2024


 
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Wie weit der Wille zur Wiederherstellung eines autoritären Europa geht, kann man inzwischen täglich beobachten, und es ist offenbar nur der fehlenden Ressourcen zu verdanken, dass der Faschismus nicht bereits eine eiserne Faust um Natoland geschlossen hat.

Die Schweiz, die ihre Neutralität jüngst endgültig abgestreift hat und in den Kreis der westlichen Kriegsallianz aufgenommen wurde, hat – oops – ganz aus Versehen ein interessantes Experemiment gemacht und ein großes Medium auf die Sperrliste gesetzt. Wie es letztere in einem freiheitlichen Rechtsstaat® überhaupt geben kann, ist eine ganz eigene Frage.

Das Böse ist immer und überall

Ein deutscher Militär, der mit Planungen zu einem paranoiden "Operationsplan Deutschland" betraut ist, ist bereits ausdrücklich "im Krieg": Wir werden von überall angegriffen, u.a. mit Cyber und Fake News. Im Krieg, ja? Mit Fakenewsern. Mit Cyberern. Sie können jeder und alle sein. Für so etwas wurde man früher eingeliefert. Aber Trost ist auch: Wir müssen alle dabei mitmachen; es bleibt wohl geheim, was und wobei. Der Schwachsinn kennt keine Grenzen.

Wie sollte dann eigentlich ein Fall wie der des spanischen Richters bewertet werden, der die Tagesschau ausdrücklich als Plattform nutzt, um mithilfe seiner Lügen Oppositionsparteien zu vernichten? Wie kann man diese Qualität noch steigern? Etwa, indem man Leuten, die sich als hysterische Trommelschläger in Talkshows verdingen, Preise für ihre 'Wissenschaft' zuschanzt?

Was also ist "Desinformation"? Mal abgesehen davon, dass anhand von Kriterien, die irgendwie mit Wahrheit verbunden wären, das Gewäsch der extremen Mitte hinter infernalischem Piepsen verschwinden würde – wie kann das technisch oder auch nur logisch funktionieren? Hat mal wer spaßeshalber den Informationsoutput des Internets gemessen? Sagen wir, auf Schrift begrenzt, Zeichen/Sekunde?

Feindfunk vernichten

Und das soll also gesiebt werden, ja? Da wie gesagt das Ganze nicht über Kriterien funktionieren kann, sondern nur über Inhalte, müssen diese festgelegt werden und können logisch nur in der Qualität von Positivlisten funktionieren. Abweichungen werden unterdrückt oder sanktioniert. Das ist die einzige Möglichkeit. So retten wir dann die Demokratie.

Wie immer gilt auch hier: Die Konsequenzen, selbst die unmittelbaren, werden nicht einmal im Ansatz zur Kenntnis genommen. Auch wie immer: Es ist nicht durchführbar. So viele regimetreue Totschläger gibt es nicht. Und das, wie gesagt, ist das Einzige, das uns vor einem neuen Faschismus deutscher Gründlichkeit bewahrt.

 
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Quelle: Pixabay

Als ich beschloss, meinen Wehrersatzdienst zu quittieren und mich eine Weile nach einem neuen Heimatland umzuschauen, standen fünf Jahre Knast auf dieses Verbrechen. Fürs Protokoll: Ich kam mit einer Bewährungsstrafe davon, was sehr gnädig war, handelte es sich doch nicht um eine Bagatelle wie Steuerhinterziehung in Millionenhöhe. "Zivildientsflucht", abgeschrieben von der vor der Fahne, kann man schließlich nicht schönrechnen.

Nicht schlecht erschüttert war ich, als ich damals meinen Grundschulfreund und Klassenkameraden vom Gymnasium traf. Ein lieber Kerl, bieder und zurückhaltend, eher weich. Er sprach zu mir, als hätte ihn jemand aufgezogen. Stakkato, kurze Silben, immer am Satzende betont. Komplett gehirngewaschen. Der Mensch ist gemeinhin anpassungsfähig. Nicht jeder halt; der Ausschuss muss entsprechend sonderbehandelt werden.

Schule der Nation

Die Rituale beim 'Bund' waren primitiv und chauvinistisch. Über Probleme mit Nazis gab es wenig zu erfahren. Hans Helmut Kirst hatte ja dokumentiert, dass in der BRD alles gut war. Inzwischen gibt es keinen Wehrdienst mehr, dafür sehr bekannte Probleme mit Nazis, nicht zuletzt in den Abteilungen der Truppe, die sich "Elite" nennt. Genau das, was man braucht, um Russen zu fressen.

Es ist Zeitenwende, zurück zum Davor. Den reaktionären Provokateuren, die ihre Untergangsphantasien nicht im Griff haben wie schon immer die Claqueure der Faschisten, bietet sich ein Raum, in dem sie endlich hemmungslos freidrehen können. Russland muss besiegt, ruiniert und zerstückelt werden. Es ist ja böse. Deutschland muss, geht es nach ihnen, kriegstüchtig werden, aufgerüstet, vorwärts verteidigt und im Inneren militarisiert.

Wenn diese Sorte sich auch nur für einen Moment klarmacht, welche Konsequenzen das hat, wird sie diese wohl herbeiwünschen und sich an der Vorfreude auf das nächste triumphale Unheil ergötzen. Gemeinhin werden sie aber zu dumm und unreflektiert sein, um zu erkennen, dass ihre Pläne, wo sie aufgehen, den Marsch in den Faschismus bedeuten.

Christoph Lauer, der sich gern in der Zeitung liest, von den Piraten über die SPD bei den Grünen gelandet, immer auf der Jagd nach einträglicher Selbstbestätigung, darf sich beim Spiegel wie der kondebile Lobo als Nützlicher Idiot verdingen, dem die Militarisierung nicht schnell und weit genug gehen kann.

Helden der PR

Unter der jeden Verstand beleidigenden Headline "Ich finde Krieg eher uncool. Aber im Ernstfall würde ich eine Waffe in die Hand nehmen" darf er sich im aktuell beliebten Kindergartensprech mit Konjunktiven über Heldentum verbreiten. Erst die totale Versoldatung Deutschlands reicht ihm: Er will "auch Ältere" zum Dienst zwingen, erfahren wir im Teaser, ehe die Bezahlschranke gnädig weitere Schäden an Hirn und Milz vereitelt.

Wie romantisch, wenn die Springerstiefel wieder über deutschen Asphalt knallen – und den der ganzen Welt. Zudem sei’s gefeiert: zwei Fliegen mit einer Klappe. Das arbeitslose Pack, das uns auf der Tasche liegt, ist nicht nur naheliegend, sondern alternativlos die erste Charge, deren Dienstverpflichtung sie wie dunnemals zwar nicht von der Straße holt, ihnen aber im rechten Takt Beine macht, auf dass sie des Abends wissen und fühlen, dass man sich sein Leben zu verdienen hat.

Sollte es dann zum Ärgsten kommen, verlieren wir mit dieser Vorhut auch nichts, das von weiterem Nutzen wäre. Win-win-win. Der einst salopp dahergesagte Spruch "Dann siegt mal schön" findet damit seine endgültige Erfüllung. Ich bin unendlich Stolz auf dieses Land und seine harten Männer.

 
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Das hier ist Feynsinn. Feynsinn ist ein Blog. Ein Blog ist ein Schreibding im Internet. Internet, das ist auf dem Kompjuter. Das, wo ihr gerade reinguckt. Der Chef bei Feynsinn ist der Säzzer. Der hat Tastaturtourette TTT. TTT ist geil. Da kann man alles sagen, was einem Dreckiges einfällt. Zum Beispiel: Ihr Idioten. Könnt nicht mal richtige Sätze lesen. So geil ist TTT. Da kann man voll abledern.

Leder ist dicker Stoff aus Tieren. Die macht man tot und dann macht man ihre Haut ab. Das ist Leder. Der Säzzer ist ein Mann. Ein Mann ist keine Frau und kein Gendertransqueerdingsbums GQD. Was ein GQD ist, weiß keiner. Ihr jetzt auch nicht. Macht nix. Frauen sind die Opfer vom Säzzer. Die sagen immer zu dem: "Wenn ich altes Leder will, kaufe ich mir einen Fußball."

Vor den Knick gehämmert

Ein Fußball ist ein rundes Dings aus Leder. Männer treten gerade überall in Deutschland davor. Also vor den Fußball. Auch vor andere Männer. Das ist dann ein Foul, hat aber nichts mit faul zu tun. Versteht ihr nicht. Noch weniger versteht ihr Abseits. Das kommt beim Fußball vor. Müsst ihr nicht wissen. Wissen Frauen auch nicht. In einfacher Sprache kann man das nicht erklären. Will der Säzzer auch nicht. Er schreibt doch nicht für jeden Vollpfosten, sagt er.

Ein Pfosten ist ein Ding, das keiner treffen will, wo der Fußball aber manchmal voll vorklatscht. Der merkt davon aber nichts. Merkt nichts und keiner will ihn treffen. Das ist ein Pfosten. Vollpfosten sind welche, die voll keiner treffen will und die voll nichts merken. Für die gibt es jetzt auch Nachrichten in einfacher Sprache.

Das ist jetzt nicht zynisch gemeint. Zynisch, das ist, wenn man sein TTT an Leuten auslässt, die nichts merken. Da kann man rauslassen, wie blöd man alle anderen findet. Also euch jetzt. Ihr seid nämlich so doof, dass man mit euch reden kann wie mit Hunden oder Meerschweinchen. Das macht man auch nicht, damit die was verstehen. Das macht man, um alles zu sagen, was man echten Menschen nicht sagen kann. Weil man sich das nicht traut. In der nächsten Sendung erklärt der Säzzer euch "Arschlöcher", "Fotzen", "Pimmel" und "Fickscheiße".

 
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Politik ist inzwischen so weit zum werbefinanzierten Showbiz verkommen, dass man nicht nur das eine kaum mehr vom anderen unterschieden kann. Es ist auch unverkennbar, dass die Manager des Originals einfach Profis sind, die wissen, was zieht und was nicht, während das Funktionsmobiliar aus der Parteisoldateska weder für seinen eigenen Job noch für den anderen jedwede Qualifikation mitbringt.

Sie können schon lange keine Reden mehr halten, die einen nur deshalb nicht spontan einschlafen lassen, weil die Verblödungsabsicht einen auf die Palme bringt. Inzwischen halten sich Halbhirne für geeignet, höchste Ämter anzutreten, die schon mundmotorisch des Sprechens kaum mehr mächtig sind. Bei keinem Casting würde sie irgendwer nehmen.

Was er will vs. was er kann

Selbst als Revolutionär, der sich so hat verhärten lassen, dass er im Angesicht des Umsturzes und der drohenden noch viel größeren Unbilden die eine oder andere kurzprozessuale Hinrichtung nicht zu vermeiden wüsste, gäbe es für den Ranz, der uns regiert, wohl nur ein Urteil: Anjatanja, Olaf, Christian … ich habe leider keine Laterne für euch.

Nun höre ich schon wieder die Einwände der ewigen Einwender: Das kannst du doch nicht sagen, das sind doch auch nur Menschen, so dumm sind die Menschen nicht, das sind doch nicht alles Idioten. Dazu muss ich zunächst wie immer verdeutlichen, dass dieser Satz über Menschen und das Maß ihrer Dummheit schlicht sehr sehr dumm ist. Was das andere angeht, muss ich einräumen: Das stimmt. Es sind nicht alle Idioten. Manche sind auch Vollidioten.

Neulich hörte ich von einer, die hatte etwas wohl Wertvolles gefunden und wollte auf Teufel komm raus den vermeintlichen Besitzer finden. Fand sich aber keiner. Fundamt, Polizeipolizei, Google, Kleinanzeigen und Vatikan – keine Antwort. Sie hatte etwas gefunden, das niemandem gehört. Das geht doch nicht. Das muss doch irgendwie in Eigentum überführt werden, damit Gottes Ratschluss nicht widerlegt wird. So wird sie wohl bis ans Ende aller Tage damit beschäftigt sein, das Armageddon zu verhindern.

 
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Vorab: Rishi Sunak ist der Antipopulist des Jahres. Als Wirklich wahrer Demokrat weiß er, dass man sich nicht vom Geschrei des Pöbels beeinflussen lässt, was die eigenen Wähler selbstverständlich einschließt. Die Briten hatten sie über die knapp zwei Jahrhunderte eigentlich liebgewonnen, die Tories. Tja, einmal ist halt für jeden Schluss.

Dabei hat Sunak immerhin die Wannseekonferenz der AfD Ruanda-Lösung als erster umgesetzt. Wer das Lager an der Grenze zu Burundi überlebt, darf ins UK einwandern, sobald er die Formulare eingesandt hat, die in einer Kiste unter dem Strand einer Insel der Fidschis liegen. Die Idee dazu kam ihm beim Anschauen einer japanischen TV-Show. Kreative Lösungen, das ist es, was Demokratie und Menschenrechte heute brauchen.

Regelbasiert

Die Regelbasierte Ordnung ist dafür die alternativlose Basis. Das Völkerrecht hat sich, genau betrachtet, als Rohrkrepierer erwiesen und ist zu oft ungerecht gegenüber den Lichtbringern der Zivilisation (Westen). Zudem kann die Welt keine Regelung akzeptieren, die nur Putin nützt. Der UNO-Kommunismus muss ein für allemal aufhören.

Gerade die Steppenvölker und Asiaten kapieren nicht, dass der Weltkapitalismus eine geübte Führungsmacht braucht. Da kann nicht jeder einfach Exportweltmeister werden, bloß, weil er’s kann. Das hat der Habeck denen sehr ausdrücklich erklärt, aber die Reisfresser sind einfach zu und zu dumm. Das ist nämlich ungerecht:

China kann so billig produzieren, weil sie die Errungenschaften westlicher Zivilisation und Rechtskultur nicht brauchen. Wir haben ihnen die ganzen einfachen Arbeiten für Tagelöhner überlassen, sie brauchen kein Frontex, keine Faktenchecker, keine NGOs, keine Kredite für Stellvertreterkriege, keine teuren Mietmäuler für ihre Medien und und und. Einfach herstellen und verticken, so haben wir nicht gewettet.

Was erlaube Asien

Stellt sich heraus: Wir können sie nicht einmal erobern, besetzen, unterdrücken und genozidieren. Das sind nicht nur zu viele, die sind inzwischen sogar militärisch überlegen – und warum? Weil sie auch die Bomben, Granaten, Panzer, Haubitzen und selbst Flugzeuge samt Trägern einfach produzieren. Zu einem Bruchteil dessen, was der freie demokratische Westen für das ganze Geraffel belatzen muss.

So wird das nichts. Völkerrecht, my ass. Wir brauchen Regeln, Regeln, Regeln, sonst werden wir morgen von N-Wörtern und S-Augen beherrscht, von Putin ganz zu schweigen. Jetzt tun die sich auch noch zusammen. Alle. Im Namen eines sogenannten "Völkerrechts". Was soll das? Das ist unser Völkerrecht. Wir bestimmen, was davon gilt und was nicht!

 
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In den 80er und 90er Jahren war Luhmanns Theorie Sozialer Systeme der heiße Scheiß. Ich will mich nicht lange mit Kritik oder Bewertungen aufhalten, sondern an dieser Stelle nur feststellen, dass es vor allem, wenn nicht überhaupt nur ein System gibt, das sie mit ihren Grundannahmen hervorragend beschreibt: Den Kapitalismus.

Man kann also weiterhin feststellen, dass die Theorie nicht ganz zufällig beliebt war, zumal die deutsche Soziologie wohl verzweifelt nach einer Ablösung der linksversifften Frankfurter Schule gesucht hat. Wie dem auch sei: Wie funktioniert das denn nach Luhmann, grob zusammengefasst:

System Profit

Ein System entwirft sich selbst nach einem binären Code und dem dazugehörigen Programm. Beispiel: Im Rechtssystem ist die Kodierung Recht/Unrecht. Es handelt sich hier aber um die Beschreibung eines Systems; man kann auch eine andre Kodierung annehmen. "Ficken/heil Hitler" geht zur Not auch.

Das System, das unzweifelhaft binär (und auch sonst digital) ist, weil es strikt nach Gewinn/Verlust kodiert (Luhmann hat das btw anders beschrieben), ist der Kapitalismus mit all seinen Subsystemen. Ebenso eindeutig folgen alle Prozesse dessen Logik und Zielsetzung. Was nicht profitabel ist, verschwindet – auch wenn einige Subsysteme eine Weile lang aufrecht erhalten werden können. Freilich geht es selbst dabei immer noch um Profite.

Wie kann man nun ein solches System überwinden, das auf Reproduktion und Erhalt seiner Kodierung programmiert ist? Die Frage ist unvermeidlich suggestiv. Entweder man lässt es bestehen, dann wird es sich weiter nach seiner Kodierung und Programmierung reproduzieren. Oder. Im Oder verbirgt sich die ebenso unvermeidliche Revolution.

Absurd

Das System ist von innen heraus nicht veränderbar, das heißt: Wenn ich am Programm, der konkreten Organisation, herumspiele, die Kodierung aber beibehalte, kann sich nichts ändern, denn nur erfolgreiche – (möglichst) profitable – Strategien können sich durchsetzen. Ein "Einhegen", ein Hemmen der Profitabilität in einem auf Profit ausgerichteten System ist nicht nur absurd; solche Ansätze sind nicht überlebensfähig.

Die Überwindung kann also nur von außen gelingen. Wo nun das weltumspannende herrschende System die Selbsterhaltung nicht nur von Milliarden Individuen, sondern gleich der ganzen Gattung bedroht, stehen starke Motive und sogar die Anforderungen der Vernunft zur Verfügung, um dem Moloch etwas entgegenzusetzen. Der aber verfügt über alle anderen Ressourcen. Erst wenn es ihm in einem so hohen Takt und mit solchen Verheerungen gelingt, sich selbst an die Wand zu fahren, wird sich eine Alternative etablieren können.

 
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Todd und Geufel sitzen wie jeden Freitag am Ufer des Flusses und schauen Leichen beim Vorbeitreiben zu.

Geufelchen, hast du die Kinder gesehen?

Nö, aber ich weiß, wo sie sind.

Muss ich raten?

Nö.

Also?

Sie spielen Winterkrieg.

In Australien?

Nein, nicht auf dieser Murmel. Auf Ganymed. Sie haben ein paar Kohorten von deiner Spezialspezies mitgenommen und bringen großen Eiswüsten die Freiheit.

Kinder!

Kinder.

Was machen wir mit der freien Zeit?

Wir könnten ja auch mal was spielen.

Schon wieder? Gönn mir ne Pause!

Nein, das meine ich nicht, mein Liebster; ich meine was spielen. Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal was gespielt hab.

Und was schwebt dir da so vor?

Hmm … vielleicht auch so was wie die Kinder. Wir könnten mal wieder "Weltherrschaft" spielen.

Wenn du möchtest.

Au ja, ich möchte. Wir haben ja alles da, was wir brauchen. Lass uns das zusammen aufbauen, das macht fast den meisten Spaß.

Okay, Fang du mal an.

Ich nehme zuerst mal das komplett verkommene hinterwäldlerische Ödland.

Dann nehme ich das prunkvolle großartige Musterland.

Ich stelle dann mal meine brutalen Blut saufenden Vergewaltiger auf.

Ich nehme die heldenhaften Friedenskämpfer.

Oberkommandant ist mein irrer sadistischer Diktator.

Meiner ist der weise philanthropische Beschützer der Demokratie.

Unser Geheimdienst: Hinterhältige Lügner, die ihre eigenen Mütter an die nächste Metzgerei verhökern.

Unsere Informationsdienste arbeiten stets mit korrekten Mitteln, um uns immer auf dem Laufenden zu halten.

Mein Volk wird bespitzelt, bedroht, zensiert und bei jeder Gelegenheit in Folterknäste geworfen.

Bei mir herrscht absolute Meinungsfreiheit. Alle sind frei und allen geht es gut. Selbst die Kriminellen werden fair behandelt.

Alle Medien sind unter der Kontrolle der Diktatur und verbreiten deren Propaganda. Wer ausschert, wird an die Wand gestellt.

Unsere Presse ist frei und kritisch. Sie würde sich nie in den Dienst der Herrschaft stellen.

Du, sag mal, Toddy?

Ja, Geufelchen?

Bist du komplett senil? Wie diese Mumie aus Pennsylvania?

Wieso das denn?

So wie du dich aufgestellt hast, fege ich dich in der ersten Minute vom Brett und hinterlasse nur rauchende Trümmer.

So?

So.

Du hast wohl etwas vergessen.

Und das wäre?

Unsere Gottheit ist eine verlogene hinterfotzige Ente.

Boah! Du hast mich belogen?

Ja was denn sonst? Wir sind im Krieg, du Brustfilet.

Boah!

Tzia.

Toddy?

Ja?

Sollen wir nicht doch das andere Spiel spielen?

Okaay.

 
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Stalinistischer Todesstreifen

Ich sag mal "Sieg Heil!", wo der Kontext sich doch inzwischen massiv verändert hat. Man will damit den Arbeitsminister anfeuern ("Sozial ist, was Arbeit schafft", auch ganz anders zu verstehen als unter Hugenberg) und außerdem sagen, dass man den Pflegekräften viel Erfolg wünscht. Das ist wie Applaus vom Balkon, genau wie "Slava Ukraini" nebst stehender Ovationen im Bundestag auch einfach nur nett gemeint ist.

Wenn man heute gegen Rechts® auf die Straße geht, dann bedeutet das, man ist für Abschiebung und begrüßt sich mit dem Slogan der Ukronazis, die man im Krieg gegen die Orks (Auch das sind keine Untermenschen. Das als "faschistisch" zu bezeichnen, nützt nur Putin!) mit allem unterstützt, das nicht selber blutet. "Rechts", das sind heute Lumpenpazifisten und alle anderen, die direkt oder indirekt für die je aktuellen Hitlers sind.

Hitlers Hitlers

Das ist ja jetzt keine Satire. Das ist auch nicht lustig. Das ist der Stand der Dinge. Ehe ich also anfange auszumalen, was heute als "links" gilt, ziehe ich mal die Handbremse und reiße das Steuer kurz zur einen und dann zur anderen Seite. Ich mag dieses Manöver – allemal lieber als die mit taktischen Atomwaffen oder besoffenen Russenhassern.

Rechts, das sind und waren die, die man im Parlament auf der nämlichen Seite geparkt hat. Sie sind für Kapitalismus, gute Profite und aus diesem Grund auch für Kirche, Volk und Vaterland. Sie brauchen die Pfaffen, um das Volk zu verblöden, und sie brauchen die Nation, um Kriege für ihre Interessen zu führen. Das können sie ja so nicht sagen, also geht es eben um Ehre und Vaterland. Letztere Werte wurden inzwischen zu "Demokratie und Freiheit" umgedichtet.

Es gibt nur ein Links

Nationalismus als verklärtes Anbeten von Fahnen und Führern ist aus der Mode gekommen. Da war mal dieser Unfall mit dem Chaplin-Bärtchen, da musste man umdisponieren. Was aber immer geht und sogar einige andere Vorteile mit sich bringt, ist der Hass auf Ausländer. Die Juden darf man nicht mehr, aber wenn den Arbeitern nichts anderes zu bieten hat, braucht man eben Sündenböcke, auf die man sie hetzen kann. Ausländer und Russen, das passt schon.

Was ist also links? Es gibt nur ein Links: Die Interessen der Arbeiterklasse. Capisce? Es gibt nur ein Links: Die Interessen der Arbeiterklasse. Ja richtig, das habe ich wiederholt. Es ist Klassenkampf, Freunde, und sie haben es geschafft, euch einzutrichtern, den gäbe es ebenso wenig wie eine Arbeiterklasse. Es war aber nie anders: Den Einen gehört alles, die Anderen müssen für ihr Leben arbeiten – wenn man sie lässt und ihnen das nicht auch noch nimmt. Für Letztere kämpft Links. Daran erkennt man es. Ein anderes gibt es nicht.

 
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Im Rahmen der Hintergründe, die jedem anständigen® Bürger, der als solcher die Ukrainer bis zu deren letztem Mann unterstützt, als nur Putin nützlich verschwiegen gehören, weise ich nach dem gestrigen, schon einige Jahre alten Stratfor-Konzept auch noch einmal auf das der RAND Corporation von 2019 hin. Hier sind die Pläne einer gleichzeitigen wirtschaftlichen und militärischen Schwächung Russlands deutlich aufgeführt.

Die eifrigsten Neocons träumen gar von einer Aufspaltung Russlands in Kleinstaaten, den einfachen Fanatikern reicht es, Russland zu "ruinieren". Die Bereitschaft zur grenzenlosen Eskalation ist offensichtlich und hat Dimitri Medwedew, immerhin Vizevorsitzender des russischen Sicherheitsrats, zu der Aussage geführt, dass es für Russland wohl an der Zeit sei, alle Welt, die gegen die NATO ist, aufzurüsten, gern auch nuklear.

Tit for Tat

Die Konzepte und vor allem jene, die sie in deren Ableitung umsetzen, sehen keine Exit-Strategie vor und und haben häufig auch nicht alle Gefahren der Idee im Auge – wenn auch RAND durchaus vor möglichen Rückschlägen warnt. Die logische Konsequenz aus der Aufkündigung so vieler Verträge zur Rüstungskontrolle nützt nämlich nicht nur dem Imperium, das ungeniert produzieren kann, was es will, sondern auch den Bösen – deren Produktionskapazitäten längst die des Wertwestens um Längen übertreffen.

Auffällig ist in den letzten Tagen, dass sich erste Lampenpazifisten aus dem Dickicht trauen und gar Wehrkraftzersetzer in die Talkshow des österreichischen Klosterschülers Lanz geladen werden. Ein Oberst a.D. durfte dort jüngst das Geschwätz des braven Junkers Hofreiter nach Herzenslust in dessen attraktives Schnütchen rückführen. Dessen Schnappatmung ging im Transkript leider verloren.

Dass Mitglieder, prominente gar, einer "SPD" die Verzweiflung nach dem nicht unerwarteten wählerischen Arschtritt ausnützen wollen, um dem Laden ein vorzeitenwendliches Label wie "friedlich" anzuheften, geht derweil aber entschieden zu weit. Das nützt nur Mützenich. Der Heilige Pistolerius fällt noch vor Schreck vom beinahe einsatzfähigen Panzer.

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Klick aufs Pic führt zu Youtube. Sie hören George Friedman, Gründer und bis 2015 Chef von Stratfor, inzwischen von Geopolitical Futures, zu Deutschland, Russland und der Ukraine (2015).
Hier gibt es ein Transkript.

p.s.: Der Chicago Council on Global Affairs ist übrigens eine dieser NGOs, die die Welt besser machen wollen. Philanthropen. Uneigennützige Bildungseinrichtung. Liebe liebe Menschen.

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