hingegen giltst du wahlweise als Abschaum der Menschheit oder als Scherzkeks, wenn du auf die ernsthafte Ansage, jemand werde ein Kerzlein für dich anzünden, nicht minder ernsthaft darum bittest, er möge doch lieber eine Kirche anzünden, weil dich das wirklich erheitern würde.

Das Problem liegt meines Erachtens darin, dass praktisch niemand mehr versucht, einen Gedanken wirklich zu Ende zu denken. Dann wäre er nämlich Philosoph und wüsste zum Beispiel, dass konsequenter Egoismus wirklich ins Soziale drehen müsste und und konsequenter Nationalismus aus demselben Grunde gar keiner mehr sein könnte.

So, damit sind wir also endgültig auch noch Querfront. Die neo-liberal-bürgerlich-moralische Mittelschicht, zumal als professionell um das Aneinanderreihern von Wörtern (Journalismus) bemühte, hat also doch Recht. Da kann man nix machen.

 
ds

Zehn Jahre vergehen so schnell, Zustände nicht. Die werden nur schlimmer, obwohl sie sich gar nicht ändern. Wie machen sie das bloß? Ein kleiner Rückblick in die Gegenwart ist wieder fällig. Vorwärts und verdammt nochmal nicht vergessen! Zetbe den Februar 2013:

Wer ist Verbindunsgsstelle 61?

Oops, erwischt! Wer konnte das ahnen, dass unser Nazinetzwerk aka “Geheimdienste”, diesmal der BND, eine bewaffnete Einheit unterhielt, von der nicht einmal – der BND wusste. Ja nee ist klar: Nackt im Spind, die Nachtschicht wütet! Bei einem der vielen bunten Abende mit eingeseiften Kameraden kam vermutlich jemand auf die bierselige Idee, das Gestapo-Rollenspiel mal so richtig zu spielen, mit echten Waffen und draußen. Die Besten der Besten können schließlich nicht ewig hinter den Kollegen aus der NATO zurückstehen.

Die Staatsanwaltschaft stellte aber kurz darauf fest: Gibt es gar nicht, gab es gar nicht, niemand ist verdächtig und die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen gelten in diesem Fall als solche für Persönlichkeiten aus Gestapo-Ersatzstoff, mithin ein Staatswohl. Gehen Sie weiter und kommen sie das nächste Mal bitte in adäquatem Zwirn (Rote Armbinde auf schwarzem Grund).

Erlösung ist nah

Auch pfundig eine immerwährend gültige Erklärung für Dellen, Täler und Schluchten im Aufschwung:

Die Bundesregierung geht von einem baldigen Ende der Konjunkturschwäche in Deutschland aus.

"Flieht, ihr Narren", schrub ich damals. Na, immer noch hier? Der Grand Canyon auch. Jetzt mit super Russland-Rutsche und Exportverbot von alles außer zu Freunden®. Dann aber billig, ist klar, ne? Da steht ihr doch drauf. Wer sich solche Regierungen leistet, kann es sich offenbar nicht aussuchen.

Grüne für Braune

Die Grünen in Berlin hatten damals einmal mehr Bauchschmerzen, stimmten gegen sich selbst, für den 'Partner' (CDU) und damit staatstragend für die weitere Ehrung eines Erzfaschisten. Woran erinnert mich das nur? Hier des Säzzers noch immer aktuelles Urteil dazu:

Und wo ich gerade dabei bin, das Verhältnis des Staates zu seinen Bürgern unter Einfluss der Parteien zu besprechen, geraten mir meine Freunde die Grünen einmal mehr ins Auge. Es ist ihnen inzwischen auf breiter Front vollkommen egal, wie die Wirklichkeit jenseits der funktionselitären Mittelschicht aussieht, sie haben alle ihre Prinzipien verraten und sind zu einer industriefreundlichen, Atomkraft fördernden unsozialen und militaristischen Funktionärspartei verkommen, deren Repräsentanten sich immer häufiger als Lobbyisten schmieren lassen.

Diagnose: Journalismus

Und das schlussendliche Schlusswort nämlichen großen Säzzers, in seiner endlichen Weisheit, die sich großer Mengen kultivierter Getränke, unter strikter Einhaltung guter Sitten und Gebräuche eingenommen, verdankt:

Journalismus ist eine Krankheit mit vielen Verlaufsformen. Keine weiteren Fragen!
p.s.: Und der Berger alloziert vermutlich immer noch Güter am Markt, wo anderen das G-W-G-Tattoo schon längst verblasst. Kapital? Das ist doch auch nur Vermögen! m(

 

Für Frieden auf der Erden
aus höherer Moral
da muss geholfen werden
mit Pulver Blei und Stahl

Wo alle auf sich schießen
gibts immer einen Wicht
aus konzentriertem Bösen
und besser gäbs den nicht

Drum müssen alle Guten
stets Seit an Seit marschiern
und nämlichen Desputen
zurechtens füsiliern.

Wo käme man auch hin sonst
könnt jeder Diktateur
das Falsche falsch beherrschen
und morgen gar noch mehr

Sie wärn ja nicht zu stoppen
bis bald die ganze Welt
und umliegende Ortschaft
zu ihrem Reiche zählt

Doch kann man jetzt ja gar nicht
mal eben gutes Blut
an solchen Schuft verschwenden
das wäre auch nicht gut

Was macht man also weise
auf clevere und schlaus
schickt Waffen auf die Reise
und lässt die Jungs zuhaus

Bald donnern sie und dröhnen
und zeigen ihren Nutz
im Blute ferner Freunde
zu ihrem besten Schutz

Wenn dabei noch die Kassen
froh klingeln im Geläut
dann macht der Kampf der Klassen
der rechten Klasse Freud

Greta Leo 2023

 
ds

Hollywood ist überall, aktuell vor allem in der Ukraine, wo der Führer und Präsident den Schwarzen Ritter eingeladen hat. Der verkündete prompt ein Unentschieden an der – jetzt offiziell auch im deutschen Staatsfunk so genannten – "Ostfront".

Offensive? Welche Offensive? Wie jetzt, der Russe kommt? Seit einem Jahr gewinnen Wir, und plötzlich steht es, kaum ist die Front im Donbas kollabiert, unentschieden, woraufhin der Russe uns zu negativen Geländewinnen inspiriert. Dessen Propaganda sickert allmählich in die Westmedien ein. Wie konnte das passieren, wo Wir doch praktisch schon die Krim erobert hatten, und zwar zurück. Genau wie damals. Zurück konnten Wir besonders gut.

Endsiege zu Unentschieden

Aber jetzt ist Feierabend, jetzt schicken Wir nämlich die endgültige Wunderwaffe, Unseren Leopard Zwo. Der ist so schwer, dass er keine Straße und kaum eine Schiene benutzen kann an Unserer Ostfront, aber solange wir ihn nur theoretisch schicken, haben wir auf jeden Fall auch theoretisch gewonnen und der Russe soll mal von Glück reden!

Sonst wäre es ihm ergangen wie der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche unter der Herrschaft der Orthodoxen Kirche der Ukraine. Nein, das ist kein abgestandener Witz. Also das mit den Kirchen jetzt. Zweitere ist die demokratische, von Gnaden Kiews und Asows. Und Gottes, wie sich wohl versteht.

Kurzer Prozess

Zum Schluss noch, nein, nicht das Wetter, meine Übersetzung der Hetze eines Defaitisten, der gemeinsam mit Putin auf dem Scheiterhaufen Europas gerichtet werden wird. Führende Minister und Funktionäre haben das Urteil über den Diktator bereits gesprochen, jetzt braucht es nur noch ein Kasperletheater, an dem der Prozess aufgeführt werden kann.

Aber das Eine, in dem ich mir sicher bin, ist: Wie viel Material man auch immer in die Ukraine schickt, es wird das Ergebnis nicht ändern. So wie die Unmengen an westlichen Waffen, die nach Südvietnam und Afghanistan geschickt wurden, das Ergebnis dieser Kriege nicht verändert haben. Es hat massive Zerstörungen und enorme Massen an Leben gekostet, aber es hat das Ergebnis der Konflikte nicht verändert
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ds

Januar: Selenski fordert. Diesmal zweitausend Panzer, eine Million Fußhupen und dreißigtausend Hektoliter Blutkonserven, A positiv Westhang.
Selenski erklärt. Der Kaiser von Großukrainien und Slavien erklärt die sofortige Aufnahme in EU und NATO, die Besteigung eines ständigen geheizten Sitzes im UN-Sicherheitsrat und sich selbst zum Friedensnobelpreisträger.
Selesnki verbietet. Parteien sind ab sofort weltweit verboten, die Parlamente aufgelöst, und die Presse besorgt vorläufig der britische Geheimdienst. Im Fernsehen läuft 24/7 "Diener des Volkes reloaded". Joe Biden gratuliert, woraufhin auch die EU drei Tage frenetischen Jubel anordnet.

Februar: Zum Jahrestag macht Sergej Surovikin eine Pommesbude aus dem Selenski-Palast. Die Tagesschau meldet vier Millionen tote Russen und den Bevorstehenden Sieg dank der Befreiung eines sehr sehr großen Dorfes mit mehreren Häusern im Süden des Oblastst Chmelnyzkyj.
Der neugewählte König von Polen, Männeken Pis Jaroslaw Kaczyński, fragt Selenski per Telegram: "Das brauchst du doch nicht mehr?" und lässt einen Schwarm seiner Untertanen die Westukraine annektieren. Rumänien fackelt nicht lange und holt sich den Rest, ehe der auch weg ist. Russlands Regierungschef Mischustin gratuliert, auch im Namen Duweitschonwessen.

März: Selenski fordert noch einmal drölf Zillionen Dollar, zahlbar zur Hälfte auf ein Konto in der Schweiz und zur Hälfte in Gold an seinen neuen Amtssitz in Key West. Erste Friedensverhandlungen zwischen dem Königreich Polen, Der Republik Rumänien-Slavien, Russland und Ungarn zeitigen große Fortschritte.
Joe Biden kann mal wieder nicht schlafen, irrt durch das Oral Office und die Flure des Weißen Hauses. Da er nicht weiß, wo er ist und sich komisch fühlt, ruft er die Nachtschwester. Leider verwechselt er dabei die Knöpfe "Nurse" und "Nukes". Das war's schon für 2023. Und den Rest. Und überhaupt. Wird nett gewesen sein mit euch. Habt bis dahin noch Spaß!

 
ds

Teil fünf der Serie über große und kleine Stars im Netz. Als alter Betablogger habe ich sie kommen und gehen sehen. Hier ein Nachtritt, dort eine Hommage, und alles völlig anonym, wie sich versteht.

Siegfried Ätzer erfand schon lange vor Hochstaplern wie einem gewissen Stevenson das Tourette-Blogging, als er im Grundschulalter bereits die Poesiealben der Mitschülerinnen zu einer Spielwiese für seine abartigen Sprachspiele machte. Seine Großmutter reimte er zum Geburtstag in den Schlaganfall, und erste Tagebücher, die als verschollen gelten, sollen Abgründe von brutaler Gewalt und losgelassener Aggression gewesen sein.

Ins Internet hinein schrieb er zunächst unbemerkt, später bei einem Bloghoster. Dort durch linkische Kontakterschleichung und sinistres Ränkespiel an erste Verlinkungen gekommen, eröffnete er das Spiel auf einem eigenen Server, um fortan völlig unkontrolliert seiner Soziopathie zu frönen. Seine Mitmenschen nennt er abfällig "Normalintelligente".

Die Falle

Er lockt durch scheinbar thematisch orientierte sogenannte "Opener" Publikum an, gewährt ihnen das Recht zu kommentieren und zieht es so allmählich in die Fänge seiner sektiererischen Gemeinde. Sobald diese Phase abgeschlossen ist, beginnt er, mit ihren zu spielen und nutzt ihre Abhängigkeit von seiner Plattform dazu aus, sie in seinem Sinne zu disziplinieren. Ein besonderes Machtgefühl geben ihm dabei Sperrungen und Ausschlüsse aus der Gemeinde, vor der ein noch so kriecherischer Gehorsam niemanden schützt.

Die Opener, von denen er anfangs oft mehrere täglich brachte, wurden zunehmend weniger, nachdem er sein größtes Ziel erreicht hatte: die Zerstörung einer Karriere. Gemeinsam mit einigen Kumpanen war es ihm gelungen, aus einem kleinen Versprecher des großen Horst Köhler einen unwürdigen Abgang zu inszenieren. Der Hauptzweck seines destruktiven Treibens ließ sich auf die Dauer auch mit geringerem Aufwand erfüllen. Die Sektenmitglieder kontrollieren sich gegenseitig und feiern die Willkür ihres Meisters. Derweil werden die Themen der Opener immer wirrer.

Teils eine Art Theorie, teils grober Klamauk, aber auch immer noch politisch angehaucht, lassen sie keinen Zweifel an seiner totalitären Gesinnung aufkommen. Linksextrem (stalinistisch), putintreu und für jede staatliche Zwangsmaßnahme (Corona), zieht er eine Blutspur der Menschenverachtung durch die Blogosphäre. Allein seine zunehmende Irrelevanz schützt die Welt vor einem neuen Diktator. Wie bei allen Trollen, ist hier Ignorieren das Mittel der Wahl.

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