kunstlyriklamauk


 
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Warum bewerben Sie sich auf die Stelle als Paketbotin in unserem Unternehmen, Frau Hallenfleck?

Nun, ich habe schon als kleines Kind davon geträumt, einmal Paketbotin zu werden. Diese wunderbaren eckigen und rechtwinkligen Pakete, der Geruch von Pappe und das haptisch wie visuelle Erlebnis, diese Kleinode zu stapeln. Dann die Verantwortung, hohe Werte und persönliche Freude zu transportieren und sicher durch die Gefahren des Straßenverkehrs in den Hafen ihrer neuen Besitzer zu manövrieren. Der persönliche Kontakt. Ein Traum!

Wenn Sie von den rechtwinkligen Paketen sprechen – wie Sie vielleicht wissen, umfasst unsere Logistik auch längliche, runde und anderswinklige Verpackungen. Wie stehen Sie zu solchen?

Selbstverständlich sind auch diese bei mir in den besten Händen und werden ebenso wertgeschätzt. Sie sind wie die exotischen Einsprengsel in der Gesellschaft der Stapelbaren.

Sie gehen also von einer eher uniformen Gesellschaft aus und betrachten Abweichungen als, wie Sie sagen, "exotische Einsprengsel". Klingt das in Ihren Ohren nicht ein wenig diskriminierend?

Nein, verstehen Sie mich bitte nicht falsch, ich bin selbst sehr engagiert in Sachen Antidiskriminierung und unterstütze in jeder Weise die LBGTQVWEHT-Bewegung. Nun sind Pakete ja sehr sehr wichtige Erscheinungen in unserem privaten wie beruflichen Alltag, aber sie haben ja keine echte Persönlichkeit. Ich meinte das eben, weil stapelbare Pakete doch einfacher im Handling sind.

So, Sie bevorzugen also einfaches Handling und, obwohl Sie selbst ausdrücklich Pakete mit Menschen vergleichen, beharren auf einer Abwertung von Abweichungen?

Nein, ich meinte doch nur, dass ein Gegenstand, den man stapeln kann, besser zu verladen ist.

"Verladen" ist ein starkes Wort, Frau Hallenfleck. Ich nehme das zunächst einmal so zur Kenntnis. Kommen wir dann schon zur letzten Frage: Wie sehen Sie Ihre Entwicklung in unserem Unternehmen? Was sind Ihre Ziele?

Ich bin sehr zuverlässig und treu, daher möchte ich meinem Unternehmen stets dort dienen, wo ich aufgestellt bin. Wenn es sich ergibt und es erwünscht ist, könnte ich mir auch vorstellen, mich – zu eigenen Kosten, versteht sich – in Sachen Logistik weiter fortzubilden und mich irgendwann einmal mehr mit der Organisation zu befassen.

Dann werden Sie weder stapeln noch fahren noch persönlichen Endkundenkontakt haben. Eben sagten Sie, das sei Ihr „Traum“.

Nun, Sie fragten nach Entwicklungsmöglichkeiten. Ich möchte nur deutlich machen, dass ich flexibel bin.

Ein bisschen zu flexibel, Frau Hallenfleck, ein bisschen zu flexibel. Sie sind nicht glaubwürdig genug für eine Anstellung in unserer Firma. Bitte bewerben Sie sich nicht noch einmal. Wir haben Ihre Daten mit Ihrer Zustimmung aufgenommen. Ich wünsche Ihnen einen guten Tag.

 
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Vor Jahren haben einige hier gesagt, es sei wichtig, sich gelegentlich zu wiederholen. Das einmal Gesagte verliert nicht an Gültigkeit, wird aber ggf. vergessen, und es gibt immer Menschen, zumal jüngere, die es nicht gelesen haben.
Das Ganze ist eine Art Verlegerarbeit. Ich habe mir vor fünf Jahren angeschaut, was ich in den zehn Jahren zuvor so zum Frühlingsanfang gepostet hatte:

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Das beginnt immer mit der irrwitzigen Ankündigung, es schaffe Arbeitsplätze, wenn man Arbeitslosigkeit anders verwalte. Dann kommt grundsätzlich ein Vorschlag, wie man denen, die nichts haben, noch etwas wegnimmt. Schließlich werden alle, die eh schon den Kürzeren gezogen haben, gedemütigt und für alle wirtschaftlichen Probleme des aktuellen Jahrzehnts verantwortlich gemacht.

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Am liebsten würde man Arbeitnehmerrechte ganz abschaffen. Dazu ist nicht nur die ‘Gesetzgebung’ aus der Feder des VW-Managers Hartz hochwillkommen, mit der man Arbeitslose in prekäre Arbeitsverhältnisse treibt. Wie sollen wir im globalen Wettbewerb bestehen, wenn wir Gewerkschaften zulassen?

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Eine Airline, die kuschelweiche fliegende Gefängnisse baut, um die “Schüblinge” weich auf den Boden von Elend und Verfolgung zu verfrachten, ist das, was vom Humanismus übrig bleibt, wenn die Marktwirtschaft zuschlägt. Man fragt sich da tatsächlich: Ist der Schlagstock, der die Nase des Opfers zertrümmert, nicht wenigstens ehrlich?

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Das unerträgliche Wiederkäuen kuhjournalistischer Stupiditäten wie die Behauptung aufwendiger Recherche will niemand mehr hören. Jörges mag beim “Stern” eine Qualitätsoffensive erkennen wollen, die das Niveau der Hitlertagebücher überbietet. Daraus sollte er freilich nicht die Lizenz zum Steinewerfen ableiten.

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Wenn nun Fukushima ein Anlass war, die AKWs hierzulande mit anderen Augen zu sehen, sollte dieser GAU der Lobbyisten erst recht ein Anlass sein, endlich Gesetze gegen Korruption zu verabschieden. Aber wer sperrt sich schon gern selbst ein?

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Sie zieht es vor, sinnlose Eingriffe in die Freiheitsrechte vorzunehmen, wenn es dem Empörungs-Management dient. Diese Strategie hat noch jede Diktatur gewählt, um einen Fuß in die Tür zu den Bürgerrechten zu bekommen. Was hier “verboten” wird, ist nicht das Verbrechen, sondern die Freiheit, die auch das Verbrechen ermöglicht.

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Allein Deutschland hat bislang etwa 36 Milliarden Euro in das Wohlergehen der Afghanen investiert. Einige danken es uns, indem sie in die europäischen Sozialsysteme einwandern®. Aufgrund der demogeographischen Lage führt ihr Weg häufig über Griechenland, wo wir derzeit äußerst wenig Verständnis aufbringen für die Anspruchshaltung® von Wirtschaftsflüchtlingen. Da wundern sie sich darüber, dass sie eher von privaten Organisationen der Volkshygiene betreut werden als dass sie Hilfe von der Polizei erwarten dürfen. Die Hoffnung auf Letztere belegt im Übrigen eine grobe Unkenntnis der europäischen Kultur und damit wiederum bereits einen erkennbaren Unwillen zur Integration. Das wird man doch wohl einmal sagen dürfen.

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“Hilfe” und “Rettung” sind die Titel für die Prügelei um die letzten Plätze auf dem Floß, dessen Passagiere sich am Ende gegenseitig fressen werden. Das ist der “Linksruck”, das bedeutet “Sozialdemokratisierung”. Die Frage an die Hinterbliebenen ist offen: Wohin treibt es uns?

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Das bürgerlich-gemütliche Geschwalle, das manche nur mehr ablassen, nachdem sie sich die Hörner jugendlicher Attitüde abgestoßen haben, zeichnet sich nicht durch eine 'falsche Gesinnung' aus, sondern durch Langweiligkeit.

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Die Marktmacht in Kombination mit Eingriffen in die Freiheit der Rede ist schädlicher als staatliche Zensur. Kein Grund nachzudenken, Facebook ist nämlich cool und gratis!

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Selbstverständlich haben die Amerikaner gewusst, was sie da gezüchtet haben, und sie haben eine Menge von ihnen gelernt. Den flexiblen und phantasievollen Einsatz der Folter etwa. Dass ein Feindleben nichts wert ist zum Beispiel. Dass eine Weltmacht keine Skrupel gebrauchen kann. Die Five Eyes sind da schon ziemlich weit, da kann sich Deutschland nicht lumpen lassen, schließlich ist die GeStaPo unser Ricola.

 
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Im Cyberzentrum der Macht: Hier wird die Wirklichkeit systematisch zerstört

Nachdem Deutsche, Nichtdeutsche, Belgier, Nichtfranzosen und Kalamatuken zuletzt aufgerufen worden waren, die Ukraine wegen unmittelbar drohender Kriegsgefahr sofort zu verlassen, werden sie (also zumindest die Deutschen) nunmehr dringend aufgefordert, die Ukraine wegen unmittelbar drohender Kriegsgefahr sofort zu verlassen.

Die Kriegsgefahr ist nämlich jetzt noch unmittelbarer – Grund: Informationen aus Kreisen, die zuletzt bereits eingekreist waren, haben ergeben, dass Putin möglicherweise eine abstrakte Bedrohungslage konkret plant und auszuführen gewillt ist. Es wird oder könnte sich handeln. Um einen Einmarsch, etwa aus Gründen der Rebellen. Oder gar Bomben auf hilflose Häuser, ggf. – ohooh – Kiew, und zwar wegen Falschmeldungen über Angriffe.

Möglicherweise absolut sicher

Ganz sicher ist sich dessen kein Geringerer als der Präsident. Der U! S! A! Joe Biden. Bestätigt haben dies u.a. die New York Times, der Alien Oberserver, Bild, Bams und Titten-Illu. Das Völkerrecht spielt für den Despoten, dessen Gedanken so geheim sind, dass er sie selbst dem Beichtvater verschweigt, ebenso wenig eine Rolle wie Dopingkontrollen oder der in der jüdisch-christlichen Kultur tief verwurzelte kategorische Konjunktiv.

Was immer man ihm andichtet, führt nur dazu, dass ihm Schlimmeres einfallen könnte. Diese Art der psychologischen Kriegsführung kann nicht scharf genug verurteilt werden. Das Monster zwingt den Rest der Welt dazu, sich die Szenarien seiner grauenhaftesten Ängste noch selbst auszudenken. Quellen berichten in diesem Zusammenhang gar von Cyber.

Die Vereinigung psychisch baufälliger Zyniker fordert den Aggressor derweil auf, seine Zurückhaltung im infantilen Trotz gegen Betteln und Flehen eines sog. "Westens" endlich aufzugeben, diesen zu erhören und die Lage durch einen geordneten Blitzkrieg endlich zu entschärfen. Ich moniere das. Aufs Äußerste!

 
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Verfassungsschutzmann 1: Mann Mann, sie haben mich jetzt auf diesen Linksextremisten angesetzt, den der Meier vorher hatte. Der mit den viertausend Texten. Bloß weil ich mich vor meiner Kneipe von einem Schupo mit der Binde haben erwischen lassen. Dabei war das in einem sicheren Viertel, komplett ausländer- und zeckenfrei. Was kann ich denn dafür, dass der so übereifrig ist?

Verfassungsschutzmann 2: Du arme Sau. Der Meier hat sich auch immer bei mir ausgeheult. Ist ja nicht nur, dass der so viel Zeugs schmiert, ist ja auch, dass man das nicht versteht. Dauernd rannte der zu einem Vorgesetzten und wollte sich das erklären lassen, der hat ihn dann zu einem Analysten geschickt, der zum nächsten, und bevor der einen Text kapiert hatte, waren schon zwei neue im Netz.

Verfassungsschutzmann 1: Geht mir genauso. Was für ein Zeugs! Und jetzt macht der auch noch so einen Podcast, den muss ich mir auch noch anhören. Und das ist noch schlimmer da. Da sagt der Sachen, da merkst du genau, es ist was im Busch, aber du kommst nicht drauf, was. Der lässt sich einfach nicht in die Karten gucken.

Verfassungsschutzmann 2: Gib mal ein Beispiel.

Verfassungsschutzmann 1: Also neulich, da sagt er – warte, ich hab mir das extra wörtlich aufgeschrieben – da sagt der also: „Lieber diese Ordnung als gar keine. So weit geht mein Anarchismus nicht.“ Das ist doch ganz klar ein Aufruf zum Umsturz, oder? Oder ist es das Gegenteil? Meint der das so? Stützt er jetzt die freiheitlich-demokratische Grundordnung? Muss ich das melden?

Verfassungsschutzmann 2: Woher soll ich das wissen? Ich kenne doch nicht mal den Zusammenhang. Und wer will das überhaupt wissen? Der ist doch ein Verfassungsfeind, oder? Dann ist es doch eigentlich egal, was er sagt. Und wenn du wissen willst, wie er das meint, warum fragst du ihn nicht?

Verfassungsschutzmann 1: Bist du verrückt? Ihn fragen? Meine Tarnung aufgeben?

Verfassungsschutzmann 2: Du musst ihn doch nicht direkt fragen. Frag ihn doch in einem Kommentar, anonym.

Verfassungsschutzmann 1: Ist mir zu heikel. Nachher dreht der mich um. Das machen diese Kommunisten doch, wenn man sich auf sie einlässt. Einen umdrehen. Das soll schlimmer sein als bei den Schwulen.

Verfassungsschutzmann 2: Na dann lass es halt.

Verfassungsschutzmann 1: Aber vielleicht ist das ja die Chance. Wenn ich ihn als Stütze der freiheitlich-demokratischen Grundordnung darstellen kann, ziehen sie mich vielleicht von dem Fall ab.

Verfassungsschutzmann 2: Gute Idee. Ein Kommunist mehr oder weniger – da draußen laufen mehr als genug rum. Versuch das mal!

Verfassungsschutzmann 1: Mann, du hast mir wahnsinnig geholfen. Danke! Du hast was gut bei mir.

Verfassungsschutzmann 2: Alles klar Mann, sind doch Kollegen!

 
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Wir sind erst vor acht Wochen hier gelandet. 300 Leute, die aus einem gut vorbereiteten Basiscamp mit allem nötigen Material eine ständige Siedlung auf dem roten Planeten einrichten sollten. Die Vorgabe war klar: Es wird nach Leistung bezahlt, jeder kriegt das, was er beiträgt, aus dem Fundus entgolten. Effizienz, Nützlichkeit, Arbeitsdauer werden berücksichtigt. Sobald der Fundus geleert ist, herrschen Marktgesetze. Man kann weiterhin reinhauen oder sich zurücknehmen, anderen eine Leistung abkaufen oder die inzwischen produzierten Waren erwerben.

Es ging unglaublich schnell. In den ersten beiden Wochen haben wir eine Arbeitsleistung hingelegt, die niemand für möglich gehalten hätte. Einige hatten damit gerechnet, dass wir ein halbes Jahr oder länger brauchen würden, aber alles stand. Wasserversorgung, Abschirmung, Lazarett, Kraftwerk, Gewächshäuser, Vorratshaltung. Sehr schnell hatte sich auch eine Spezialisierung ergeben. Die Meisten hatten ihre künftige Aufgabe gefunden, andere mussten sich den Stärkeren anschließen.

Marktwirtschaft funktioniert

Es erwies sich tatsächlich als wahr, dass marktwirtschaftliche Prinzipien allen anderen an Effizienz überlegen waren und uns zu Höchstleistungen antrieben. Dass es hier und da auch Nachteile gab, war eingepreist. Eine Ingenieurin, die auf dem Weg krank geworden war, konnte leider nichts am Fundus verdienen, aber sie hatte ja die Möglichkeit, sich nach ihrer Genesung als nützlich zu erweisen. Tatsächlich hatte sie sogar bald ihren Weg gefunden. Die Männer haben sie gern unterstützt, ohne ihr dafür zu viel abzuverlangen.

Es stellte sich weiterhin heraus, dass es eben wichtig war, wirtschaften zu können und die richtigen Prioritäten zu setzen, wenn es vorwärts gehen sollte. Manche haben das nicht erkannt oder konnten es nicht besser, sodass sie sich bald verschulden mussten. Da die Geldmenge durch den Fundus strikt begrenzt war, mussten sie ihr Geschäft verpfänden und im Zweifel ganz dem Gläubiger übertragen. Das alles entwickelte sich sehr schnell.

Lange Geschichte kurz erzählt: Ich war wohl mit Abstand der beste Ökonom der ganzen Siedlung und habe auch nicht versäumt, für meine Sicherheit zu sorgen. Schon bald hatte ich die meisten Geschäfte der anderen übernommen und sie zu günstigen Konditionen zurückvermietet. Solange sie im entsprechenden Maß ihre Arbeit als Gegenleistung anbieten konnten, ließ ich sie eben arbeiten. Instrumente, die zu formidablen Waffen taugten, hatte ich auch in meinen Besitz gebracht, als der erste grobe Unmut aufkam. Einige arbeiteten eine Zeitlang in meinem Sicherheitsdienst.

Konjunkturdelle

Es zeigte sich allerdings, dass die Schulden in der jeweiligen Höhe bald nicht mehr durch Arbeit abgetragen werden konnten. Ich entließ also fast alle Siedler aus dem Camp, nachdem sie mir ihr Eigentum übertragen hatten. Ihre Chance war jetzt da draußen, und wenn sie tüchtig waren, konnten sie sich eine noch größere Siedlung errichten. Als ihre Vorräte knapp wurden, musste ich meine rebellierenden Sicherheitsleute zu meinem Bedauern neutralisieren.

Nun, einige Vorräte gehen schon zur Neige, aber im Augenblick bin ich noch satt und zufrieden. Das Experiment war ein voller Erfolg und ich habe mich als der beste Führer erwiesen. Ich bin nicht so geschickt mit dem Wasser und den Gewächshäusern, aber das wird schon. Sicher werden bald einige von den anderen zurückkehren und mich um Jobs anbetteln. Ich bin darauf vorbereitet.

 
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Was ist eigentlich mit der Volksgesundheit? Man ist doch sehr überrascht, dass in einem gewissen Milieu keinerlei Sinn vorherrscht für das Wohlergehen der Nation und des deutschen Volkes, obwohl sich gerade unter denjenigen, die sich oft, gern und laut äußern, wiederum gerade solche finden, die dabei Volk und Nation im Munde führen.

Wollen sie wirklich nicht, dass Deutschland sich nach Kräften immunisiert gegen das Übel, das von auswärts droht? Gerade, wenn es doch von Kapitalisten, von Mächtigen und Herrschenden mutmaßlich erschaffen wurde, um weiter um- und auszuvolken? In der Tat, man wundert sich.

Held und Freiheitskämpfer

Dabei ist es nicht zuletzt einer der Ihren, den große Teile der Bewegung verehrten und verehren für seinen unermüdlichen Kampf um die Meinungsfreiheit, die ihm so schmählich genommen wurde, dass er durch den Verkauf seines Bestsellers wohl zum Millionär wurde. Es handelte sich dabei zweifelsfrei um exakt jene Unterdrückung, die ein staatlich verordnetes Schweigegebot stets in jammerndes Dauergeplapper verzaubert.

Aus diesem Opus magnum, das nach Angaben des Autors selbst auf Basis frei erfundener Zahlen und Fakten entstand, um die einzig wahre Wahrheit erst so pur und rein erstrahlen zu lassen, will ich einen Satz herausstellen, der wie ein Leuchtfeuer der Freiheit verdeutlicht, wes reinen Geistes Kinder sein Urheber und dessen Anhänger sind:

"So spielen bei Migranten aus dem Nahen Osten auch genetische Belastungen, bedingt durch die dort übliche Heirat zwischen Verwandten, eine erhebliche Rolle und sorgen für den überdurchschnittlich hohen Anteil an angeborenem Schwachsinn und anderen Erbkrankheiten." Für mehr davon siehe hier.

Und ihr?

Da hat sich jemand in der einsamen Kammer seiner Festungshaft kargen Zelle eines Oberstübchens mächtig Gedanken gemacht, wie man frei von Wissen, Anstand und Hemmungen wieder posaunt, was der gesunde Volkszorn denkt über die. Juden, Araber, Türken, das ganze Gesindel, vor dem man sich fürchten muss, weil es einem über ist oder eben den Volkstod qua Erbkrankheit einschleppt.

Ja, Freunde, dieser Freiheitsheld hat eben noch an ein Morgen gedacht, das Deutschland droht, und wie es abzuwenden wäre. Und ihr? Denkt nur an euch und die Unversehrtheit eurer Pfirsichhaut. Was seid ihr bloß für Kämpfer? Pfui Deibel!

 
Januar: Die nächste Welle hört auf den Namen "Omikron" und haut Ungeimpfte auf die Bretter, dass es raucht. Die Rundesbegierung erlässt ein Impfverbot für Ungeimpfte und löst damit heftige Tumulte in Südbayern, Baden und der Ostzone aus. Auf dem Impf-Schwarzmarkt wird alles aufgezogen, was dröhnt. Krankenhäuser gehen in Flammen auf. Erst als der Präsident ehemaliger Disco-Beauftragter im Schulterschluss mit Roland Pofalla die Welle für beendet und das Zeitalter des Sigma für angebrochen erklärt, ebben die Proteste ab.

Februar: Zum nationalen Ändere-Dein-Passwort-Tag werden die Post-its knapp. Zehntausende deutsche Beamte mit Gedächtnisschwäche legen Deutschland lahm. Chinesische und russische Hacker® verzweifeln, weil auf ihre Mails niemand mehr Zugangsdaten sendet. Der Rubel fällt ins Bodenlose. Vladimir Putin wird spontan abgewählt und durch einen nationalistischen Kryptokommunisten aus dem Kaukasus ersetzt, der zum Amtsantritt in die NATO-Russland-Grundakte scheißt.
Rosenmontag wird zum offiziellen Omega-Day ernannt. Menschen tanzen in den Straßen, in denen sich längst der Müll türmt. Kein Strom, kein fließendes Wasser. Endlich Freiheit! In London geht der 70. Krönungstag zu Ende. Die Queen gibt ihre Verlobung mit Tutanchamun bekannt.

März: Der amtliche Popcorn-Liebhaber-Tag sieht mich in der Gesellschaft komischer fremder Leute komische Sachen glotzen. Wo bin ich hier? Und warum haben diese Leute Antennen auf dem Kopf?
Frühlingsanfang beschert mir erste Probleme mit diesem Überdruck. Ich fresse rote Pillen wie doof, aber ohne Erfolg. Blutdrucksenker. Betablocker. Benzos. Kiffzeug. Nichts hilft. Verdammt, wie alt muss ich werden?

April: 110 Jahre nach der Jungfernfahrt der Titanic übernimmt "die Partei" die CDU. Friedrich Merz wird zur Fortführung seines Amtes auf Lebenszeit gezwungen und für unsinkbar erklärt. Die Pulle Schampus, die ihm zur Taufe an die Birne knallt, beendet jäh seine junge Karriere. Neue Verbrauchssteuern auf Fleisch, Alkohol, Milchprodukte und Spaß machen die Welt und das Klima besser.

Mai: Bei den traditionellen Maikrawallen in Berlin setzt die Polizei Pflastersteine und Molotowcocktails ein. Ein Sprecher der Autonomen dazu: "Leck mich am Arsch, Respekt!" Beim Eurochanson de la Vision Grand de Prix gewinnt nach tumultartigen Auszählungen Andrea Nahles. Günther Jauch wird Reichskulturminister. Stefan Raab zündet öffentlich Sebastian Pufpaff an. Die Tagesschau wird abgesetzt und durch "Gescheckte Fakten" abgelöst.

Juni: Zum 50. Jahrestag der Watergate-Affäre wird Julian Assange zu 40.000 Jahren Folterhaft verurteilt. Anjatanja Querbock kritisiert Russlands Entscheidung, den "gedungenen Hacker" Snowden nicht endlich auszuliefern. Zur Strafe müssen alle Kinder, die Vladimir heißen, ohne Essen ins Bett und es ergeht ein Importverbot von Krimsekt. Gazprom kauft Brau und Brunnen und flutet die Ukraine mit dreißig Millionen Hektolitern deutscher Plörre.

Juli: 44° im Keller. Ich lasse mir von einem Escortservice Trockeneis liefern. Lecker, vor allem das mit Vanillegeschmack. Angesichts der Temperaturen zeigt das Volk großes Verständnis für die Erhöhung der Steuern auf Fleisch, Alkohol, Milchprodukte und Spaß. Fraktion und Parteispitze der Grünen fordern überdies zur Verbesserung ein allgemeines Bekenntnis zu Gott und Kirche.

August: Anlässlich des 60. Jubiläums des Mauerbaus wird die "Linke" verboten. Joachim Gauck hält eine viel beachtete Rede über die anstehende Friedensmission der NATO in Russland. Es ist heiß. Kurze Höschen und so. Mehr Pillen. Immer noch keine Wirkung. Zur Unterstützung der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands wird eine Steuer auf kaltes Wasser erhoben.

September: Feynsinn wird 17 und widmet sich neuer Themen: Frauen mit beschädigter oder fehlender Kleidung, die Hitlers, Anlagetipps für Insider:-*_innen. "Flatter" wird Nachfolger von Claas Klebrig.
Der Papst kommt nach Sachsen und wird von gemäßigten Migrationskritikern mit Mistgabeln angegriffen. Großer Exklusivbericht bei Feynsinn. Innenminister Wöller zeigt Verständnis für die Demonstranten und betont, nicht jeder habe Verständnis für die Umzüge von Transpersonen aus anderen Kontinenten.

Oktober: Zum 70. Jahrestag der Unterzeichnung des Betriebsverfassungsgesetzes erklärt der Kanzler der Arbeiterklasse, Olaf Scholz, die Mission für erfüllt und löst die Gewerkschaften sowie alle Betriebsräte auf. Die Rentenbeiträge der Arbeitgeber® werden auf null gesenkt. "Wir haben mehr für den Standort Deutschland erreicht als je irgendwer zuvor", erklären unisono Scholz, Lindner und Borbeck.

November: Ein Anschlag auf Deutschland an einem geheim gehaltenen Ort wird auf frischer Tat vereitelt. Am Tatort findet man den Ausweis des mutmaßlichen Täters, seine Geburtsurkunde, Kreditkarten, zwei Mobiltelefone, den Impfpass, eine Speichelprobe, seinen Briefkasten mit der Korrespondenz des vergangenen Jahres, Kontoauszüge und ein zehnbändiges Tagebuch. Bundeskanzler Scholz betont die Gefährlichkeit von Islamismus und Linksextremismus.

Dezember: Der Aufschwung darf nicht gefährdet werden: Weihnachten wird ausgesetzt und soll in einem der kommenden Jahre an einem Wochenende nachgeholt werden. "Das hat uns letztes Jahr auch nicht geschadet", so Karl Lauterbach, der immer vorgeschickt wird, wenn ein komischer Typ unangenehmes Zeugs verkünden muss. Am Silvesterabend beendet eine weltweite Zombieapokalypse den ganzen Scheiß und es wird endlich mal wieder ordentlich gefeiert. Selbst Deutsche tanzen sich an und haben Sex. Es ist das Ende der Welt.

 
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Haaland, Haaland und immer wieder Haaland. Dagegen ist die Impfpflicht ein laues Lüftchen mit konstruiert erscheinendem Zentrum. "Pfpf", pff, da will die Regierung uns doch wieder mal und ist mit dem Gates im Bunde. Wisst ihr übrigens, was in über 90% der Booster steckt? Richtig, Kerosin. Kerosin! Schmeckt eigentlich gar nicht so schlecht. Ein Geheimtip (jetzt auch "-tipp", wegen der Tippgemeinschaft) zu Weihnachten!

Das Jahr kurz zusammengefasst: Bis zum Erbrechen Lanz und Lauterbach. Für Letzteren noch eine (also Lanze jetzt, wegen Lanze brechen, ne? Wortwitz, ey, voll der!): Also ich muss, man muss, da kann es keine zwei Meinungen mehr geben, auch, damit die nicht wieder drei Fakten aufheben, Lauterbach zugute halten, was ich just las: Er äußere starken Zweifel daran, "dass wir den Karneval durchführen können".

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Dafür die doppelte Punktzahl, weil erstens – bang – mitten rein in die Visage der Pappnasen und Narrenkappen, das ist immer groß und gerecht. Aber besser noch: "den Karneval durchführen". So genau ist das nämlich. Da werden Lustischkeit, Besoffenheit und Sichöffentlichekliganderfigurrumfummeln exekutiert. Hiermit führe ich ein Helau aus und presse Ihnen meine Spucke ins Gesicht, schöne unbekannte Kostümierte. Und Tusch. Nein, das ist nicht intolerant, das ist deskriptiv.

Ein Helauverbot ist daher schon aus Ästhetischer Notwehr (die nach meiner drölften Petition noch immer nicht ins Strafgesetzbuch aufgenommen wurde) unerlässlich. Zumindest sollten alle Betroffenen sich nur auf abgeschirmten und streng bewachten Arealen zum gemeinsamen Schunkeln, Komasaufen und Zotendreschen einfinden dürfen, unter der Bedingung, dass sie auf jedwede medizinische Behandlung für die Dauer von sechs Wochen verzichten. Da kann man die anderen Sprallos gleich mitverklappen.

Günstige Handytarife, Preisvergleich und Böllerverbot sowie Reisen zu Silvester sollen ja auch Themen sein, die als Last-Minute-Weihnachtsgeschenke jetzt frei Haus geliefert werden. Das verstehst du nicht, du Noob? Dieser Text ist strikt suchmaschinenoptimierter Dumlall; ich will hier schließlich ein paar Mark verdienen. Auch bei Trüffeln und Schampus schlägt die Inflation nämlich erbarmungslos zu. Also: Frohe Dings, äh … das mit dem Erlöser, ihr wisst schon.

 
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Konfusius aber sprach: „Gern wäre ich ein schwuler Fußballprofi und ginge mit gutem Beispiel voran. Leider kann ich mich nur als Killerspieler outen, der sogar an der Organisation mehrerer Killerspielertreffen beteiligt war. Dürfte demnächst der Gründung einer kriminellen Vereinigung gleichkommen. Dann kann ich wenigstens mit einer Selbstanzeige etwas für den Weltfrieden tun. So ein paar Millionen Selbstanzeigen wären doch ein Riesenspaß!

Komisch, diese brandaktuellen Brandthemen brennen immer ein paar Wochen, sind eine Zeitlang unbedingt und unverzüglich von maßgeblichster Wichtigkeit, erklären endlich und gültig, warum die Welt so böse und schlecht ist und gegen wen man jetzt nur noch Härterestrafen® verhängen muss, um alles wieder ins Lot zu bringen. Dann verschwinden sie in demselben kognitiven Vakuum, dem sie entrannen, um eines Tages wieder wie neu aufzutauchen. Ganz große Physik!

Schwarze Sau durchs Dorf getrieben

Apropos Fußball und Wokeness: Hatte ich es nicht gesagt? Muss ich mich schon wieder wiederholen und den Mittelschichtsschwachmaten das Ohrläppchen abreißen wie einst der sadistische Pfarrer den Schülern in einem Hunsrückdorf? Jeder kleine Troll, zumal solche mit rechtsextremem Geschmack, hat also die Macht, ein Spiel einer Profiliga abbrechen zu lassen, indem er blödes Zeug brüllt. Glückwunsch! Ist "Hängt sie auf, die schwarze Sau" eigentlich auch rassistisch? Und was ist mit der Stadionwurst? Die muss doch vegan!

Vor ziemlich genau 15 Jahren wurde übrigens "Gutmenschen" zum Unwort des Jahres gekürt (wir berichteten). Heute wäre das nicht mehr möglich. Es hieße Gutmensch:_*innen. Wokeness ist nämlich von der linken Flanke identitärer Sprallos in die Mitte des Geschwurbels gewuchert wie zuvor schon der Neoliberalismus, dessen Spaltpilz das gut findet (like!). Kritik an dem Gehabe lässt die Korrektheit der Korrekten gar nicht mehr aufkommen, weil nämlich Mehrheitsmeinungen undemokratisch sind, sofern sie als moralisch falsch zu gelten haben. Gott will das so.

 
Meine sozialen Kontakte gehen zulasten
                  meiner Arbeitskraft.

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