2022
Yearly Archive
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politikNo Comments 16. Jul 2022 19:38
"Die einzig wahrhafte Kraft gegen das Prinzip von Auschwitz wäre Autonomie, wenn ich den Kantischen Ausdruck verwenden darf; die Kraft zur Reflexion, zur Selbstbestimmung, zum Nicht-Mitmachen."
Letzteres ist das entscheidende Wort von Adorno. Aber es zeigt sich, dass kaum je wer aufsteht und sich gegen den Konsens wendet. Die Zeiten, in denen jeder ins Internet ergießen kann, was ihm beliebt, haben wohl dazu geführt, dass welche immer und überall ihre Agenda verbreiten und das für Widerstand halten. Oben stehen aber noch andere Anforderungen wie "Reflexion". Ich erweitere das gern auf Reflexivität, was bedeutet, dass man die Anforderungen an andere zuerst selbst erfüllen muss und die Regeln, die dabei gelten, auch selbst beachten.
Nicht mitmachen, vor allem nicht mitmeinen, in dem Zirkel, in dem man sich bewegt, unter denen, denen man zumeist zustimmt. Wie sonst soll Diskurs funktionieren, wenn es nicht darum geht, was ist? Wenn es nur noch darum geht, was alle meinen sollen? Diskurs, wo er gelingt, ist keine Konsensmaschine. Das Gegenteil des Nicht-Mitmachens ist das Rechthaben gegenüber Dritten, von denen man am besten noch ein Zerrbild malt. Wo das auf höchster Ebene (Regierungen, Massenmedien) geschieht, ist es Propaganda. Diese dient sich jedem beliebigen Zweck an, am Ende immer auch Mord und Totschlag.
Diktatur der Mittelschichtsmitmacher
Ich schrieb heute zu den Jubelveranstaltungen rund um den unfähigsten Außenminister, den die BRD je hatte: "Ein einziges Geschleime, dümmste Affirmation, kurz: Propaganda eben. Es brauchte diesen Krieg ja nicht, um auf das Niveau abzusinken, aber seitdem überbieten sich die Speichellecker eben in den demütigsten Inszenierungen. Alles ohne Druck. Demokratie halt. Der Plebs, der demnächst seine Tuberkulose in den Wärmenzelten teilt, wird ebenso wenig gefragt wie der Rest der Mehrheit, der sich angewidert abgewendet hat.
Das ist die letzte und wichtigste Lehre aus Orwell: Um die Macht zu erhalten, brauchst du nur eine kleine, mäßig privilegierte und gut kontrollierte Minderheit. Dass es eine Diktatur ist, ist das am wenigsten relevante Detail. Man weiß ja auch gar nicht, ob der Große Bruder überhaupt existiert. Es kann genauso gut ein Computer sein, der die Befehle mit dem Zufallsgenerator erzeugt."
Realität ist eine Meinung
Auch hier das Gegenteil des oben Geforderten: Unbedingte Bestätigung der Peergroup, Ignoranz gegen das, was ist, und statt wissenschaftlicher Weltsicht ein Konsens über das, was Wahrheit zu sein hat. Der Inhalt ist austauschbar; es geht nur darum, wer die Handelnden sind, welchen Status sie haben und wer Recht hat. Die Abweichler sind Barbaren und ihre vermeintlichen Führer Dämonen. Von denen weiß man immer, dass sie Übles wollen. Alles andere ist irrelevant.
Dem trägt die Entwicklung einer Bildung zu, die man sich schnell in der Tasse anrührt und die komplexes Wissen durch vermeintliche Aktualität ersetzt. Man muss sich nur sogenannte Suchmaschinen anschauen. Ein paar Jahre lang konnte, wer es konnte, damit Informationen finden. Inzwischen wird man in Irrelevanz ersäuft. Und selbst, was sich Lexikon nennt und einmal gedrucktes Standardwerk war, ist inzwischen tendenziös und schlampig recherchiert. Das Gute daran: Jeder kann auf diesem Niveau mitreden. Das Schlechte: Jeder kann auf diesem Niveau mitreden.
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kollateralschaden[11] Comments 13. Jul 2022 13:30
Ist das Futur zwei? Oder anders: Woran erkennt man einen Radprofi, der dopt? Er trägt eine Startnummer. Hat sich etwas geändert in den letzten 15 Jahren? Lesen wir kurz nach:
"Wie ich bereits in meiner Serie zum Doping im Radsport ausgeführt habe, ist die Zerlegung des Problems in immer neue "Einzelfälle" an Lächerlichkeit nicht zu überbieten. Aktuell ist es Sinkewitz, der erwischt wurde, was wiederum ARD und ZDF zu einem scheinheiligen Ausstieg aus der Berichterstattung bewegt.
Es schickt sich mit Valverde gerade jemand an, die Tour de France zu gewinnen, der ein guter Kunde bei Fuentes war und somit beweisbar gedopt hat. Aber auch das ist ein Einzelfall, der nicht ins Gewicht fallen sollte. Die Heuchelei hat mit der hundertsten Auflage des “sauberen” Radsports einen weiteren Alpenpaß der Bigotterie im Visier. Das T-Mobile-Team war schon wieder sauber. Es ist sehr zu begrüßen, daß sie so schnell auf dem Boden der Tatsachen gelandet sind, denn nur so bewegt sich die Szene millimeterweise auf die unumgängliche Wahrheit zu: Alle dopen, und Doping ist unvermeidlich.
Die unmoralische Lösung
Ceterum censeo: Laßt sie dopen! Die Abwehrschlachten gegen leistungssteigernde Mittel sind ähnlich dumm wie weiland der Versuch, Spitzensportler als Amateure zu halten. Die Frage kann nicht mehr sein, wie man Doping verhindert. Wenn man die bereits eingetretene totale Unglaubwürdigkeit rückgängig machen will, wenn nicht nur noch diejenigen in den Siegerlisten stehen sollen, die zufällig nicht erwischt wurden, gibt es nur eine Möglichkeit: Eine Liste erlaubter leistungssteigernder Mittel, die verbotenes Doping unattraktiv machen. Und wenn man schon dabei ist, etwas zu verändern, sollte man alle diejenigen rausschmeißen, die seit Jahren und Jahrzehnten mit ihrer Dummheit und Heuchelei den Sport ruiniert haben. Fangt am besten mit dem Vollhorst Scharping an. Er ist das Paradebeispiel für einen, bei dem auch Hirndoping nicht mehr hilft."
Okay, Scharping zeckt sich nicht mehr bei beliebten Profis wie Jan Ullrich ein, um sie zu bespucken, sobald der Glanz verflogen ist. Das machen aber weiterhin fröhlich die Wegglotzer vom Fernsehen und alle anderen, die von den aktuell rollenden Apotheken profitieren. Die Geier kreisen müde derzeit. Wenn es aber soweit ist, werden dieselben Schleimer, die heute jubeln, es einmal mehr schon immer gewusst haben und in ihrer blöden Enttäuschung den Lynchmob anführen.
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kunstlyriklamauk[52] Comments 12. Jul 2022 0:07
Es reicht! Aus Hass auf die Freiheit will Putin die Ukraine vernichten. Es geht ihm um Vernichtung, selbst von Kindern. Jetzt haben ukrainische Quellen seine jüngsten Pläne aufgedeckt:
"Libertykitty" heißt diese zauberhafte Wesen. Sie soll bei lebendigem Leibe verbrannt und gehäutet werden.
Kater "Peacy" will er in einen Fleischwolf stecken, der ihn langsam zermalmt.
Für Kätzchen "Diversity" hat er sich etwas Besonderes ausgedacht: Es soll auf dem Marktplatz einer zerstörten Stadt gekreuzigt werden. Danach will er sich die Babys im Baltikum vornehmen. Wer würde mit einem solchen Scheusal verhandeln?
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politik[9] Comments 10. Jul 2022 15:11
Nicht zufällig ist identitäres Gedankengut eng mit Moral verflochten. Die Guten und die Bösen haben feste Rollen, die schwarze Lesbe ist heilig, der alte weiße Hetero per se ein Verbrecher – oder umgekehrt. Wenn sich dieser ideologische Stuss ins Strafrecht ergießt, so zeigt Thomas Fischer implizit auf, mündet das in faschistoide Willkür.
Es geht wie so oft um den pseudolinken Sexismus der protestantischen Mittelschicht. Die Sexsucht ist dieselbe wie zuvor bei der katholischen Variante: Wo früher alles Sexuelle aufgespürt und unterdrückt werden musste, wird heute wieder aufgespürt, vermessen, benannt und bewertet. Dabei soll alles früher Normale abgewertet und jetzt auch kriminalisiert werden.
Schmutzige Sünde
Es sei besonders sündig, verwerflich, schuldhaft, was mit Sexualität zu tun hat, sofern man es insgesamt als falsch, konkret: strafwürdig erkannt hat. Ganz gleich, ob es dabei überhaupt mit sexuellen Handlungen zu tun hat, geht es um Gedanken, Motive. Klar: Es geht darum, die Bösen (Männer, Heteros) härter zu bestrafen. Fischer weist zunächst auf eine wohl nicht bedachte Konsequenz hin:
"Die weitaus meisten Gewalttaten werden von Männern gegen Männer begangen und sind vielfach ebenfalls »geschlechtsspezifisch«."
Wie immer haben die Identitären keinen Schimmer von den Konsequenzen ihrer Ideologie. Sie meinen es gut mit den Guten, also schreiben sie es auf. Wie schon die Religiosität ihres Ansatzes ist auch ihr Verständnis vom Rechtsstaat bestenfalls mittelalterlich. Die Beurteilung der Tat wird von den handelnden Personen abhängig gemacht:
"Denn einerseits ist der Mensch als Opfer von Straftaten vor dem Gesetz nicht qualitativ unterschiedlich, je nachdem, ob einem seine Person passt oder nicht."
Fischer nennt die eingangs erwähnte Moralisierung des Strafrechts "Nebel-werfende Klientel- und Schaufenster-Gesetzgebung" und stellt fest: "Sie überträgt gesellschaftliche »Stimmung« und segmentarische Moralen ungefiltert in strafgesetzliche Regeln." Es handelt sich um Willkür, die schichtspezifische ideologische Moden ins Recht gießt, nach dem Motto: Die Rechtskultur interessiert uns nicht, wir bekämpfen das Böse.
Sexuelle Scharia
Worauf das hinausläuft, ist klar:
"Würde vorgeschlagen, die Strafgerichte sollten künftig »insbesondere staatskritische, antinationale und sonstige schädliche Beweggründe« beachten, würden wohl die meisten zu Recht meinen, das Ende des Rechtsstaats stehe bevor."
Ja, das würde dieselbe Klientel, die sich da bedient, mit größtem Furor ablehnen – weil sie nicht kapiert, dass die Axt, mit der sie im Recht herumfuhrwerkt, dieselbe ist. Sie haben absolut nichts mehr am Zettel mit Gleichheit. Für sie hat jeder Mensch einen speziellen Wert, der mithilfe ihrer Moral ermittelt wird. Dass man das auch mit anderen, ebenso willkürlichen Werten besetzen kann, kommt ihnen nicht in den Sinn.
Fischer lehnt das erwartungsgemäß ab und begründet süffisant:
"Schon um den Eindruck zu vermeiden, dass die Effekte symbolischer Klientelbedienung einem wichtiger seien als die Rationalität der Rechtsbegründung."
Die Wirklichkeit ist noch viel trüber, denn wie gesagt erkennt diese Charge weder eine symbolische Klientelbedienung, noch ist ihnen die Rationalität der Rechtsbegründung intellektuell zugänglich. Wo Moral die Handlungen bestimmt, ist Rationalität abgemeldet. Sie wird vollständig ersetzt durch Rationalisierungen, was zwar ähnlich klingt, aber das Gegenteil bedeutet.
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geostrategie[18] Comments 09. Jul 2022 12:44
Russland hat eine verdammt große Kampfkraft, viel mehr als die Ukrainer. Und die Ukrainer haben keine Chance, die Russen jemals zu zerstören oder zu besiegen. (…) Die Ukrainer werden niemals genug Kampfkraft haben, um die Russen aus der Ukraine zu vertreiben.
Stephen Twitty, Putinist
Original: "Russia has a hell of a lot of combat power, much more than the Ukrainians. And there is no way the Ukrainians will ever destroy or defeat the Russians. And I will say more, the Ukrainians will never have enough combat power to drive the Russians out of Ukraine."
Die Lieferung von Waffen an die Ukraine ist Beihilfe zum Massenmord.
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kapital ,
politik[13] Comments 07. Jul 2022 14:09
Es gibt gute und böse Angriffskriege und gute und böse Diktaturen. Gute Angriffskriege sind zum Beispiel die gegen Afghanistan, Irak, die Kurdengebiete, Jemen, Libyen und Jugoslawien. Gute Autokratien sind zum Beispiel die Türkei, Katar, Saudi-Arabien, Aserbaidschan und Ägypten. In der jüngsten Geschichte kommen noch dutzende, vor allem faschistische Diktaturen und Juntas, dazu (Südamerika, Afrika, Spanien, Griechenland).
Böse Angriffskriege aktuell: Ukraine. Böse Autokraten: Putin (legal gewählt, bestätigt und beliebt, aber dämonisch), Assad, Lukaschenko.
Was sind jetzt genau die Unterschiede? Wie lauten die Kriterien? Für Sanktionen gegen Russland reichte es aus, dass angeblich ein Giftanschlag auf einen Oppositionellen stattgefunden hatte. Im Falle Saudi-Arabiens, einer islamistischen Steinzeitautokratie, lässt man die Zerstückelung eines Journalisten unsanktioniert. Wie kann man angesichts solcher Fakten leugnen, dass 'Sanktionen' Teil des amerikanischen Wirtschaftskriegs sind, wie er strategisch ausdrücklich in den Planspielen der RAND-Corporation, Stratfor und anderer Think-Tanks entworfen wurde?
Ökonomie mit anderen Mitteln
Man muss das zunächst einmal zur Kenntnis nehmen, weil es auch nie anders war. Die USA haben seit ihrem Bestehen ein rücksichtsloses Kapitalregime geführt und ihr Militär stets im Interesse ihres Kapitals eingesetzt. Während ihre Armee noch die Wehrmacht bekämpfte, kooperierten deutsches und amerikanisches Kapital weiterhin äußerst fruchtbar.
Nach einer kurzen Irritation (Morgenthau-Plan) haben sie daran angeknüpft, wenn auch unter klarer Führung und Befehlsgewalt der USA. Die IG Farben, Weltkonzern und treuer Partner des amerikanischen Kapitals, wurde zwar zerschlagen, aber ihre Nachfolger blieben Partner und die BRD als Staat wurde der amerikanische Brückenkopf in Europa – wirtschaftlich wie militärisch.
Daraus konnte sich die BRD auch nach dem Anschluss der DDR nicht lösen. Vielmehr haben die USA sämtliche 'Bündnispartner' so in ihre Netzwerke eingebunden, dass die politischen Funktionseliten in Europa längst US-Interessen auch gegen die der eigenen Bevölkerungen durchsetzen.
Dazu bedarf es des inzwischen völlig maroden und unhaltbaren Narrativs einer 'Wertegemeinschaft' – mit Mördern, Potentaten und Kriegstreibern, sofern es eben nützliche sind. Irgendwie dient dann jede Schweinerei, von Krieg über Mord bis zur Folter, Freiheit und Menschenrechten.
Intellektuelle Implosion
Aktuell werden wir von einer Riege Abhängiger regiert, die dieses Narrativ in dümmstes Geplapper einbindet, mit dem offensichtlich hirnrissige Entscheidungen begründet werden. Da ist der Bösewicht, der Freiheit hasst und deshalb Länder überfällt. Mit dem darf man nichts mehr zu tun haben, aber er muss gefälligst seine Zusagen einhalten. Das ist kein Narrativ mehr, das sind blanke Wahnideen.
Das Einzige, das bleibt, ist die Verachtung für alle, die es innerhalb der Hierarchien des Endzeitkapitalismus nicht in den sicheren Hafen geschafft haben. Heizung runterdrehen, am Brot sparen, unters Existenzminimum gejocht werden. Diese Gesellschaft ist unrettbar zerstört.
Die Konditionierung, in sogenannten "Wahlen" noch die eigene Unterdrückung als Demokratie zu legitimieren, funktioniert auch nicht mehr wirklich. Wir müssen jetzt gut aufpassen, dass wir die Aufrührer unschädlich machen, die im Sinne Putins und anderer dunkler Mächte die Situation ausnutzen und Chaos stiften wollen.
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politik[37] Comments 04. Jul 2022 13:49
Vor vielen Jahren schlug ich einmal vor, die Erbschaftssteuer auf 100% zu erhöhen. Man könne ja schöne hohe Freibeträge lassen, die für ein Leben reichen, damit die faulen Säcke, die von ihrer Erbschaft leben, weiterhin leistungslos herumlungern können. Aber selbst das ist im Kapitalismus natürlich schon Linksextremismus, der eingeknastet gehört.
Stattdessen hört man sogar seit Jahren nichts mehr von einer Vermögenssteuer. Die Propaganda der INSM und ihrer Repeater hat ja beschlossen und verkündet, dass sich das nicht lohnt – bei obszön wachsenden Vermögen in obszönen Höhen. Außerdem wäre das Doppelbesteuerung wie bei sonst nur den Renten. Geht gar nicht. Ja, und auch diese Kapitalertrags- oder Aktiensteuern, da darf man nicht so brutal sein und das belasten wie mittlere Einkommen. Dann scheut nämlich das Reh und weint aus großen dunklen Augen.
Das arme Tierchen
Die Sozialdemokratie, die längst die Optimierung ihrer eigenen Lebenslüge darstellt, schützt das Kapital vor solchen Anschlägen. So wie die Grünen es vor Umweltstandards und Lumpenpazifisten schützen, die FDP vor Sinn und Verstand und die CDU vor der Aufklärung (Der Leib Christi!). Ich wäre gern ein Kapital in Deutschland. Am liebsten im Schlafsaal bei der SPD.
Das, was derweil noch irgendwie politisch provokant auftritt, ist aus derselben Mittelschicht wie alle anderen Funktionsmöbel und nervt die Alten (Ü30) und Uralten (Ü31) mit identitärem Dung. Jesus war eine Fummeltranse und der Wert des Menschen bemisst sich neben seinen sexuellen Irritationen an seiner Hautfarbe. Religiöser Sexismus statt Politischer Ökonomie – friss das, SDS!
Wie gut, dass wir jetzt diesen Krieg haben. Da kann jeder auf der richtigen Seite (gegen den Bolschewiken) stehen, und die Flüchtlinge sind endlich mal weiß und gut genährt. Wir, die Guten aus NATO und EU, werden zwar selbst immer ärmer, aber das heißt ja nicht, dass wir Minderrassische einladen. Wir sparen und frieren jetzt für den Sieg, beschweren uns nicht und bleiben unter uns. Friss das, Jugend: Die Richtung im Rassismus bestimmt immer noch, wer die Kapelle bezahlt.
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geostrategie[9] Comments 30. Jun 2022 15:15
Kapitalistische Wirtschaft ist seit ihrem Aufkommen ständig im Krieg. Es ging immer um Herrschaft, Hegemonie, die Sicherung der Interessen der Starken gegen die Schwachen. Kolonialisierung, Abhängigkeit, Ausbeutung – Globalisierung der Herrschaftsverhältnisse. Dabei sind sogenannte Kriege stets der militärische Teil des Wirtschaftskriegs.
Um diesen einzudämmen – nicht zuletzt, um die Sicherheit der Profiteure zu erhöhen – gab es eine Phase, in der internationales Recht durch ein dichtes Geflecht von Handelsbeziehungen die militärischen Phasen eindämmen konnte, vor allem der großen Nationalkapitale gegeneinander. Dies wird derzeit von Seiten der USA und ihrer Gefolgschaft zerstört.
Das Recht der Anderen
Eine chinesische Quelle zu ihrer Sicht auf die NATO:
"NATO was never meant to be a so-called regional security organization, but rather an aggressive military bloc and political instrument set up in Europe to help maintain US global hegemony."
(Die NATO sollte nie eine sogenannte regionale Sicherheitsorganisation sein, sondern vielmehr ein aggressiver Militärblock und politisches Instrument zur Aufrechterhaltung der amerikanischen Vorherrschaft.)
Dieselbe Quelle äußerst sich zu Sanktionen, Meta-Sanktionen quasi, weil sich Firmen aus China nicht dem Sanktionsdiktat des Westens anschließen. Es ist ein indirekter Hinweis auf die schon selbstverständliche Arroganz der USA, die von den NATO-Partnern unkritisch geteilt wird:
"The US' unilateral sanctions and long-arm jurisdiction have neither the basis of international law nor the authorization of the UN Security Council. They are completely illegal."
(Die unilateralen Sanktionen und weitreichende Jurisdiktion der USA stehen weder auf der Basis internationalen Rechts noch der Autorisierung des UN-Sicherheitsrats. Sie sind völlig illegal.)
Legal, illegal …
Die 'Sanktionen' sind illegal nach dem Verständnis des Nicht-Wertewestens. Sie sind, wie hier schon oft gesagt, Aggressionen in einem Wirtschaftskrieg. Ständig fabulieren die Westler etwas von "Rechten" und meinen dabei stets ihre Interessen, ihre Forderungen und dass der Rest der Welt sich dem gefälligst zu beugen hat. Es sind die 'Rechte' eines Potentaten.
Es führt hier zu nichts, die Quelle abzuwerten, weil sie ja nicht unabhängig sei von einem schlimmen diktatorischen Regime. Diese Ansicht wird in weiten Teilen der Welt geteilt, und wer die Konsequenzen absehen will, sollte sich anschauen, wie sich gerade die "BRICS" erweitern. Schon jetzt vertreten sie die Mehrheit der Weltbevölkerung.
Wirtschaftlich übertreffen sie das Potenzial des Westens bei Weitem und militärisch ist der einzige Vorsprung der USA ihre Flotte von Angriffsschiffen, vor allem Flugzeugträger. Das Imperium geht unter und es bildet sich etwas Neues. Die hiesige Arroganz, den Rest der Welt auszuschließen, ist so schlau wie eben jemand, der sich selbst isoliert, um alle anderen damit zu bestrafen.
So wie der Westen dabei gerade die Vertragssicherheit zerstört, indem er einfach Vermögen konfisziert, seinerseits Verträge nicht einhält, aber darauf besteht, dass die anderen pünktlich liefern, sah sich Russland ja schon dazu genötigt festzustellen, dass Verträge nichts mehr wert sind. Wenn das Schule macht und ggf. demnächst westliche Patente ignoriert werden (z.B. als Sanktion gegen den Westen oder zur Pandemiebekämpfung), was hat der Wertewesten dann noch? Ja richtig, Flugzeugträger.
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empf[29] Comments 28. Jun 2022 20:03
Als eine Art Fortsetzung des Beitrags über Propaganda haben wir uns mit der aktuell zelebrierten Kunst der Durchhalteparolen und Siegbesoffenheit betan. Hintergrund sind auch die Regeln des hier bereits zitierten Arthur Ponsonby. Die Laune ist recht gut und angemessen erzpessimistisch.
Bitte hier entlang.
Viel Spaß!
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isso[4] Comments 28. Jun 2022 12:44
Man muss die moralische Empörung nutzen,
solange die Faktenlage unsicher ist.
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