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Kapitalismus zwingt zum Profit. Das allein genügt bereits, um immer wieder Krisen zu erzeugen, in denen sich absurde Verhältnisse bilden. Seine Anhänger und Hohepriester versuchen, das als "zyklisch" zu verbrämen, als sei es etwas Natürliches, das sich in einem Kreislauf selbst regelt. Wir kennen diesen Kreislauf: Es ist der von Krieg zu Krieg und von Elend zu Elend.

Eine Gesellschaft, eine Gesellschaftsform, die auf Kapitalismus beruht, wie der bürgerliche Staat, der ihn und die Eigentümer schützt, wird zwangsläufig umso korrupter, je länger sie stabil ist. Daraus folgt, dass der Schutz des Kapitalismus auf Kosten von Sinn und Verstand absurde Blüten treibt.

Korruption

Korruption wie aktuell in der EU, die wie die NATO zu einem Instrument des Imperiums geworden ist, wird kaum mehr wahrgenommen. Wer das weiß, ist schon abgestumpft, vor allem aber sorgen korrupte Medien als Symptom der Dekadenz dafür, dass solche Skandale für selbstverständlich genommen werden. Statt einer Debatte gibt es Glaubensbekenntnisse und Drohungen gegen Ketzer.

Eine Opposition gegen diese Verhältnisse kann erstens nicht funktionieren, wenn sie sich nicht gegen die Ursache – Kapitalismus – wendet und zweitens versucht, ausgerechnet die Institutionen um Besserung anzubetteln, die ja gerade für die stetige Verschlechterung sorgen. Am Beispiel Umweltschutz wird das aktuell sehr deutlich.

Wie gesagt, reicht schon der Zwang zum Profit allein, um solche Zustände hervorzubringen. Selbstverständlich aber nützen die großen Kapitale – wie Fluggesellschaften – ihre wirtschaftliche Macht aus, um ihre Interessen durchzusetzen. Legal, illegal, egal. So wurde u.a. auch die reformistische Umweltbewegung benutzt, um Profite zu sichern.

Fronten

Umweltstandards werden nicht gesetzt, damit irgendetwas besser wird, sondern, damit sich kleinere Konkurrenten deren Umsetzung nicht leisten können. Normen – für Sicherheit, Umwelt, Gesundheit et cetera – sind nichts anderes als Gelegenheiten, schwächere Konkurrenz aus dem Rennen zu klagen.

Wer etwas verändern will, muss sich daher zwangsläufig gegen das System als solches stellen. Erstens, weil es kapitalistisch ist, und zweitens, weil der Filz, der sich nach Jahrzehnten gebildet hat, undurchdringlich ist. Darum sieht hier eine Partei aus wie die andere, und alle labern dasselbe Zeugs: Sie sind reaktionär; sie verteidigen ein System, das nicht sinnvoll zu rechtfertigen ist.

Es gibt gar keine Alternative zu Revolutionen gegen solche Entwicklungen. Sie werden aber nie aus Überzeugung, sondern immer aus purer Not angezettelt. Ideologisch gibt es freilich immer das Vorgeplänkel, das gern die Form von Religionskriegen annimmt. Die Einen halten fest und markieren die Anderen als Ketzer und Diener des Bösen. Der Diskurs wird völlig irrational und weicht der Inquisition.