Es gibt so einige Dinge, die tut man nicht. Ich gehöre zu denen, die anderen immer gern erzählen, was das so wäre, insbesondere im Bereich Computer, Netz und Verhalten, und im Allgemeinen halte ich mich auch selbst daran. Im Allgemeinen. Aber ich bin ja, nichtwahr, eine kleine Schlampe, daher kommt es eben manchmal auch anders.
Ich nutze Skriptblocker, Adblocker und Gehirn, um mir viel Ärger zu ersparen, im Umgang mit Skriptblockern bin ich sogar extrem paranoid, daher weiß ich aber inzwischen, was ich (temporär) freigeben kann und was ich brauche. Auch bin ich im Grunde schnell weg, wenn ich sehe, dass mit Zertifikaten etwas nicht stimmt. Eigentlich.
Aber dann gibt es diese Momente, spät Abends, nicht ganz nüchtern, da will man schnell noch was erledigen. Dabei ist es extrem behämmert, wenn dieses Etwas ein Kauf ist. Obendrein bei Ebay. Yes, he did. Nichts, was mich jetzt ruinieren würde, aber allemal ärgerlich. Bis hierhin mein Fehler, und ich jammere nicht, wenn ich die Konsequenzen tragen muss.
No Return
Aber was ich dann erlebt habe, wie sich Ebay in einen glitschigen Waschlappen verwandelt hat, der in einem Schützengraben verschwand, das war beeindruckend, und das ging so:
Ebay hatte hatte mindestens einen Datenreichtum, nämlich 2014, als offenbar ganze Datenbanken rausgetragen wurden. Ob sich danach weitere Fälle wie dieser ereignet haben, weiß ich nicht, aber es ist schon interessant, wie der Laden selbst es so mit den Konsequenzen hält.
Offenbar ist es kein Einzelfall, dass – wie bei mir – ein Verkäufer gekapert wurde, auf seinem Account also Angebote erschienen, die er gar nicht hatte und schnell auch mal die Bankdaten geändert wurden. Der vermeintliche Anbieter beruft sich dann auf einen Datenverlust von Ebay, während Ebay sich dazu überhaupt nicht verhält. Ist ja nicht deren Problem, wenn sich wer auf ihrer Plattform hacken lässt.
Zudem haben sie das Fake-Angebot einfach nach dem Betrug vom Server genommen und sind bei der Schlichtung des Problems nicht, wie sonst üblich, als Anbieter erreichbar. Der Link „Ebay kontaktieren“ existiert nicht, da das Angebot ja auch nicht mehr existiert. Einigen sich Accountinhaber und betrogener Käufer also nicht, passiert – nichts.
Macht nix
Zudem verhalten sich die Banken (sofern man nicht Paypal nutzt), ebenso nützlich. Sie nehmen zwar horrende Gebühren, wenn man einer Überweisung hinterherläuft, machen aber klar, dass sie nicht einmal die Daten des Empfängers erheben. Das geht nur, eventuell, womöglich, auf Veranlassung einer Staatsanwaltschaft. Bis dahin ist aber noch mehr Geld weg, die Täter auch, es lohnt sich also nicht.
Nachdem sich Ebay millionenfach Daten hat klauen lassen, führt ihr Verhalten in Betrugsfällen zu maximaler Sicherheit - für die Betrüger. Wie gesagt, es sei denn, man wickelt über Paypal ab. Das ist dann auch keine Garantie für gar nichts, läuft dann aber anders. Wenn man wie ich ein Gegner von Paypal ist, nur ein weiteres Ärgernis.
Nun komme ich nach 20 Jahren Ebay-Mitgliedschaft (das war damals echt noch gemütlich da) zu der Frage, was ich eigentlich mit dem Quatsch noch soll. Wo der Ärger ist, weiß ich jetzt mehr als gut. Wo aber ist der Nutzen? Für mich war‘s das. Macht‘s gut und danke für nichts.
November 26th, 2019 at 08:42
Alles so ruhig hier. Dann wil ich mal den Anfang machen.
Ebay ist ein Tummelplatz für Betrüger und Hehler. Ich bin in den letzten Wochen 2 x auf Angebote auf "Ebay Kleinanzeigen" hereingefallen. Ein Ersatz für meine Festnetztelefonanlage gigaset 2015 plus für 16,--Euro war Elektroschrott.
Ein nagelneues (angebl. als Wanddeko genutzt) Edelbike von Look E-Post 986 , sehr selten und noch nie draußen gesehen, ursprünglich zum Preis von 2.600,--Euro, Neupreis ca. 5.000 Euro steht immer noch zum Verkauf, obwohl ich Ebay auf offenkundige Unstimmigkeiten aufmerksam gemacht habe, darunter die Tatsache, dass der Verkäufer sich weigert, einen Eigentumsnachweis ins Netz zu stellen.
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/look-986-mtb-rennrad-26-gr-l-xtr-neuwertig/1184896602-217-9649
Obwohl der weiss, dass ich im Ruhrgebiet wohne (er in Berlin), bot er mir an, das Bike zu besichtigen. Als ich ihm ein Treffen in Bielefeld vorschlug, nannte er mich einen Idioten.
Ein anderere Typ, der neue Laufschuhe in meiner Größe zum halben Einkaufspreis anbot, redete mich mit "Brow" an, ignorierte meinen Vorschlag zum Treffpunkt und Zeitpunkt und nannte mir seine Adresse in Bochum. Da hatte ich schon keine Interesse mehr.
Paypal lehne ich ebenfalls ab.
Das allgemeine Geschäftsprinzip lautet ja, erst die Ware, dann das Geld. Bei Ebay ist es umgekehrt. Vollkasko für Betrüger. Bei der kleinen Schwester von Ebay namens Quoka gehts noch wilder zu.
Bei der Meldung eines Betrugsverdachts gibt es von Ebay Kleinanzeigen einen Textbaustein, der unter anderem besagt, dass es kein feedback geben wird.
November 26th, 2019 at 10:53
Das ganze Konstrukt ist am Arsch. Als Plattform für online-Handel unter Privatpersonen konzipiert, ist es zu einer reinen Firmen-Werbe-Plattform erodiert, weil das Vertrauen in einen Markt, der keiner mehr ist, schlicht nicht aufkommen kann.
Da helfen auch die vernachlässigbaren "Kleinanzeigen" als ebay-Unterkategorie nicht, weil dort lediglich lokal mal ein Handel zu Stande kommt (wie man ja auch gut an Altautos Beitrag lesen kann) - da einfach auch hier Vertrauen fehlt.
Also kurz: kein Vertrauen - kein Markt. Hah, da fällt mir auf, das ist ja wie im "wahren Leben". Ich sag nur: Arbeits"markt" ... pruhust!
November 26th, 2019 at 16:52
….wo ist denn eigentlich das Problem?....wenn ich etwas kaufen möchte, fahre ich hin, schau es mir an und dann kaufe ich oder eben nicht.....und immer B A T (Bar Auf Tatze )
November 26th, 2019 at 17:16
rainer: Von hier bis Berlin sind es 600 km. Eins von vielen Problemen. Ebay empfiehlt auch das, was Du sagst, jedoch ist es bei einem Marktplatz namens Deutschland etwas komplizierter.